[Debatte-Grundeinkommen] Eine Partei nur für Grundeinkommen zersplittert unsere Kraft in den Parteien.

Arfst Wagner arfst_wagner at web.de
Do Nov 24 11:35:37 CET 2016


Dann hast du meine bedenken bzgl. der Unterwanderung nicht verstanden.
ich war Sprecher der BürgerIni bGE in SH. Die wurde z. B. von rechts 
unterwandert.
Indem ich das angeprangert habe, habe ich mich damit dann selbst diffamiert?
Die bGE-Partei will doch zur Bundestagswahl antreten, oder? Und 
Wahllisten bestehen nach
meiner Erfahrung nicht nur aus einer Person.
Ein seltsames Denken: indem ich vor Unterwancderung von rechts warne, 
diffamiere ich die Partei oder einen Kandidaten?
Ich warne schön länger vor der Unterwanderung von Rechts der bGE 
Bewegung? Diffamiere ich damit die bGE-Bewegung?
Sekltsames Denken. Oder hat das irgendwas mir dem Beginn des 
postfaktischen Zeitalters zu tun?

Ich habe aber immer noch nicht verstanden was Du mit "wie damals auf 
facebook" meinst, Arnold.
Geschrieben hast Du doch sinngemäß: ich hätte "damals auf facebook 
Reimund Acker als rechtslastig diffamiert".
Dafür hätte ich gern einen Beleg.
Habe auch gerade Reimund selber gefragt, ob er sich da an irgend etwas 
erinnert.

Arfst

Am 24.11.2016 um 11:25 schrieb Arnold Schiller:
>
> Na in der zitierten Mail indirekt Reimund Acker steht auf Listenplatz 
> 1 der bayrischen Landesliste des Bündnis Grundeinkommen
>
> Am 24.11.2016 11:05 schrieb Arfst Wagner <arfst_wagner at web.de>:
>
>     Wann habe ich Reimund Acker als rechtslastig diffamiert?
>     Das würde ich doch gerne belegt haben.
>
>     Gruß!
>     Arfst
>
>     Am 24.11.2016 um 10:53 schrieb Arnold Schiller:
>>     Naja wenn du Reimund Acker als rechtslastig siehst einfach mal
>>     diffamieren wie damals auf Facebook
>>
>>     Am 23. November 2016 22:01:22 MEZ, schrieb Arfst Wagner via
>>     Debatte-Grundeinkommen
>>     <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>:
>>
>>         Lieber Thorsten
>>         ich danke Dir für Deinen Beitrag.
>>         Ich bin für das bGE seit etwa 15 Jahren öffentlich unterwegs,
>>         also schon seit vor Einführung der Agenda 2010.
>>         Ich bin auch nahezu für jede phantasievolle Aktion für das
>>         bGE zu haben.
>>         Und ich bin zwar Landesvorsitzender der Grünen in
>>         Schleswig-Holstein, schreibe hier aber nicht als solcher,
>>         sondern als bGE-Aktivist.
>>
>>         Ich unterstütze die bge-Partei nicht. Und zwar nicht, weil
>>         ich bei den Grünen bin, sondern weil ich eine monothematische
>>         Partei für gefährlich halte. Das Ziel der Partei ist
>>         tatsächlich ein Einzug in den Bundestag. Das wäre anders ja
>>         auch blödsinnig. Wenn Du aber Leute in den Bundestag wählst
>>         und sie nur aufgrund eines einzigen Themas dort sitzen, dann
>>         ist das ein Anachronismus. Sollen die möglicherweise
>>         Gewählten dann zu allen anderen Themen schweigen? Das würde
>>         bedeuten, dass sie in den 5 Jahren Legislatur vielleicht im
>>         besten Fall 10 Tage was sagen werden. Und die Frage ist, was
>>         für Leute die Partei dann in den Bundestag entsenden würde,
>>         was sich herausstellt, wenn sie sich tatsächlich auch zu
>>         andern Themen äußern? Da wird man sicherlich so manche
>>         Überraschung erleben, denn in der bGE-Szene tummeln sich auch
>>         extrem viele Rechtslastige und Verschwörungstheoretiker. Mir
>>         wird bei dem Gedanken echt ganz anders. Schweigen solche
>>         Leute dann bei der Fluchtthematik, bei Kriegseinsätzen usw?
