[fessenheim-fr] Fessenheim: Unterplatierungsrisse und Sitzung Fessenheim Koordination am Dienstag 15.11 um 18 Uhr beim BUND

BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein bund.suedlicher-oberrhein at bund.net
Di Nov 8 13:40:24 CET 2005


Liebe Leute im Fessenheim Verteiler,

*am Dienstag 15.11findet um 18 Uhr beim BUND die nächste Sitzung der 
Fessenheim Koordination statt. *

Hier noch eine Info von Walter Witzel zum Thema Fessenheim und unten was 
schönes aus Gottenheim....
Zu den Rissen bringt FR TV heute auch einen Beitrag.

Gruss
Axel


*Unterplattierungsrisse müssen unter Kontrolle bleiben!*

*MdL Witzel widerspricht der Sichtweise des Umweltministeriums *


Die 1999/2000 in den Reaktorblöcken des AKW Fessenheim festgestellten 
Unterplattierungsrisse müssen  regelmäßig kontrolliert werden, fordert 
MdL Walter Witzel. Die jetzt bekannt gewordenen  Untersuchungsergebnisse 
aus dem AKW Tricastin geben keinen Anlass zu einer generellen 
Entwarnung. Auch herstellungsbedingte Risse müssten einer laufenden 
Kontrolle unterliegen. Die jährlich stattfindende Revision  solle  zu 
einer regelmäßigen Beobachtung der Risse genutzt werden, so Witzel. Wenn 
es um die Sicherheit von Atomreaktoren gehe, müsse der Grundsatz  "Null 
Toleranz" gelten.


Bei der letzten 10- Jahresrevision in den Jahren 1999/2000 waren in 
Fessenheim bis dahin nicht bekannte Unterplattierungsrisse in den 
Reaktordruckbehältern entdeckt worden. Kurz zuvor waren ähnliche Schäden 
in dem französischen AKW Tricastin gefunden worden. Für Tricastin war 
eine erneute Untersuchung der Risse für das Jahr 2004 angeordnet worden, 
um festzustellen, ob es sich um herstellungsbedingte Risse handelt oder 
ob diese betriebsbedingt entstanden sind.


Wie die Umweltministerin Gönner in einem Schreiben dem grünen 
Landtagsabgeordneten Walter Witzel mitteilte, hätte die zwischen der 2. 
und 3. 10-Jahresinspektion angesetzten Reaktordruckbehälterprüfung in 
Tricastin keine Veränderungen bei den Rissanzeigen ergeben. Damit sei 
die Vermutung bestätigt worden, dass es sich um herstellungsbedingte 
Unterplattierungsrisse handle, die im Betrieb nicht wachsen würden. Die 
in den Fessenheimer Reaktoren festgestellten Unterplattierungsrisse sind 
laut Umweltministerin mit den Rissen in Tricastin vergleichbar. Aufgrund 
der Ergebnisse aus Tricastin sei keine zusätzliche Überprüfung der Risse 
in Fessenheim vorgesehen. Die nächste Überprüfung  solle daher erst bei 
der nächsten 10-Jahresinspektion erfolgen .


Dieser Zeitraum sei einfach zu lang, erklärt MdL Witzel. Die 
Landesregierung  solle  sich dafür einsetzen, dass die Risse regelmäßig 
kontrolliert würden. Wenn es sich um betriebsbedingte Risse handeln 
würde, wäre der Weiterbtrieb nicht zu verantworten. Aber auch 
herstellungsbedingte Risse dürfen  nach Witzel nicht auf die leichte 
Schulter genommen werden. Solange die Fessenheimer Reaktoren noch in 
Betrieb seien,  sei eine regelmäßige Kontrolle der 
Reaktordruckbehälter notwendig . Witzel forderte daher die 
Umweltministerin auf, auch für Fessenheim zusätzliche Überprüfungen 
einzufordern und auf eine schnelle Stilllegung der alternden Reaktoren 
hinzuwirken.

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Freiburg Umland

     Badische Zeitung vom Donnerstag, 3. November 2005     
 

Kein Atomstrom mehr für die Gemeinde Gottenheim
Der Gottenheimer Gemeinderat hat beschlossen, künftig Ökostrom aus 
Schönau zu beziehen / Ein Zeichen soll gesetzt werden
GOTTENHEIM (ms). Denkbar knapp entschieden sich die Gottenheimer 
Gemeinderäte dafür, entgegen dem Verwaltungsvorschlag, künftig Ökostrom 
aus Schönau für die gemeindeeigenen Gebäude zu beziehen.

Rund 130000 Kilowattstunden Strom verbrauche die Gemeinde jährlich, 
berichtete Bürgermeister Volker Kieber. 21 Stromzähler erfassen den 
gemeindlichen Stromverbrauch, wobei die Straßenbeleuchtung noch weitere 
zehn Jahre an die EnBW gebunden sei. Die Verwaltung habe drei Angebote 
mit zweijährigen Laufzeiten eingeholt. Dabei koste die Kilowattstunde 
Strom bei der EnBW 12,05 Cent für die Gemeinde, die Badenova liege bei 
14,5 Cent und die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) bei 13,29 Cent. Wegen 
des günstigen Preises und einigen kostenfreien Vergünstigungen wie einer 
kompletten Untersuchung der Straßenbeleuchtung, empfehle die Verwaltung, 
so Bürgermeister Kieber, sich für die EnBW zu entscheiden.

Jörg Hunn (FBL) verwies darauf, dass die EnBW zu über 60 Prozent 
Atomstrom verkaufe. Dieser käme zudem auch aus dem Ausland. Die Gemeinde 
solle hier die Richtung ändern und zusätzlich Einsparmöglichkeiten 
prüfen. Birgit Wiloth-Sacherer (SPD) betonte die Vorbildfunktion der 
Gemeinde. Trotz der Mehrkosten solle Gottenheim hier mal ein Zeichen 
setzten. Alfons Hertweck (CDU) verwies auf den guten CO2-Mix der EnBW 
und auf die rund 1500 Euro, die die Gemeinde Gottenheim auf diese Weise 
einsparen könne.

Lioba Himmelsbach (Frauenliste) meinte, man könne durch den Wechsel zum 
Öko-Strom eine Energiespar-Diskussion in Gottenheim anstoßen. Kurt 
Hartenbach (FWG) sah in den 1500 Euro keinen "Riesenbetrag", er fühle 
sich hin- und hergerissen. Wichtig sei ihm jedoch die Botschaft: die 
Gemeinde wolle Energie sparen.

Harald Schönberger (FBL) verwies darauf, dass der Wechsel des Anbieters 
auch die Chance böte, das Know-How der EWS zum Energiesparen zu nutzen.

Bürgermeister Kieber stellte den Verwaltungsvorschlag zur Abstimmung, 
die drei Freien Wähler und die zwei Räte der CDU stimmten ebenso wie 
Bürgermeister Kieber für die EnBW, SPD, FBL und Frauenliste stimmten 
dagegen. So kam es zu einem sechs zu sechs, der Antrag wurde abgelehnt. 
Anschließend stimmten sechs Räte für den Ökostrom, fünf dagegen. Kurt 
Hartenbach (FWG) enthielt sich und machte so den Weg für den Wechsel des 
Stromanbieters frei.
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