[fessenheim-fr] Zusammenfassung: Atomkraftwerk Fessenheim heizt Fischen ein
BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
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Di Aug 8 14:04:24 CEST 2006
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Atomkraftwerk Fessenheim heizt Fischen ein
/Rheinerwärmung durch AKW/
Von Axel Mayer
Rheinerwärmung durch das AKW Fessenheim zerstört das Ökosystem
Das französische AKW Fessenheim am Oberrhein hat keine Kühltürme und
setzt zu hundert Prozent auf die, für den Betreiber EDF profitable, für
die Umwelt aber verheerende Flusswasserkühlung.
Laut Arrêté préfectorale vom 26.05.1972 darf der Rhein durch die beiden
Blöcke des AKW Fessenheim im Juni, Juli und August um skandalöse 4 °C
und im September, Oktober, November, März, April und Mai um 6,5 °C
erwärmt werden. Im Dezember, Januar und Februar darf der Rhein sogar um
7 °C wärmer werden. Bis auf 30 Grad darf das Atomkraftwerk den Rhein
aufheizen.
Diese unglaubliche Genehmigungspraxis spiegelt den verheerenden
umweltpolitischen Zeitgeist aus dem Jahr 1972. Damals war der Rhein eine
Kloake, weil jeder Dreck ungeklärt in den Fluss eingeleitet werden
durfte. In den letzten 30 Jahren hat die Umweltbewegung in Sachen
Wasserqualität viel erreicht. Durch unseren Druck haben sich die Gesetze
und Vorschriften geändert und Bäche und Flüsse sind sauberer geworden.
Nur an der thermischen und radiologischen Rheinverschmutzung durch das
AKW Fessenheim hat sich nichts verändert. In Zeiten des Klimawandels und
heißer Sommer entwickelt sich hier ein zunehmendes Umweltproblem.
Hitze ist sehr belastend für die Wasserorganismen. Im Hitzesommer 2003
sind am Rhein großflächig Körbchenmuscheln und Aale gestorben. Damals
hatten die Wassertemperaturen Spitzenwerte von 28,2 Grad in der Mosel
und 28,6 Grad im Rhein erreicht. Die normale, für die Tiere verträgliche
Wassertemperatur im Sommer liegt im Rhein jedoch nur bei 18 bis 20 Grad.
Auch im Sommer 2006 hat sich der Rhein bis knapp unter die 28 Grad Marke
aufgeheizt. Ab einer Wassertemperatur von 25,5 Grad müssten die
Kraftwerke in Deutschland, den gesetzlichen Bestimmungen zufolge, die
Wärmezufuhr verringern. Der Grenzwert für das französische AKW, dass
seinen Strom auch an die deutsche EnBW liefert, liegt bei unglaublichen
30 Grad.
Bei einer Betrachtung der vom AKW Fessenheim ausgehenden
Wärmeverschmutzung darf nicht nur die Situation am Ausflußrohr
betrachtet werden, sondern die negativen Auswirkungen dieser starken
Erwärmung auf das Ökosystem des gesamten Flusses bis zur Mündung. Wenn
alle Kraftwerke am Rhein auf Kühltürme verzichtet hätten, dann wäre der
Rhein biologisch tot.
Zusätzlich zur Erwärmung des Rheins kommt noch die radioaktive
Verschmutzung. Alle Atomkraftwerke belasten auch im so genannten
Normalbetrieb die Flüsse mit radioaktivem Tritium. Der Grenzwert für
erlaubte Radioaktivitätsabgabe in den Rhein liegt in Fessenheim bei
74.000 Milliarden Becquerel im Jahr.
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