[fessenheim-fr] AKW Forsmark: Skandale reissen nicht ab

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Di Feb 27 10:57:04 CET 2007


Hallo Leute!

Hier die dpa-Meldung auf der die vereinzelten und spärlichen Artikel in 
deutschen Zeitungen beruhen. (Ein Vergleich mit der heutigen taz lohnt.)

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net


Neue Kritik an Sicherheitslücken im Atomkraftwerk Forsmark

dpa-Meldung, 26.02.2007 (15:11)

Stockholm/Berlin - Gegen das schwedische Atomkraftwerk Forsmark sind neue 
Vorwürfe wegen Sicherheitslücken laut geworden. Wie der Rundfunksender SR am 
Montag berichtete, wurden in der vergangenen Woche in einem zum Reaktor 3 
gehörenden Korridor radioaktive Partikel ("Hotspots") gemessen. Für den 
betroffenen Bereich gelte die niedrigste Sicherheitsstufe, weil er normalerweise 
völlig von Strahlung frei sein müsse. Der Reaktorbetreiber erklärte, es habe 
sich nur um vereinzelte kleine Partikel im Rahmen einer Routinekontrolle 
gehandelt.

In der Vorwoche hatten Techniker in dem vom Vattenfall-Konzern betriebenen 
Kernkraftwerk in Räumen der höchsten Sicherheitsstufe geraucht sowie Essen 
mitgebracht. Der Chef des staatlichen Komitees für Strahlensicherheit, Björn 
Karlsson, sagte dazu: "So etwas Dummes darf einfach nicht passieren." Die 
Beschäftigten setzten sich damit völlig unnötig dem Risiko aus, radioaktive 
Strahlung aufzunehmen.

Forsmark-Mitarbeiter hatten nach einem von Vattenfall selbst als "sehr schwer" 
eingestuften Störfall Ende Juli 2006 in Reaktor 1 einen "Verfall der 
Sicherheitskultur" wegen zunehmenden wirtschaftlichen Drucks kritisiert. Der 
Reaktor liegt wegen einer defekten Dichtung erneut still.

In der Berliner "Netzeitung" sagte der Forsmark-Konstrukteur Lars- Olov Höglund 
über Vattenfall-Pläne für Verbesserungen der Reaktorsicherheit in Forsmark: "Ich 
glaube nicht an die Umsetzung." Höglund hatte im Sommer Aufsehen mit dem Vorwurf 
erregt, der Reaktor 1 habe nach einem Kurzschluss mit Reaktorstillstand und 
zeitweiligem Ausfall von Sicherheitssystemen nur noch knapp eine halbe Stunde 
vor einer Kernschmelze wie 1986 in Tschernobyl gestanden. Vattenfall und die 
staatlichen Behörden bestritten dies energisch. 




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