[Debatte-Grundeinkommen] WG: Monothematische Partei vs Vollpartei

Arfst Wagner arfst_wagner at web.de
Do Dez 22 11:56:32 CET 2016


Lieber Arnold,
ich bekämpfe die bGE-Partei nicht, sondern ich habe nur Fragen gestellt, 
von denen ich gehofft habe,
dass sich die Begründer der bGE-Partei diese selbst stellen.
Dafür wurde ich schon reichlichst gebasht und was hier von 
bGE-Parteimitgliedern oder Niocht-Mitgliedern (bisher schwer zu 
identifizieren)
an Parteienbashing gegen die bisherigen Parteien abgelassen wurde, war 
ja nun auch nicht gerade von schlechten Eltern.

Zu Deiner Äußerung zu Katja Kipping (mal beispielhaft):

Du bemängelst, das sie sagt "auch für ein bGE". Sie ist 
Parteivorsitzende einer demokratischen Partei und diese ist gespalten 
bzgl. bGE.
Freie Meinungsäußerung ist erlaubt und man darf auch gegen das bGE sein 
(selbst wenn ich wenig Verständnis dafür habe).

Als Parteivorsitzende kann sie sagen: sie ist fürs bGE, aber als 
Parteivorsitzende kann sie NICHT sagen, die Partei ist fürs bGE. Das 
liegt ganz einfach an ihrer Rolle und genauso geht es mir als 
Landesvorsitzender der Grünen in SH auch, wenngleich ich immerhin sagen 
kann, dass unser
Grüner Landesverband sich schon 2007 für das bGE per Parteitagsbeschluss 
ausgesprochen hat. Darauf kann ich allerdings verweisen.

Zweitens: wenn K. K. sagt "auch" für ein bGE, dann kann es auch sein, 
dass sie meint, dass es auch noch andere wichtige Themen auf der Welt 
gibt. Auch das ist richtig und dazu habe ich hier schon genügend ausgeführt.
,
Macht Eure bGE-Partei, verderbt mit der politischen Naivität nicht den 
Ruf der tollen Idee in der Bevölkerung. Heizt meinetwegen den anderen 
Parteien mit dem Thema ordentlich ein, auch der meinigen. Gar kein Problem.

Und hört IHR bitte auf, die anderen Parteien, und darum ging es vor 
Wochen in meinem allerersten Posting zum Thema, komplett zu verdammen.
Demokratie ist eine schwierige Sache und Meinungsfreuiheit innerhalb der 
Parteien ist ein hohes Gut. Und wenn ich es selbst eine Katastrophe 
finde, dass wir das bGE nicht schon längst haben, so respektiere ich 
doch das Engagement vieler Kolleginnen und Kollegen meiner eigenen, aber 
auch der anderen demokratischen Parteien.

Wenn selbstverständliche Fragen, die ich an die bGE-Parteileute gestellt 
habe dazu führen, dass ich als Gegner des bGE oder jedenfalls als 
unfreier vewrblendeter Vertreter des bisherigen Systems bezeichnet 
werde, wobei ich feststellen musste, dass manche, die mich so angegangen 
sind, sich nichtmal die Mühe gemacht haben, ein einziges meiner 
youtube-Videos anzuschauen, dann ist das eine Diskussionskultur, die 
weit unterhalb dessen liegt, was ich von den bisherigen demokratischen 
Parteien gewohnt bin.

Kurzum: ihr (?) legt eine hohe Messlatte an die anderen Parteien an, die 
ihr in puncto Kompetenz und Diskussionsqualität selbst bisher bei Weitem 
nicht erfüllt. Jedenfalls nicht auf den Foren, die ich bisher besucht habe.

That`s it.

Gruß!
Arfst
Am 22.12.2016 um 10:53 schrieb Arnold Schiller via Debatte-Grundeinkommen:
> Am 22.12.2016 um 10:01 schrieb Thorsten Bloch -von der Haar via
> Debatte-Grundeinkommen:
>> Die Traumtänzerin bist eindeutig du!
> Ich weiß nicht wer die Traumtänzer sind. 1974 ging mein Vater in die
> Parteipolitik er wurde von Hans-Arnold Engelhard aquieriert. Die Themen
> wie Bürokratieabbau und Steuervereinfachung und und und waren damals
> schon Thema und 1979 kamen die Grünen dazu und ich weiß noch wie ich mit
> meinem Vater am Infostand stand und mit den Freiburger Thesen neben den
> Grünen argumentierte, dass Umwelt auch bei der FDP ein Thema sei.
> Tatsächlich stand dazu was in den Freiburger Thesen von 1972. Dennoch
> als ich in Freising als junger Bengel mit Petra Kelly diskutierte, war
> die FDP trotzdem nicht die Umweltpartei. Das waren eben doch die neu
> aufgekommenen Grünen. Natürlich nahmen die anderen Parteien das Thema
> auch auf oder hatten es schon im Programm, aber wirklich vertreten haben
> es letztlich die Grünen. Umsomehr bin ich über den Impetus der Grünen
> derzeit erstaunt. Die sollten am besten verstehen, was eine Idee ist und
> ein auch vertreten, die Idee nicht ersetzt. Und ja würden Altparteien
> Ideen so vehement vertreten wie neue Parteien, würde es neue Parteien
> gar nicht geben, dann hätte es auch die Grünen nicht gegeben, die
> letztlich aus der neunundsechziger APO hervorgegangen sind.
>
> Das Bündnis Grundeinkommen gibt es nur, weil die Altparteien die Idee
> seit 20 Jahren ignorieren oder eben unter "auch" abhandeln. Sieht man ja
> schön an der Aussage von Katja Kippling die "auch" für ein
> Grundeinkommen ist. Und ja die Parteienlandschaft hat seit den Grünen
> dazugelernt, sonst hätten sie die Piraten nicht so absägen können. Was
> aber nichts an gewissen Bedürfnissen ändert. Die Gesellschaft befindet
> sich in einem radikalen Umbruch und die Altparteien haben keine Antwort
> darauf. Das neue wird gnadenlos zum Machterhalt abgesägt. Dafür handelt
> man sich nun die AfD ein. Die AfD verblüfft dabei nicht, denn sie ist
> letztlich eine Ausgeburt der Machtpolitik wie sie derzeit betrieben
> wird. Sie ist der kulminierter Hass.
>
> Statt gegen die AfD vorzugehen, werden andere Pflänzchen gleich
> bekämpft. Das fördert nur einen Erfolg der AfD, aber das lieber Thorsten
> und lieber Arfst scheint ihr nicht zu begreifen. Das Bündnis
> Grundeinkommen ist garantiert nicht Euer Feind. Und die Piraten waren
> das auch nicht, aber die hat die Merokratie ja erfolgreich zerstört.
>
>   Ja, das Bündnis Grundeinkommen kann scheitern, aber das Bündnis
> Grundeinkommen ist eine Dafürpartei und keine Dagegenpartei. Wenn ihr
> lieber die AfD fördern wollt, dann macht das auf dieselbe Art und Weise
> indem ihr alles zerstört, was einem Demokratiegedanken entspricht.
> Zerstört es und ihr werdet die AfD ernten und im schlimmsten Fall einen
> zweiten Hitler.
>
> Grüße,
>
> Arnold
>




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