>>
>>         Dazu kommt, da es sich ja vorwiegend um eine
>>         Zweitstimmenkampagne handeln wird, das bedeutet, dass
>>         vermutlich fast alle Stimmen für die Partei den Grünen und
>>         der Linken weggenommen werden, was diese beiden Parteien, die
>>         am nächsten drann sind am bGE, schwächen wird und nicht die
>>         anderen. CDU, AfD, SPD und FDP werden so gestärkt.
>>
>>         Im Nachhinein ärgere ich mich immer, wenn ich das Motto
>>         "Grundeinkommen in den Bundestag" lese, dass ich in meiner
>>         Zeit als MdB praktisch keinerlei Unterstützung aus der Szene
>>         bekam, obwohl ich das erste Fraktions-übergreifende Treffen
>>         zum bGE im Bundestag organisiert habe (Linke, Grüne, CDU und
>>         SPD waren dabei) und besonders, als der Tag der Abstimmung
>>         der Wiest-Petition kam. Da war von den 70 000, die die
>>         Unterschrift abgegeben hatten, nichts zu sehen und zu hören,
>>         obwohl Büro Kipping und Büro Wagner alles für die
>>         Mobilisierung getan haben was in unseren Möglichkeiten lag.
>>         Sehr desillusionierend alles.Und ich füchte, die
>>         Parteigründung ist eine völlig naive Geschichte, die der CDU,
>>         SPD, FDO und AfD in concreto hilft, das bGE aus dem Bundestag
>>         rauszuhalten, weil vielleicht wie beim letzten Mal der Linken
>>         und den Grünen die Prozente fehlen werden und damit die
>>         bGE-Befürworter beider Parteien, die meist noch in der
>>         zweiten Reihe es wieder nicht schaffen werden, in den
>>         Bundestag zu kommen. Ich schreibe das aus echter Sorge und
>>         nicht aus Eigeninteresse, weil ich gar nicht vorhabe, wieder
>>         aussichtsreich für den Bundestag zu kandidieren.
>>
>>         Ich selbst würde zum Beispiel raten, mit der Idee des bGE in
>>         bestehende Parteien zu gehen, wobei ich ausdrücklich sagen
>>         möchte, dass es nicht die Grünen sein müssen, obwohl auch da
>>         Unterstützung nicht schaden könnte. Ich habe sogarin der CDU
>>         eine ganze Reihe Leute kennen gelernt, die dem bGE positiv
>>         gegenüberstehen.
>>
>>         Was ist denn das Parteiziel der bGE-Partei? Die Einführung
>>         des bGE? Dann bleiben meine Bedenken bzgl. monthematischer
>>         Partei bestehen: die der Unterwanderungsgefahr von Rechts und
>>         die des "Rumsitzens und Verbrauchens von Steuergeldern" weil
>>         man sich ja zu anderen Themen nicht äußern kann. Mit der
>>         Unterwanderung habe ich hier in SH ja eindeutige Erfahrungen
>>         gemacht. Und ich habe auch weiter recherchiert, zum Beispiel
>>         an der Schnittstelle zwischen bGE und Regiogeld. Und auch
>>         dort bin ich relativ fündig geworden, nicht nur bzgl.
>>         Reichsbürgern. Ich habe jahrelang vor den Reichsbürgern
>>         gewarnt und wurde selten Ernst genommen. Ich wünsche der
>>         bGE-Partei, dass ihr das nicht passiert. Ich würde aber allen
>>         Kandidaten einem echten Politikcheck unterziehen. Sollten
>>         sich da Leute von Rechts einschleusen, schadet das der
>>         bGE-Bewegung.
>>
>>         Und Sabine, wenn Du schreibst: bei Linken und Grünen bewegt
>>         sich bzgl. Grundeinkommen nicht, dann empfinde ich das als
>>         echten Schlag ins Gesicht. Ich glaube, Du MÖCHTEST das
>>         vielleicht so sehen und falls das so ist, dass Du das
>>         MÖCHTEST, dann frage ich mich natürlich auch, warum?
>>         Gerade vor 10 Tagen haben sich die Grünen auf dem
>>         Bundesparteitag in Münster pro bGE und gegen die Hartz
>>         IV-Sanktionen ausgesprochen. Sicher, das hat dem größten Teil
>>         der Grünen Parteispitze wenig gefallen, aber sollte man nicht
>>         gerade dann in einem solchen Fall den Schwung, der sich
>>         gerade bei den Grünen zeigt, unterstützen? Und auch die
>>         bGE-AktivistInnen der Linkspartei könnten Unterstützung mit
>>         Sicherheit ziemlich gut gebrauchen.
