[Debatte-Grundeinkommen] Debatte-Grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 126, Eintrag 25
Karin Teetzen
karin at inkat.de
Mo Jan 23 02:14:58 CET 2017
Hi Peter
> wenn wir alle sooo wie um 1950 leben
> ..konsumieren ..
> ansprüche haben würden ..
> dann bräuchten nur noch 10 % aller
> erwerbsfähigen auch
> erwerbstätig sein....
> einverstanden ?
Nein! Im Moment sind schon bei der Produktion nur 10% der
Bevölkerung beschäftigt. Dies würde dann noch mal weiter auf
vielleicht 3% schrumpfen. Vieles kommt auch aus dem Ausland
und wenn wir hier in Deutschland nicht konsumieren würden,
würden in der dritten Welt, z.B. in China, massenhaft weniger
Arbeitsplätze zu finden sein und die dortigen Staaten niemals
aus ihrer Armut herausfinden.
Bei uns werden jetzt schon massenweise Jobs künstlich erzeugt
und Produktivitätssteigerungsmöglichkeiten gar nicht ausgenutzt.
Aber du hast insofern recht, das unser Konsum insgesamt sehr
hoch ist unsere Umwelt stark belastet. Deshalb würde ich so
einen Rückgang des Konsumverhaltens durchaus begrüßen.
> und alle wären gesünder ..fröhlicher
> und normaler...schlanker
> ( wie damals )
Auch in den 50er waren die Menschen nicht gesünder. Die
Lebenserwartung war insgesamt niedriger, die Menschen waren
kleiner, es gab Mangelernährung.
Aber es gab immerhin auch weniger Menschen mit Übergewicht
und dadurch verursachten Kardiovaskuläre Erkrankungen. Insofern
magst du z.T. recht haben.
> und / aber ???
> w a s würde denn der rest
> machen/veranstalten ??
Das, was auch heutzutage schon die Menschen in ihrer Freizeit tun!
Zum Fußball gehen, Fernsehglotzen, sich Ehrenamtlich engagieren,
miteinander reden, tanzen, Musik machen etc.
> will das problem nicht verhonepipeln..
> aber dann bliebe für den rest.... der heute :
> seine im grunde überflüssige zeit in
> irgend einer ...na ?? haha
> ""betätigung"" verbringt...( die doch im
> grunde überflüssig ist )
> sich durch
> a) geistige betätigung b) saufen c) huren
> oder rumrandalieren
> j e d e n tag ...sooo gott will ..die
> 16 stunden
> ...wo er nicht schläft
> irgendwie totschlagen muss....
Es gibt unzählige Möglichkeiten sich auch außerhalb der Arbeit sinnvoll
zu beschäftigen!
Und wer bist du, dass du dir anmaßt, zu behaupten,
Glotze schauen oder sich besaufen wären nicht sinnvoll? ;-)
> ist nicht
> unsere künstlich geschaffene resp. aufgebauschte
> arbeitswelt eigentlich nichts anders mehr ....
> als eine befriedigungsmethode.....um die
> masse mensch .....von
> Dummen Gedanken - 16 stunden am tage
> - abzubringen
Ja, ist das nicht eine traurige Welt, in der wir Leben, wo die Menschen
sich mit Arbeit vom eigentlichen Leben ablenken lassen müssen. ;-)
> ich denke...
> sollte der gedanke vom ...""
> bedíngungslosen.,...."
> einmal
> wirklicheit werden..... es gäbe nur
> noch chaos und schlimme
> unzufriedenheit .....
Oder eine schöne Welt, in der ALLE Menschen glücklich sind. ;-)
Nein, mal im Ernst, klar kann ein BGE uns nicht eine bessere Welt
garantieren, aber, wir haben es doch noch gar nicht ausprobiert!
Einfach mal testen ob's funktioniert und wenn nicht, kommen wir
zum alten System zurück.
> beispiel : die heutigen hartzer....die
> alle nicht verhungern....die
> zeigen doch ...dass/wie man die 16
> stunden pro tag
> rumkriegen
> kann / muss / ihnen nicht ausweichen kann...
> und wenn die hartzer nicht tag täglich
> den konsumrausch aller
> anderen erleben müßten ...( d a s
> ist für die fürchterlich..jaja )
Die Menschen, die sich in Hartz IV befinden, werden von unserer
Gesellschaft, in der nur noch Leistung zählt, systematisch kaputt gemacht,
als Faul dargestellt, als Schmarotzer bezeichnet und so in eine Depression
getrieben. Da ist es überhaupt kein Wunder, wenn sich viele den Ausweg
Alkohol suchen um ihr 'Elend' nicht mehr sehen zu müssen.
Es gibt übrigens auch Hartz IV Empfänger und auch Rentner mit
Grundsicherung,
die NICHT trinken, die es schaffen, ihr Leben 'sinnvoll' zu gestalten. Viele
Ehrenamtliche haben z.B. nur ein sehr geringes Einkommen und helfen dann
auch
noch anderen, denen es noch schlechter geht.
Wenn wir Hart IV Empfänger mit Respekt begegnen würden, könnte es durchaus
ein ganz anderes Gefühl sein, nicht arbeiten zu müssen.
> dann ..ja dann würde sich doch die
> frage zwangsläufig stellen...
> """ w a s soll denn dieses leben
> überhaupt ( noch ) """
> zitat : BETE UND ARBETE ...( stammt
> wohl aus ca.
> 1500 nach chr.)
> hat d a s nicht eine / seine berechtigung ??
Ora et labora („bete und arbeite“) ist ein Motto, das sich auf die Tradition
des Ordens der Benediktiner beziehen soll (Quelle Wikipedia).
Das ist Gedacht als Anleitung für eine Mönch, der sich eben nur noch mit
diesen
beiden Dingen beschäftigen soll um dadurch näher zu Gott zu kommen. Und die
dort
bezeichnete Arbeit zielt auch, soweit ich das verstanden habe, darauf ab zu
'leiden'
um dann Gott und Christus eben näher zu kommen.
Es gab noch ein paar andere religiöse Glaubenrichtungen die das 'Leiden',
also
in der Welt Schmerzen (im wahrsten Sinne des Wortes, es gab z.B.
Büßerhemden,
Flagellanten und Bußgürtel tragende, die sich selbst Wunden zugefügt haben
und
Asketen, die gehungert haben) zu ertragen propagiert haben.
> unseren d a n n nicht mehr tun-müssern....
> blieben dann zusammen mit 70 millionen
> anderen nur noch BETE !!
Was machst du denn persönlich, wenn du Freizeit hast?
Liebe Grüße
Karin
Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen