[fessenheim-fr] Chronologie von AKW-Unfällen
Klaus Schramm
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Di Aug 8 22:23:40 CEST 2006
Hallo Leute!
Von jemandem, der nicht genannt werden möchte, bekam ich die unten
einkopierte Chronologie von AKW-Unfällen, die damals im ZDF veröffentlicht
worden war, zugesandt.
Ciao
Klaus Schramm
klaus.schramm at bund.net
Die bislang größten Atomunglücke bis 1999
Windscale bis Tokaimura: Schwere Zwischenfälle sind häufig
In Tschernobyl ereignete sich der bislang schwerste Unfall in der Geschichte
der Atomenergie. Insgesamt wurden seit 1945 rund 60 schwere Vorfälle gezählt.
Die meisten Unfälle (33) gab es in den USA, wie das französische Institut
für Nuklearsicherheit berichtet.
Die größten Atomunfälle der vergangenen 40 Jahre
7. Oktober 1957 - Ein Feuer zerstört das Zentrum eines Plutonium
produzierenden Reaktors im britischen Atomkomplex Windscale, heute
als Sellafield bekannt. Mehrere radioaktive Wolken entweichen in
die Atmosphäre.
1957/58 - Im Winter 1957/1958 ereignet sich in der Nähe von Kischtim
im Ural ein schwerer Unfall. Nach Schätzungen eines russischen
Wissenschaftlers, der den Unfall meldet, sterben mehrere Hundert
Menschen an den Folgen der Verstrahlung.
3. Januar 1961 - Drei Techniker sterben bei einem Unfall in einem
Forschungsreaktor im amerikanischen Idaho Falls.
4. Juli 1961 - Im ersten sowjetischen atomgetriebenen U-Boot platzt
ein Rohr im Kontrollstand eines der beiden Reaktoren. Der Kapitän
und sieben Besatzungsmitglieder sterben an den Folgen der Strahlung.
5. Oktober 1966 - Der Kern eines Forschungsreaktors in der Nähe von
Detroit im US-Bundesstaat Michigan schmilzt teilweise, als das
Natrium-Kühlsystem teilweise ausfällt.
17. Oktober 1969 - Ein Fehler beim Einführen der Brennstäbe führt im
französischen Saint-Laurent zum teilweisen Abschmelzen eines gasgekühlten
Atomkraftwerks.
1974 - Bericht über eine Explosion in einem sowjetischen Schnellen Brüter
in Schetschenko am Kaspischen Meer.
7. Dezember 1975 - Unfall im Atomkraftwerk Lubmin in der ehemaligen DDR
an der Ostseeküste. Durch einen von einem Elektriker verursachten
Kurzschluss entsteht ein Brand. In einigen Berichten hieß es, es
sei fast zu einer Kernschmelze gekommen.
28. März 1979 - Im Atomkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg im
US-Bundesstaat Pennsylvania ereignet sich der bisher schwerste Atomunfall
der USA. Eine teilweise Kernschmelze erzwingt die Evakuierung der
Umgebung, nachdem radioaktiv verseuchtes Gas in die Atmosphäre entweicht.
7. August 1979 - Aus einem geheimen Brennelementewerk im US- Bundesstaat
Tennessee entweicht hochangereichertes Uran. Rund 1000 Menschen erhalten
radioaktive Strahlendosen, die dem Fünffachen der Strahlung entsprechen,
denen ein Mensch in einem Jahr ausgesetzt ist.
25. April 1981 - Nach offiziellen Berichten werden 45 Arbeiter bei
Reparaturarbeiten an einer störanfälligen Atomanlage im japanischen
Tsuruga radioaktiver Strahlung ausgesetzt.
10. August 1985 - Eine Explosion zerstört die Schkotow-22-Werft, auf
der die atomgetriebenen Schiffe der sowjetischen Kriegsflotte gewartet
werden. Zehn Menschen sterben sofort und zahlreiche weitere später an
den Folgen der Verstrahlung.
6. Januar 1986 - In Oklahoma wird ein Arbeiter getötet und 100 werden
verletzt, als ein Zylinder mit nuklearem Material explodiert, nachdem er
unsachgemäß erhitzt wurde.
26. April 1986 - Das Datum des bisher weltweit folgenschwersten
Atomunfalls. Eine Explosion und ein Feuer im Atomkraftwerk Tschernobyl
setzen radioaktive Wolken frei, die über weite Teile Europas ziehen.
31 Menschen sterben direkt nach dem Unfall. Hunderttausende Menschen
werden aus der Gegend abgeholt und die Zahl derjenigen, die an den
Folgen der Strahlung litten und leiden, wird ebenso hoch geschätzt.
November 1992 - Beim schwersten Atomunfall in Frankreich werden drei
Arbeiter verstrahlt, als sie einen atomaren Teilchenbeschleuniger in
Forbach ohne Schutzkleidung betreten. Mitglieder der Geschäftsführung
wurden 1993 zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie nicht für
ausreichende Sicherheitsmaßnahmen gesorgt hatten.
November 1995 - In Tschernobyl wird eine große Strahlensammlung
freigesetzt, als Brennstäbe von einem der Reaktorblöcke entfernt werden.
November 1995 - Bei einem Unfall am Prototypen des japanischen
Schnellen Brüters Monju entweichen zwei bis drei Tonnen Natrium aus dem
Sekundär-Kühlkreislauf.
März 1997 - Feuer und Explosion in der staatlichen japanischen
Wiederaufbereitungsanlage Tokaimura. Mindestens 35 Arbeiter werden
erhöhter Strahlung ausgesetzt.
30. September 1999 - Unkontrollierte Kettenreaktion im japanischen
Brennelementewerk Tokaimura. Mindestens 52 Menschen werden erhöhter
Strahlung ausgesetzt.
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