[fessenheim-fr] IAEO
Klaus Schramm
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Sa Okt 15 00:57:58 CEST 2005
Hallo Leute!
Axel hat nun eine zweite erweiterte Version seiner Stellungnahme zum
Friedensnobelpreis an die IAEO rundgemailt und auch an [fessenheim-fr]
gesendet (unten einkopiert). Die Passage über den angeblichen deutschen
Atomausstieg, die ich kritisierte, hat er unverändert beibehalten.
Insgesamt stimme ich selbstverständlich mit seiner Einschätzung der
IAEO und deren Rolle als Lobby-Organisation der Atommafia überein und
es ist zweifelsohne sehr verdienstvoll, daß er so schnell und effektiv
ein Gegengewicht gegen die Lobeshymnen auf die IAEO in einem Teil der
bundesdeutschen Medien unterbringen konnte. Dennoch wird Axel mit
seinem extravertierten Glauben an einen "deutschen Atomausstieg" in
der Anti-Atom-Bewegung eher anti-grüne Ressentiments anheizen, als
daß er auf diese Weise irgendwen missionieren könnte.
Ciao
Klaus Schramm
klaus.schramm at bund.net
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Internationale Atomenergiebehörde (IAEO / IAEA) und Friedensnobelpreis:
Der atomare Bock als Friedensgärtner
Sei es in Phillippsburg, Fessenheim, Leibstadt, Benken, Gorleben oder
anderswo. Überall rufen AKW-Betreiber und Atomlobby nach den
"Kontrollen" der scheinbar neutralen Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEO) und diese verkündet dann die "geprüfte Ungefährlichkeit" der
Atomanlagen. Gerne greifen die Medien diese scheinbar neutrale Kritik
auf. Doch die IAEO ist eine Lobbyorganisation der Atomindustrie, die zur
Zeit tapfer gegen den deutschen Atomausstieg kämpft.
* *Doch die IAEO ist tatsächlich eine geschickt aufgebaute
Tarnorganisation der Nuklearindustrie in der UNO.
*Das Ziel der IAEO wurde bei der Gründung folgendermaßen
definiert: "Ziel der Organisation ist es, den Beitrag der
Atomenergie zum Frieden, zur Gesundheit und zum Wohlstand auf der
ganzen Welt rascher und in größerem Ausmaß wirksam werden zu
lassen. Sie stellt soweit als möglich(!) sicher, dass die von ihr
geleistete Hilfe nicht zur Förderung militärischer Zwecke
verwendet wird." Gerade aber der Betrieb von AKW, die Produktion
von Plutonium und anderen atomwaffenfähigen Stoffen in AKW und
Urananreicherungsanlagen führt dazu, dass immer mehr Länder in den
Besitz von Atomwaffen kommen.
* *Hier zeigt sich die ganze Schizophrenie der IAEO.
*Einerseits soll sie die militärische Nutzung der Atomkraft
verhindern, andererseits fördert die IAEO / IAEA als
UNO-Organisation aber indirekt die Weiterverbreitung von
Atomwaffen durch den Ausbau der Kernkraft in immer mehr Ländern.
Auch durch die Politik dieser UNO-Organisation kamen Länder wie
Indien und Pakistan in den Besitz von Atomwaffen.
* *"Plutoniumproduktion 'Ja Bitte', Plutoniumbomben 'Nein Danke'"
*Wer lange genug öffentlich predigt, die eineiigen Zwillinge
Atomenergie und Atomwaffen hätten nichts miteinander zu tun,
glaubt am Ende selber an die eigenen Lügengeschichten. Die
Proliferation durch den Betrieb und den Bau von Atomanlagen
weltweit und die Politik der IAEO / IAEA gefährdet den
Weltfrieden. Die Entscheidung im Nobelpreiskomittee, der IAEO /
IAEA 2005 den Friedensnobelpreis zu verleihen, war eine groteske
Fehlentscheidung. Ob wirtschaftliche Interessen oder nur Dummheit
hinter dieser Entscheidung in Oslo stand, ist nicht auszumachen.
Das Nobelpreiskomitee hat den atomaren Bock zum Friedensgärtner
gemacht.
*
*Die IAEO verpflichtet nur die atomwaffenfreien Staaten*
die vollständigen Kontrolle ihrer nuklearen Aktivitäten zu
akzeptieren, nicht aber die Atommächte. Vor allem waren und sind
die Atommächte nicht
bereit, eine Kontrolle über ihre Atomwaffenarsenale zuzulassen.
*
*Reaktorunfälle herunterzuspielen gehört zur Praxis die IAEO / IAEO*,
Ihr Mitarbeiterstab ist durchsetzt mit Industrielobbyisten der
Atomwirtschaft, die einerseits ein großes Interesse am sicheren
Betrieb von Atomanlagen haben, die andererseits aber Gefahren,
Risiken und Unfälle herunterspielen müssen.So ist es nicht
verwunderlich, dass es nach der Katastrophe von Tschernobyl ein
wichtiges Ziel der IAEO / IAEA war, einen wirtschaftlichen
Rückschlag für die Atomindustrie zu verhindern. Wer die Nutzung
der Kernenergie fördert, trägt auch eine psychologische und reale
Mitverantwortung für die Folgen von Uranabbau, für den sogenanntem
Normalbetrieb von AKW und für Reaktorunfälle wie in Tschernobyl
und Harrisburg. Das heißt Mitverantwortung für Krankheit, Tod und
Leid. Auch aus diesem Grund betreiben die Verantwortlichen der
IAEO / IAEA die gezielte Verschleierung der Folgen der
Tschernobyl-Katastrophe für Gesundheit, Umwelt und Landwirtschaft.
Es ist zutiefst erschreckend, welche Macht und welchen Einfluß die
Atomlobby über eine UNO-Organisation wie die IAEO hat.
Axel Mayer
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