[fessenheim-fr] Kein neues AKW ohne Endlager
Klaus Schramm
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Mo Feb 26 22:13:21 CET 2007
Hallo Leute!
Eine sehr erfreuliche Nachricht aus der Schweiz. Die Nagra (Nationale
Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) als zuständige Schweizer
Stelle für die Suche nach einem atomaren Endlager scheint ein Eigentor
geschossen zu haben. Nachdem sie offenbar erkannt hat, daß sie sich mit der
Festlegung auf Benken in eine Sackgasse manövriert hat, verknüpft sie nun die
Frage nach einem neuen Schweizer AKW mit der Entscheidung der Endlager-Frage.
Das hat durchaus Logik. Die Nagra hat aber offenbar noch nicht erkannt, daß
diese Logik sich als Bumerang erweisen kann, wenn es heißt: Kein Endlager - kein
neues AKW!
Ciao
Klaus Schramm
klaus.schramm at bund.net
Titel:
Nagra: Kein neues AKW ohne Endlager
BERN - Die ganze Schweiz diskutiert über den Bau eines neuen Kernkraftwerks - wo
der Atommüll hinkommen soll, steht aber in den Sternen. «Ohne ein Endlager in
der Schweiz gibt es kein neues AKW», stellt Nagra-Sprecher Heinz Sager gegenüber
20 Minuten klar. Die Standortsuche läuft auf Hochtouren. FDP-Ständerat und
Energiepolitiker Rolf Schweiger ist zuversichtlich: «Wenn das Volk zu einem
neuen AKW Ja sagt, dann wird es wohl auch ein Endlager gutheissen.» Nicht alle
teilen diesen Optimismus Seite 6
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Suche nach einer Deponie für hochradioaktiven Müll
BERN. Forderungen nach neuen AKWs überhäufen sich. Nach wie vor ungeklärt ist
aber die Frage, wo der hochradioaktive Atommüll hinkommen soll.
Der Stromkonzern Atel sucht bis Ende Jahr Partner für den Bau eines neuen
Atomkraftwerks. Die Schweiz hat sich gesetzlich verpflichtet, den anfallenden
Atommüll im eigenen Land zu behalten. Mit der Standortsuche beauftragt ist die
Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra). Benken
ZH, der letzte Vorschlag, stiess auf heftigen Widerstand der ansässigen
Bevölkerung.
Jetzt wird nach neuen Orten Ausschau gehalten. «Wir haben konkrete Projekte im
Auge», sagt Nagra-Sprecher Heinz Sager, «die Region Jurasüdfuss und der Bötzberg
würden sich hervorragend eignen.» An ein politisches Scheitern glaubt Sager
nicht: «Klar ist aber, dass die betroffene Bevölkerung nicht a priori happy sein
wird.» CVP-Nationalrätin und Energiepolitikerin Kathy Riklin setzt auf den
Aargau: «Dort ist die ‹Atom-Akzeptanz› grösser.» Sie erinnert zudem an eine
gesetzliche Hintertür: «Wenn sich ein Drittstaat als Standort anbieten würde,
wäre auch das eine Lösung.» Skeptisch ist SP-Nationalrat und Energieexperte
Rudolf Rechsteiner: «Weltweit existiert kein Endlager für hochradioaktive
Abfälle», gibt er zu bedenken, «und der angebliche Nachweis des Bundes, dass
sich die besagten Regionen eignen, ist nur ein Stück Papier.»
Zeit bleibt noch bis 2040: Dann sind die hochradioaktiven Brennstäbe auf die
nötigen 100 Grad abgekühlt und können anschliessend verbunkert werden.
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