>>
>>         Wenn Du schreibst: da bewegt sich nichts, dann ist das rein
>>         faktisch einfach falsch und ist auch noch dazu gemein denen
>>         gegenüber, die sich in den sicherlich schwierigen
>>         Überzeugungskämpfen innerhalb der Parteien den Hintern
>>         aufreißen.
>>
>>         Aber okay, wenn Ihr so eine monothematische Partei gründen
>>         wollt, dann macht das. Aber ich finde, man sollte das in
>>         einer Zeit, in der die Demokratien Auflösungserscheinungen
>>         zeigen, nicht aus Naivität tun. Denn es könnte tatsächlich
>>         das geschehen, was Thorsten schreibt: es könnte die
>>         bGE-Bewegung weiter zerspalten. Und auch aus anderen Gründen
>>         der UIdee des bGE schaden.
>>         ich finde es zum Beispiel außerordentlich seltsam, dass sich
>>         die Zurückhaltung von bGE-Befürwortern gegenüber Parteien
>>         auch auf das Netzwerk Grundeinkommen bezieht. Da könnte man
>>         sich doch zumindest engagieren und dafür sorgen, dass dieses
>>         Netzwerk nicht 4000, sondern 40 000 Mitglieder hat und dann
>>         auch in der Lage wäre, Druck auf die Parteien bzgl. bGE
>>         auszuüben. Auch hier stellt sich also die Frage: warum eine
>>         weitere bGE-Gruppe?
>>
>>         Oder möchte man lieber mit Gleichgesinnten den Tag verbringen
>>         und sich nicht in den Schlamm von Debatten werfen, die
>>         manchmal richtig ahn die Nieren gehen? Davor wird man auch in
>>         einer neuen Partei mit Sicherheit nicht davonlaufen können.
>>
>>         Das alles schreibe ich nicht, weil ich irgendwas blockieren
>>         will. Weil ich hier verdeckten Wahlkampf für die Grünen
>>         machejn möchte oder so, sondern weil es mir echt um das bGE
>>         geht, das ich in meinem Leben noch er-leben möchte.
>>
>>         Viele Grüße!
>>         Arfst Wagner
>>
>>         Am 22.11.2016 um 16:59 schrieb Thorsten Bloch -von der Haar
>>         via Debatte-Grundeinkommen:
>>>         Liebe Sabin, sowohl bei den Grünen als auch bei den Linken
>>>         und auch der SPD ist das Grundeinkommen Thema. Nur weil
>>>         gerade die Debatte um ein Grundeinkommen nicht in die
>>>         Gewünschte Richtung läuft, muss man nicht aus den internen
>>>         Parteidiskussionen ausscheren und bei Null beginnen. Man
>>>         muss lauter die Bewegung in alle bestehenden Parteien
>>>         bringen. Selbst in führende Wirtschaftskreisen wird das
>>>         Grundeinkommen bereits als Notwendiges Instrument, für eine
>>>         Wirtschaft 4.0 besprochen, da nicht jeder Arbeitsplatz auf
>>>         Level4.0 bezahlbar ist! (lest bitte was Siemens-Chef Joe
>>>         Kaeser dazu sagt:SZ-Wirtschaftsgipfel am 20.11) Eine Partei
>>>         mit dem Thema Grundsicherung mit der unzufriedenen Partei
>>>         AFD zu vergleichen halte ich für gewagt. Der Vergleich mit
>>>         den Piraten ist zutreffender und beschreibt was ich meine.
>>>         Die Piraten haben sich aus den von mir genannten Gründen
>>>         schnell zerlegt. Ämtervergabe, Lobbyisten, Rechtspopulisten
>>>         und Themenzwist. Die Tíerschutzpartei kommt immer auf ein
>>>         Prozent mit ihrem Thema, das ungehört den Grünen fehlt. Wo
>>>         eure Partei ankommen wird, ist auf EU Ebene. Wir müssen das
>>>         Grundeinkommen Groß denken. Die Wirtschaft ist vernetzt und
>>>         eine EU-Grundeinkommens und Sozialsichungspartei würde einen
>>>         Europäischen Gegenpol zur Wirtschaftswelt darstellen. In
>>>         Deutschland würde diese Partei nur eine Zersplitterung und
>>>         Kraftverlust bedeuten.
