[fessenheim-fr] Winterfruehstueck
Klaus Schramm
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Mo Feb 26 23:29:22 CET 2007
Hallo Leute!
Hier zwei Artikel zum 'Winterfrühstück' am Samstag.
Ciao
Klaus Schramm
klaus.schramm at bund.net
BZ Montag 26.02.2007
Winterfrühstück auf der Zeitbombe Abo
Deutsche und französische Atomgegner protestieren gegen Fessenheim / Klage ist
fertig
Zum 30. Jubiläum ist die Stimmung in Fessenheim geladen.(FOTO: AFP)
FESSENHEIM (AFP). Deutsche und französische Atomkraftgegner haben in Fessenheim
gegen Frankreichs ältestes Kernkraftwerk demonstriert. Knapp hundert Menschen
versammelten sich nach Angaben der Organisatoren auf einem Damm unweit der
beiden Reaktoren zu einem "winterlichen Frühstück im Schatten des Kraftwerks" .
Die Polizei vor Ort sprach von 60 bis 70 Teilnehmern.
Mit Spruchbändern warnten die Teilnehmer, das 30 Jahre alte Kraftwerk Fessenheim
könne sich bei einer Überschwemmung oder einem Erdbeben als "Zeitbombe"
erweisen. In den vergangenen Jahren hätten die Zwischenfälle im Kraftwerk
Fessenheim zugenommen und die versprochenen Reparaturarbeiten würden sich als
unzureichend erweisen, kritisierte Claude Ledergerber vom Komitee für den Schutz
von Fessenheim und der Rheinebene. Die Organisation hatte die Behörden zuvor
aufgefordert, den Zugang zu dem Damm zum Schutz vor Terroranschlägen zu
beschränken.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace benannte Hunderte Ortschaften im Umkreis
von 30 Kilometern von Fessenheim symbolisch um. Auf 1200 Ortschildern von
Freiburg, Colmar, Mulhouse und 315 weiteren Ortschaften sei "Fessenheim - Ihr
seid nicht in Sicherheit" zu lesen gewesen, sagte Organisatorin Isabelle
Steffan. Damit sollte auf die Gefahr des nahen Kernkraftwerks aufmerksam gemacht
und zugleich gegen den geplanten Bau des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR)
im nordfranzösischen Flamanville protestiert werden.
Am 7. März jährt sich die Inbetriebnahme des AKW Fessenheim zum 30. Mal. Für die
Umweltschützer gibt es jedoch nichts zu feiern. Der Bund für Umwelt- und
Naturschutz (BUND) in Freiburg gratuliert mit schwarzem Humor: "Fessenheim - 30
Jahre Zeitbombe" , steht auf der Geburtstagskarte. Die Betreiber wird es kaum
beeindrucken: Der Meiler sei "völlig sicher" , versicherte AKW-Leiter Joseph
Sanchez. Der Konzern EdF werde eine Betriebsgenehmigung für weitere zehn Jahre
beantragen. Die Entscheidung werde nach der nächsten Inspektion fallen, heißt es
dazu bei der Regionaldirektion des französischen Industrieministeriums. Die
Tests für Block eins sind 2009 geplant, für Block zwei 2010.
So lange wollen die Atomkraftgegner nicht warten. Der Trinationale
Atomschutzverband (Tras) will nun vor Gericht ziehen. Im Auftrag des Verbandes
hat die Anwältin und frühere Umweltministerin Corinne Lepage eine Klage gegen
den AKW-Weiterbetrieb ausgearbeitet, die im Mai beim Straßburger
Verwaltungsgericht eingereicht werden soll.
Stattzeitung für Südbaden
stattweb.de
24.Februar 2007
*Fessenheim: Schlottermampf gegen den Weiterbetrieb eines Schrottreaktors*
Rund 100 deutsche und französische Atomkraftgegner haben im elsässischen
Fessenheim mit einem "winterlichen Frühstück" auf einem Damm nahe des
Reaktors gegen Frankreichs ältestes Kernkraftwerk
demonstriert.Einerseits war es recht feucht und nicht besonders warm.
Also brav gebibbert vor der ältesten Ruine des Atomwesens in der Gegend,
mühsam von Reparatur zu Reparatur über die Runden gebracht.
Andererseits: Wer frühsückt, hat viel vor und erwartet einen vollen
Lebenstag.Mit Gugelhupf, Hefezopf und Kaffee waren die Demonstranten für
ein "winterliches Frühstück" wohlversorgt.Picknickend richteten siw sich
vor der Absperrung des AKW ein. Auf Transparenten und Schildern sprachen
die Atomkraftgegner vor dem 30 Jahre alten Reaktor die Wahrheit aus: Er
ist eine Zeitbombe. Ernsthafteren Belastungen würde er keineswegs
standhalten können, weder dem Erdbeben von unten noch dem Terrorflieger
von oben- noch seinen eigenen inneren Schwächen, für die es gar kein
Horroszenario von außen braucht.
Greenpeace hatte hunderte Ortschaften im Umkreis von 30 Kilometern von
Fessenheim umbenannt. Autofahrer sahen frühmorgens schon auf dem
vertrauten Ortsschild:"Fessenheim - Ihr seid nicht in Sicherheit" . Rund
1.200 Ortschilder von Freiburg, Colmar, Mulhouse an und in 315 weiteren
Ortschaften dazwischen nahm die Warnung Platz, solange die Polizei sie
eben an dieser Stelle ertrug
Die Demonstranten bewiesen anhand der Zwischenfälle im Kraftwerk die
immer weiter zunahmen, dass das Kraftwerk seine Existenzberechtigun
verloren hat. Da würden auch Reparaturarbeiten nicht weiterhelfen,
abgesehen davon, dass sie öfter versprochen als ausgeführt würden.So
Claude Ledergerber vom Komitee für den Schutz von Fessenheim und der
Rheinebene. Nicht ganz logisch soll diese Organisation ausgerechnet in
einer Zugangsbeschränkung für den Damm vor Fessenheim ein Heilmittel
gegen Terroranschläge gesehen haben. Schließlich ist kaum anzunehmen,
dass die potentiellen Attentäter mit zwei Köfferchen zu Fuß anrücken.
Angesichts so lächerlicher Rezepte zur Heilung empfiehlt sich doch die
Radikalkur: Einfach endlich zumachen! Abschalten! Wenn schon Frau Royal
von der Sozialistischen Partei es so sieht: wer wollte hinter einer so
staatstragenden Frau therapeutisch zurückbleiben. Sie wird ihr
Versprechen allerdings nach der Wahl sofort vergessen, wenn nicht ein
wachsamer Chor bereit steht, ihr jeden Tag zur Erinnerung die Ohren
vollzubrüllen.
/Quelle: swr/
/AutorIn: fg
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