[fessenheim-fr] Unfallablauf im AKW Kruemmel

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Mo Jul 16 16:59:29 CEST 2007


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14.07.07

Krümmel: Störfall-Ablauf

Dies ist der Versuch, den Störfall-Ablauf trotz der Informations-Blockade
durch Vattenfall zu rekonstruieren.

Sicher ist bisher nur eines: Im Zusammenhang mit dem Brand im
Atomkraftwerk Krümmel hat es einen Störfall gegeben. Aber über die
Zusammenhänge schweigt sich Vattenfall aus. Einzelheiten, nicht mehr,
werden preisgegeben, und die können noch nicht einmal stimmen.

Da brennt ein Transformator - das kann passieren. Aber wir erfahren noch
nicht einmal, um welchen Transformator mit welchen Aufgaben es sich
handelt. Man kann dies bestenfalls aus den Fotos über die Löscharbeiten
schließen. Dann gab es Rauch in der Schaltwarte. Eine Pumpe ist
ausgefallen, welche, bleibt Geheimnis. Ventile wurden geöffnet, weil der
Reaktorfahrer angeblich eine Anweisung falsch verstanden habe. Dies ist
mit hoher Wahrscheinlich unwahr, denn die Reaktorfahrer und Schichtleiter
bilden in der Kontrollwarte ein gut ausgebildetes und eingespieltes Team.
Das gibt es nichts misszuverstehen.  Und wenn es Anweisungen von außen
gegeben haben sollte, wäre dies ein Skandal. Und dann kommt die wirklich
beunruhigende Nachricht: Der Füllstand im Reaktor ist unplanmäßig
gesunken. Vattenfall versucht, die Wahrheit zu vertuschen.

So könnte es gewesen sein:

1. Ein Transformator brennt (Störung Nr. 1). Der Reaktor muss
   heruntergefahren werden. Eine Schnellabschaltung ist aber nicht nötig.

2. Durch ungünstige Verhältnisse gelangt Rauch in die Schaltwarte (Störung
   Nr. 2). Die Reaktormannschaft ist dadurch verunsichert und leitet
   spontan die Schnellabschaltung ein (und das ist auch richtig so, wenn
   man nicht mehr alles genau übersieht).

3. Im Zuge der Schnellabschaltung sprechen die Abblasventile an. Dadurch
   wird der Reaktor planmäßig druckentlastet und gekühlt. Planmäßig
   springt die Hochdruck-Notkühlung an. Eine dieser Pumpen versagt aber
   (Störung Nr. 3). Das ist wegen der Redundanz aber kein Problem.

4. Der Druck im Reaktor sinkt, aber eines der Abblasventile schließt nicht
   wieder (Störung Nr. 4). Dadurch sinkt der Wasserstand im Reaktor, was sehr
   gefährlich ist.

5. Die Mannschaft sperrt das defekte Ventil ab. Dabei gibt es kurzfristig
   ein Kommunikationsproblem (Störung Nr. 5).

So könnte es - nach dem, was Vattenfall durchsickern lässt - gewesen sein.
Wenn es aber nicht so war: Vattenfall, bitte melden!


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Hamburger Fachgruppe Energie - Klaus Gärtner
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