>>>         Wie gewmünscht Antwort auf Zitat:
>>>         Sabine
>>>         schrieb am 18.11.16 um 00:30 Uhr( Permalink
>>>         <https://www.grundeinkommen.de/22/09/2016/eine-partei-nur-fuer-grundeinkommen.html#comment-58095>
>>>         ):
>>>         @Thorsten
>>>         Grüne und Linke arbeiten mit diesem Thema nicht wirklich, da
>>>         bewegt sich nichts. Außerdem gibt es mit der AfD bereits
>>>         eine Partei als Beispiel dafür, wie man mit nur einem Thema
>>>         (denn das ist es klar gesehen), der Fremdenfeindlichkeit, zu
>>>         Wahlergebnissen über 5 % gelangt. Daher finde ich die Idee
>>>         der Parteigründung BGE nicht dumm. Die Idee des
>>>         Grundeinkommens bedingt außerdem die Beschäftigung mit
>>>         vielen gesellschaftlichen Themen, und alles andere ergibt
>>>         sich wie bei jeder anderen Partei auch. Jeder hat mal klein
>>>         angefangen, wie man an den Grünen sieht. Auch wenn die
>>>         Grünen heute bei vielen Leuten Zweifel aufwerfen, aber wo
>>>         ständen wir umweltpolitisch ohne diese Bewegung? Verseuchte
>>>         Erden, verkohlte und verpestete Luft und stinkende tote
>>>         Flüsse kenne ich noch aus meiner Kindheit (West!). Wir
>>>         können nicht für 20 Jahre im Voraus denken, aber wir können
>>>         jetzt handeln. Wenn man mit Nichts anfängt, gibts auch
>>>         Nichts zu verlieren.
>>>         Thorsten
>>>         schrieb am 07.11.16 um 12:45 Uhr( Permalink
>>>         <https://www.grundeinkommen.de/22/09/2016/eine-partei-nur-fuer-grundeinkommen.html#comment-58057>
>>>         ):
>>>         Blöde Idee!
>>>         Noch eine Partei, die die Befürworter eines Grundeinkommens
>>>         bei den Grünen und Linken absaugen wird, um sie dann unter
>>>         der 5%-Hürde verschwinden zu lassen, stärkt die Parteien
>>>         dort wo entschieden wird, die das Grundeinkommen nicht
>>>         wollen. Ihr müsst auf alle Parteien einwirken, dass es dort
>>>         einen breiten Konsens gibt. Volksentscheide und
>>>         Unterschriftenlisten, aber auch Parteiarbeit! Politik in den
>>>         Parteien machen die, die hingehen! Die Partei, die ihr da
>>>         plant, hätte keine Chance. Ein-Themen-Parteien haben keine
>>>         Chance. Die Debatte der Vor- und Nachteile eines
>>>         Grundeinkommens, die bei Grünen und Linkspartei schon
>>>         fortgeschritten geführt wird, würde bei Null anfangen und
>>>         sich um Jahre verschieben!
>>>
>>>         1.
>>>             Thorsten
>>>             schrieb am 07.11.16 um 13:10 Uhr( Permalink
>>>             <https://www.grundeinkommen.de/22/09/2016/eine-partei-nur-fuer-grundeinkommen.html#comment-58058>
>>>             ):
>>>             Und wenn diese Einthemenpartei dann da ist und sich doch
>>>             von ihren Mittgliedern gezwungen sieht, mehr Themen
>>>             anzufassen, passiert das was überall passiert. Erst
>>>             kommen die Pöstchenabgreifer, die mit ihrer ganzen
>>>             Erfahrung prahlen und dann dieselben Fehler machen, für
>>>             die sie bei ihren Exparteien nicht mehr gewählt wurden.
>>>             Es ist ja nicht so, das man mit einer Partei kein Geld
>>>             machen kann. Und dann dürft ihr euch noch mit den ganzen
>>>             Rechtsradikalen und Kommunisten, die sich überall
>>>             reinhängen, rum ärgern. Seht euch doch die Lucke-AfD und
>>>             die Piraten an. Durch rechte Populisten sehr viel Arbeit
>>>             kaputt gemacht. Wenn ihr Parteien schon als uncool
>>>             bezeichnet, solltet ihr keine gründen! Da müsst ihr ganz
>>>             viel Zeit, Arbeit und auch eigenes Geld reinstecken. Die
>>>             Zeit fehlt euch für euer eigentliches Thema.
>>>
>>>
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