[Debatte-Grundeinkommen] 100 %iger Transferentzug

Stephan Härtl Haertl.StEl at t-online.de
Do Dez 13 15:53:21 CET 2018


Baukje Dobberstein schrieb: ..."da selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass zusätzliche Einkommen nicht mit dem Grundeinkommen verrechnet werden"...

Die meisten Modelle legen Abgaben/Steuern auf Einkommen für die Finanzierung des BGE zugrunde. Dieser Abzug ist nichts anderes als eine Verrechnung zwischen diesem (zusätzlichen) Einkommen und dem Grundeinkommen. Wenn die Finanzierung durch Umverteilung erfolgen soll, dann muss bei hohen Einkommen der Abzug größer sein als das erstattete Grundeinkommen und umgekehrt. Dazwischen liegt die Transfergrenze. Wenn ich mehr einzahle als ich ausgezahlt bekomme, dann habe ich doch mehr als einen 100%igen Transferentzug, oder?

Wenn eine direkte Verrechnung mit dem Nettoverdienst gemeint sein sollte, dann wäre das in der Tat ein undurchdachtes Modell, weil die anderen Einkommensarten auch noch zu berücksichtigen wären.

Ich stelle mir die Finanzierung durch Abgaben/Steuern auf Einkommen, Konsum und Finanztransaktionen vor. Aber dazu müssen wir uns weder heute noch morgen festlegen. Vielleich gibt es auch noch alternative Lösungen außerhalb des gegenwärtigen Finanzsystems.

Zu den angeführten Vorschlägen beim Netzwerktreffen Nord:
Sie gehen von Befürchtungen aus, was alles passieren könnte, wenn das BGE eingeführt wird. Mir sind noch eine ganze Reihe anderer Ausflüchte in den Jahren zu Ohren gekommen. Festzulegen, was alles nicht sein soll, ist nicht zielführend. Wir begeben uns in die  politisch ideologische Auseinandersetzung, die zwar ihre Berechtigung hat, aber nicht dazu führen darf, dass unsere Vision politisch zermalmt wird.

Viele Grüße
Stephan Härtl 






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