[Debatte-Grundeinkommen] Ein Lesetipp und eine kleine Antwort an Jens

unversoehnt unversoehnt at gmx.de
Mo Sep 29 15:32:43 CEST 2014


Hallo,

ich setzte mich gerade an den Rechner, um eine kleinen Lesetipp an den 
Mailverteiler zu geben, da sah ich erstmal Jens' an mich und den 
Verteiler verschickte Mail, die mehr als kitzelt, in der 
Auseinandersetzung zu bleiben. Ich fange mal mit einer kleinen Antwort 
an Jens an und gebe den Lesetipp dann weiter unten.

Lieber Jens,

deine vorletzte Mail über den Verteiler, die mich nach meiner letzten am 
22.09. erreichte, las ich nach gut der Hälfte nicht zuende, weil sie 
mich zu sehr schmerzte. Mehr noch schmerzte als Willis Gewissheit, dass 
die Urbanität, also drei Viertel der Menschheit, verloren ist. Schmerzen 
tut m. E. nur die Wahrheit, die vielleicht nicht immer die volle ist. 
Ich spürte in jener Mail in erster Linie Sorge und Verzweiflung, die mir 
alles andere als fremd ist. Aber auch eine so große Verworrenheit, dass 
ich mich überfordert fühlte, mich da um Klarheit zu bemühen.

Ich möchte mich für meine letzte Mail entschuldigen, bei dir und ganz 
allgemein bei den Anhängern von Schwundgeld und jenen mit so 
zaitbezateten Seelen, dass sie von nuklear zerblubberndem Staub nichts 
lesen mögen. Allerdings auch darauf hinweisen, dass das mit dieser Mail 
inhaltlich nicht besser wird, wenn auch hoffentlich versöhnlicher im Gestus.

Nein, "tschüss" wollte ich nicht sagen. Aber ich hatte die 
"verschiedenen Überlegungen", aus denen heraus ich mich etwas aus der 
Mail-Debatte zurückziehen möchte, inhaltlich nun auch gar nicht 
bestimmt. Zumindest zwei der wirklich nicht wenigen Überlegungen möchte 
ich wegen ihrer Relevanz nun nennen. 1. Insofern ich mich aufs bGE 
konzentriere, schreibe ich in erster Linie an dem in der Mail an Verena 
skizzierten Buchprojekt. Das scheint mir gerade wichtiger als Textmassen 
an den Verteiler. Ich arbeite in dem Kontext gerade daran, die 
Hartz4-Perspektive vor der Nettoebene nochmal grundlegender mit 
statistischem Datenmaterial zu unterlegen, um mehr argumentatives 
Fleisch ans Skelett zu bringen. 55 Seiten und 42 Abbildungen sind seit 
meiner letzten und ersten Rechenschaft darüber hinzugekommen. Was ich 
schon hatte, wird methodisch etwas umgeworfen werden müssen. Wenn ich 
das bis zur Nettoebene durch habe, werde ich's vermutlich im 
Hartz4-Forum zur Debatte stellen und euch dann darauf hinweisen. Die 
können vermutlich gut beurteilen, ob ich irgendetwas Wichtiges vergessen 
oder falsch aufgefasst habe. Falls du mitliest, Verena: Erst dann werde 
ich mich dem Berg deiner Hausaufgaben zuwenden und sondieren, inwiefern 
die interessant für den Übergang in die Bruttoebene sind. Das Ganze wird 
einerseits sehr mathematiklastig werden, andererseits versuche ich über 
visualisierende Diagramme und Didaktikkonzepte auch den Mathehassern 
einen Zugang zu bahnen. Auch wenn's eher ein Pamphlet denn eine 
wissenschaftliche Auseinandersetzung werden soll, orientiere ich mich 
stark an wissenschaftlichen Standards. Zielgruppe werden daher in erster 
Linie bildungsbürgerliche Multiplikatoren sein und nur vermittels der 
Visualisierungen auch bildungsfernere Schichten. Wenn ich's argumentativ 
durch habe, kann man die Visualisierungen vielleicht auch einfach in 
einem Video oder ähnlichem zusammenschneiden. Erstmal soll das aber 
inhaltlich Hand und Fuß haben. Es vergeht jedenfalls derzeit kein Tag, 
an dem ich nicht über bGE-Kontexte nachdenke. Aber mein Leben hält auch 
noch ein paar andere Dinge vor und ich arbeite sicherlich nicht from 
nine to five am bGE. Anspruchshaltungen von dir, lieber Jens, und auch 
von dir, liebe Verena, ich müsse mich mit diesem oder jenem befassen 
oder zu diesem oder jenem Stellung beziehen, bitte ich zu unterlassen. 
Das muss ich nicht. Will es höchstens. Ist ja nun auch nicht so, dass 
die Aktiven im Verteiler auf alles eingehen würden, was ich so 
reingereicht habe. Alle haben halt so ihre Steckenpferde und ihre 
blinden Stellen. Was für mich auch ok ist. 2. Meine Frau verbietet mir 
seit ungefähr einem Monat aus ihren sachhaltigen Weisheiten heraus, 
weiter im Verteiler zu schreiben. Mit jeder Mail, die ich schreibe, 
vergrätze ich mein universales "vertrau der Frau". Ich bin zwar 
antiautoritär genug gestrickt, um das dennoch zu tun. Aber ihre 
Argumente sind nicht von schlechten Eltern, auch wenn ich euch die nicht 
auseinanderlegen mag.

