[Debatte-Grundeinkommen] Den Spieß umdrehen

Peter Voss petervoss at kalnet.dk
Mo Dez 31 11:51:27 CET 2018


An Kurt Sprung.

Was genau meinst Du mit der linearen Netto-Bruttobesteuerung?
Ich werden Dir hierunter eine Übersicht aus dem Netz verschiedenster auch so genannten linearen
Besteuerungsformen senden:

https://www.google.com/search?q=lineare+steuer&safe=active&client=firefox-b-ab&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=2ahUKEwjz8-K668nfAhXPKlAKHQDOAqYQsAR6BAgDEAE&biw=1920&bih=944

Diese Übersicht brachte mich auf den Gedanken, dass ein dort so genanntes linear-progressives Steuersystem 
so konstruiert werden könne, dass die Steuerprogression die Einkommensprogression einholt und überquert,
so dass die Steuer dann über 100 Procent  würde und die betroffenen Riesenverdiener dann die überschiessende
Steuer aus dem Vermögen zu bezahlen hätte. Dass hätte sicher auch noch den Vorteil, die Habgierigkeit zu dämpfen,
wenn immer weniger nachbleibt von den Einkünften-. – Dass wäre doch einmal ein Anreiz, der wirklich Vorteile für die
Gesellschaft brächte – anders als die (auch Transfer-) Einkommensverminderunen am unteren Ende.

Freundliche Grüsse
Peter Voss



From: Kurt Sprung via Debatte-Grundeinkommen 
Sent: Friday, December 28, 2018 10:40 AM
To: Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Den Spieß umdrehen



Die politische Elite der Bundesrepublik Deutschland sitzt im Bundestag und in der Bundesregierung. Was hält die politische Elite in Deutschland vom bedingungslosen Grundeinkommen? Antworten, die ich bisher gehört habe, klingen in etwa so: Das wäre ja eine nette Idee, aber mit der Realität hätte das Ganze nichts zu tun. Es gäbe keine Arbeitsanreize mehr und finanzieren könne man das ohnehin nicht.

Diese Antworten bringen uns Befürworter in eine Bringschuld. Oder in eine Beweisschuld: Wir Befürworter müssen erst einmal beweisen, dass es ausreichende Arbeitsanreize gäbe, sobald ein bedingungsloses Grundeinkommen verwirklicht wäre und dass die Finanzierung machbar sei. Außerdem müssen wir natürlich die vielen Argumente präsentieren, weshalb es sich überhaupt lohnt diesen Aufwand zu betreiben. Wir müssen die ganzen erhofften Veränderungen anpreisen, die wir uns durch die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens vorstellen.

Ich drehe den Spieß um:

Die politische Elite der Bundesrepublik Deutschland hat in grundlegenden Fragen versagt. Die Liste des Versagens ist lang. Hier nur einige Beispiele:

Ungleichbehandlung von Selbständigen, Beamten, Arbeitern, Angestellten, Rentnern und Pensionären bei Steuern und Sozialversicherungen. Altersarmut. Ein undurchschaubares Steuerrecht auf Einkommen. Ungleichbehandlung von Gewinnerträgen und Arbeitseinkommen. Keine individuelle Steuerpflicht. Keine im Steuerrecht liegenden Leistungsanreize jegliche Arbeit aus der Arbeitslosigkeit aufzunehmen. Alle Zwangsinstrumente gegen Arbeitslose sind notwendig, weil es keine freie Wahl des Arbeitsplatzes gibt, sondern diese Wahl von Personen der Agentur für Arbeit getroffen wird und dass sich die Aufnahme von Arbeit nicht generell lohnt.



Deshalb verbinde ich die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen mit der Forderung nach einer linearen Brutto-Netto-Besteuerung.

Hier meine Forderungen.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 1000 €/ Monat für jeden Erwachsenen und von 650 €/ Monat für jedes Kind mit eingeschlossener Krankenversichrung.

Eine lineare Brutto-Netto-Besteuerung damit:
- sich die Aufnahme von jeder Arbeit ökonomisch lohnt, allein aus dem Steuerrecht und ohne, dass ein Antrag gestellt werden muss.
- Ein höheres Bruttoeinkommen immer ein höheres Nettoeinkommen bedeutet. (Leistungsgerechtigkeit)
- Arbeitnehmer, Selbständige und Beamte vergleichbar sind bei Steuern und Sozialversicherungen.
- Steuern auf Einkommen einfach zu berechnen sind und es nur eine Steuerklasse gibt. 
- Einkommensschwache steuerlich entlastet werden. 

- Jede geringfügige Beschäftigung allein durch das Steuerrecht wirtschaftliche Vorteile gegenüber Arbeitslosigkeit bietet.

- Bildung und Weiterbildung erleichtert werden.

- Der ländliche Raum gestärkt und aufgewertet wird. 

- Junge Familien deutlich gefördert werden. 

- Altersarmut verschwindet. 

- Pflege zu Hause gefördert wird.

Fazit: Die politische Elite möchte uns Grundeinkommensbefürworter gerne als Phantasten und Spinner hinstellen. Gleichzeitig versagt die politische Elite aber. Das herrschende Steuerrecht und Sozialversicherungsrecht steht im Widerspruch zu unserem Grundgesetz.

Kurt Sprung    



--------------------------------------------------------------------------------
_______________________________________________
Debatte-Grundeinkommen Mailingliste
JPBerlin - Politischer Provider
Debatte-Grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/attachments/20181231/a32fd78b/attachment.html>


Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen