[fessenheim-fr] Japan

[Klaus Schramm]

Hallo Leute!

In Schweden wurden nach einem bereits 1980 per Volksabstimmung beschlossenen
Atom-Ausstieg (der zunächst vom Parlament bestätigt wurde) zunächst bis 1997  
keine Konsequenzen gezogen. Erst am 29.11.99 wurde einer der beiden
Reaktoren des AKW Basebäck stillgelegt. Inzwischen sind von 12 Reaktoren in 4 
AKWs erst zwei abgeschaltet. Auch ein früherer Beschluß über die Stillegung
aller schwedischen Atomkraftwerke bis spätestens zum Jahr 2010 wurde 
aufgehoben.

Soviel zur Haltbarkeitsdauer von "Atomausstiegs"-Beschlüssen. Die Bilanz
in Schweden ist immerhin noch besser als die in Deutschland.

In Japan bietet sich - ohne offiziellen Ausstiegs-Beschluß! - folgendes
Bild - siehe unten.

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net

Von ursprünglich insgesamt 55 Reaktoren sind noch 42 in Betrieb. 

Von den anderen 13 Reaktoren sind 9 stillgelegt unter dem
Vorwand, daß sie in der regelmäßigen Inspektion seien.
4 der 13 Reaktoren waren aus folgenden Gründen eilig stillgelegt worden:

1. AKW Onagawa Reaktor 3 (7.7.2006) wegen mangelhafter Auslegung gegen Erdbeben
    - ähnlich dem Fall Mülheim-Kärlich in Deutschland.

2. AKW Hamaoka Reaktor 5 (15.6.2006) angeblich wegen Turbinen-Schadens

3. AKW Shika Reaktor 2 (Januar 2006): wegen Rissen an der Turbine

4. AKW Mihama Reaktor 3 wurde wegen des Unfalls am 9.8.2004
stillgelegt. Bei diesem Unfall am 9.8.2004, bei dem radioaktiver heißer 
Wasserdampf ausgetreten war, kamen 5 Menschen ums Leben und 7 wurden
schwer verletzt. Seit diesem schweren Unfall ist der Reaktor außer
Betrieb.

Weitere Infos über japanische AKWs:

http://cnic.jp/english/topics/safety/mihama/index.html

http://cnic.jp/english/topics/safety/index.html#accident

Vergessen wird auch oft die atomare Katastrophe am 30.09.1999
in der japanischen Uranverarbeitungsanlage Tokaimura, die zwei
Tote zur Folge hatte. Oft wird lediglich an Harrisburg und
Tschernobyl erinnert.