[Debatte-Grundeinkommen] 100 %iger Transferentzug

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Fr Dez 14 14:49:36 CET 2018


Das "Grundeinkommen für Alle" kann nur über Wählerstimmen eingeführt, weil unsere Politiker sich von Wählerstimmen leiten lassen, wenn neue Gesetze eingebracht und beschlossen werden sollen. 
In 6 Monaten ist die EUROPA-Wahl und wir diskutieren Details von etwaigen Sozialgesetzen und Zermalmen unsere Vision von einem "Grundeinkommen für Alle" !
Arfts Wagner schreibt: "es gibt überhaupt keinen Grund, eine Abschaffung des Sozialstaates oder auch nur des Mindestlohnes mit dem BGE zusammen zu denken. Gar keinen.Das sind Butterweggesche Hirngespinste, die er selber aufbaut, um das, was er sich unter BGE vorstellt, anschließend zu bekämpfen.
Ernst Ullrich Schultz erinnert uns daran, dass Butterwege Armutsforscher ist, aber mit unserem Grundeinkommen gibt es keine Armen mehr.
Gabriele Weis schwebt eine grundgesetzlich verankerte Drittelung dessen vor, was eine/die deutsche Volkswirtschaft jährlich verrechenbar als sog.BIP erwirtschaftet.
Auf dieser Basis sollten wir die Kandidaten der Europa-Wahl unter die Lupe nehmen und die Ausgewählten unterstützen. Wie das geschehen kann sollten wir diskutieren!


-----Original-Nachricht-----
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] 100 %iger Transferentzug
Datum: 2018-12-14T01:01:37+0100
Von: "Stephan Härtl via Debatte-Grundeinkommen" <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
An: "debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de" <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>

Baukje Dobberstein schrieb: ..."da selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass zusätzliche Einkommen nicht mit dem Grundeinkommen verrechnet werden"...

Die meisten Modelle legen Abgaben/Steuern auf Einkommen für die Finanzierung des BGE zugrunde. Dieser Abzug ist nichts anderes als eine Verrechnung zwischen diesem (zusätzlichen) Einkommen und dem Grundeinkommen. Wenn die Finanzierung durch Umverteilung erfolgen soll, dann muss bei hohen Einkommen der Abzug größer sein als das erstattete Grundeinkommen und umgekehrt. Dazwischen liegt die Transfergrenze. Wenn ich mehr einzahle als ich ausgezahlt bekomme, dann habe ich doch mehr als einen 100%igen Transferentzug, oder?

Wenn eine direkte Verrechnung mit dem Nettoverdienst gemeint sein sollte, dann wäre das in der Tat ein undurchdachtes Modell, weil die anderen Einkommensarten auch noch zu berücksichtigen wären.

Ich stelle mir die Finanzierung durch Abgaben/Steuern auf Einkommen, Konsum und Finanztransaktionen vor. Aber dazu müssen wir uns weder heute noch morgen festlegen. Vielleich gibt es auch noch alternative Lösungen außerhalb des gegenwärtigen Finanzsystems.

Zu den angeführten Vorschlägen beim Netzwerktreffen Nord:
Sie gehen von Befürchtungen aus, was alles passieren könnte, wenn das BGE eingeführt wird. Mir sind noch eine ganze Reihe anderer Ausflüchte in den Jahren zu Ohren gekommen. Festzulegen, was alles nicht sein soll, ist nicht zielführend. Wir begeben uns in die  politisch ideologische Auseinandersetzung, die zwar ihre Berechtigung hat, aber nicht dazu führen darf, dass unsere Vision politisch zermalmt wird.

Viele Grüße
Stephan Härtl 



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