[fessenheim-fr] Bericht der BZ zur 'Tour de Fessenheim'
Klaus Schramm
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Fr Jun 23 15:37:30 CEST 2006
Badische Zeitung vom Dienstag, 20. Juni 2006
Atomkraftgegner machen sich Mut
Bei der traditionellen "Tour de Fessenheim" forderten Umweltschutzgruppen die
Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim
Von unserem Mitarbeiter Volker Münch
Protest auf beiden Seiten des Rheins: Umweltgruppen fordern die Stilllegung des
Atomkraftwerks Fes ...
FESSENHEIM. Das Atomkraftwerk Fessenheim wird von vielen Menschen der Region als
Gefahr empfunden. Deshalb fordern Umweltverbände und Kommunalpolitker weiterhin
die Stilllegung der 29 Jahre alten Anlage. Mit der traditionellen "Tour de
Fessenheim" mobilisierten die Organisationen am Wochenende den Widerstand.
Lag es an der Sommerhitze oder an der Fußball-Weltmeisterschaft oder einfach nur
an der Demonstrationsmüdigkeit vieler Atomkraftgegner - vor dem Rathaus in
Fessenheim fanden sich nur wenige Demonstranten zusammen. Die Organisatoren der
lokalen Umweltgruppen, darunter die badisch-elsässische Bürgerinitiative und der
"Bund" , waren angesichts der Teilnehmerzahl von etwa 70 Aktivisten auf dem
Rathausplatz in Fessenheim und später knapp 100 Demonstranten vor dem Werkstor
des Atomkraftwerks sichtlich enttäuscht.
"Wo sind die Grünen, die immer wieder die Abschaltung fordern?" , fragte einer
der Tourteilnehmer, ohne allerdings eine Antwort zu erwarten. Das Aufgebot der
französischen Gendarmerie in dem elsässischen Dorf und rund um das Atomkraftwerk
deutete darauf hin, dass doch etliche Teilnehmer mehr erwartet worden waren.
Bei den beiden Kundgebungen in Fessenheim und vor dem Werkstor wurde
eindringlich die sofortige Stilllegung des Atommeilers gefordert, nachdem sich,
so die Redner, auch in den vergangenen Monaten die Zwischenfälle und Störungen
in dem 29 Jahre alten Atomkraftwerk gehäuft hätten. Kritisiert wurde auch die
Informationspolitik des Betreibers, der nach Angaben der Umweltgruppen trotz
offizieller Vereinbarungen nur zögerlich über Probleme beim Betrieb berichtet
habe.
Und so wurden die beiden Kundgebungen hauptsächlich zu Sachstandsberichten über
die jüngsten Zwischenfälle, zu Aktionen gegen geplante Endlager im
lothringischen Bure und in Gorleben und zu Risiken weiterer Atommeiler entlang
des Rheins. Mut machen und Durchhalteparolen zum gewaltfreien Kampf gegen die
Atomenergie mit Hinweisen auf erste Erfolge an anderen Orten - dies bestimmte
die Reden bei der Kundgebung.
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