Du schreibst, lieber Jens:
"Hier und da ein Stempelchen drauf, weitere Fragen, oder Argumente? 
Fehlanzeige.
"Verdächtigungen", Bewertungen allenthalben. So anders war mein Eindruck 
die letzten Wochen.
Schade.
Zur angeblichen verkürzten Kapitalismuskritik. Klar es ist nur ein 
Eindruck, der sich dir aufdrängt. Kein abschließendes Urteil.
Doch wenn ich jemandem solch ein Riesenplakat umhänge, dann sollten die 
Argumente schon fast wasserdicht sein.
Das kann ich so leider nicht annehmen."

Ich sehe voll, was du meinst. Sah es schon, bevor du das geschrieben 
hast. Verkürzte Kapitalismuskritik scheint mir inhaltlich zwar nach wie 
vor triftig. Aber ich hätte das wirklich nicht so unverfroren und 
ignorant raushauen sollen. Auch einige Dinge mehr nicht. Die 
Entschuldigung meine ich ernst. Und eine Rechtfertigung möchte ich 
hinterherschicken: In der Nacht vom 19.09. auf den 20.09. hatte ich 
einen ziemlichen bad trip, zu dem ich unten im Kontext des Lesetipps 
noch ein paar Worte sagen möchte. Hier nur soviel: Ich habe mir in jener 
Nacht u. a. einen Rippenanbruch zugezogen und seitdem recht unangenehme, 
wenn auch besser werdende Schmerzen bei ziemlich vielen Arten von 
Bewegung. Mein letzter Beitrag vom 21.09. fiel in die Phase, wo ich von 
jenem bad trip gerademal so ein vorsichtigstes bisschen runtergekommen 
war. Völlig runter bin ich noch immer nicht, weil er m. E. etwas mit der 
Realität zu tun hat. Aber in einer Woche legen sich zumindest manche 
Wogen. Die Flows des bad trips durchdrangen jedenfalls recht stark meine 
letzte Mail über den Verteiler. Das kann ich klar sehen und spüren, auch 
wenn ich das anonymen Mitmenschen nicht so mir nichts dir nichts 
erläutern kann. Sondern nur darauf hoffen, dass eine Entschuldigung im 
politischen Geplänkel eine Option bleiben mag, die ernstgenommen werden 
kann. Sorry also für die laxen Etiketten, die ich rausgehauen habe.

Erstmal will ich klar sagen, dass ich nicht der Meinung bin, Weisheit 
mit Löffeln gefressen zu haben. Höchstens mit Zahnstochern, die ich mir 
häufiger bloß ins eigene Zahnfleisch rammte. Ich hatte einerseits in der 
kurzen Kontroverse zur Inflation mit Manfred klar gemacht, dass ich 
nicht der Auffassung bin, alles Relevante über unser Thema zu wissen 
(Signalvokabel: Halbwissen). Andererseits in meiner ersten Mail an 
Verena im Kontext des Ideologiebegriffs zumindest für mich klargezogen, 
dass ich auch nicht glaube, dass irgendjemand alles Relevante über unser 
Thema wissen kann. Der Philosophiegeschichte gilt Leibniz (etwa ein 
Jahrhundert vor der Französischen Revolution) als der letzte 
Universalgelehrte. Selbst das halte ich für eine Lüge. Heute wird in 
jedem akademischen Fachgebiet jedes Jahr mehr publiziert als irgendwer 
in seinem ganzen Leben lesen könnte. Allwissendheit ist m. E. nicht 
einmal etwas für die Gattung Mensch, für das menschliche Individuum aber 
ganz sicher nicht. Jedenfalls nicht als Besitz, sondern höchstens als so 
etwas metaphorisch Ausgedrücktes wie die Berührung durch den Heiligen 
Geist. Die 10. Fußnote in Marxens Kapital halte ich für 
gesamtgesellschaftlich in ihrer Tragweite überhaupt noch gar nicht im 
Ernst auch nur für vage begriffen: "In der bürgerlichen Gesellschaft 
herrscht die fictio juris, daß jeder Mensch als Warenkäufer eine 
enzyklopädische Warenkenntnis besitzt." (MEW23, S. 50) Eine App namens 
"Planwirtschaft 2.0" könnte solche Kenntnisse vielleicht besitzen, wobei 
es der dann hoffentlich nicht mehr um Waren, sondern um Stofflichkeiten 
und Zeithorizonte ginge. Ein einzelner Mensch aber besaß 
höchstwahrscheinlich in der ganzen Geschichte niemals solche Kenntnisse. 
Nicht mal die Think Tanks der Deutschen Bank oder der echten Cracks in 
New York - auch wenn die das vielleicht von sich selber glauben. Von 
daher mal auf einer Metaebene Waffenstillstand, bitte: Ich glaube nicht 
daran, dass ich alles klar hätte. Nicht einmal, dass ich es je haben 
könnte. Wäre nett, wenn du dich zu diesem Glauben auch durchringen 
könntest, lieber Jens.

Du schreibst:

"Geld und Boden seien zwei von sehr sehr vielen Formen des Privateigentums.
"Nicht das Privateigentum wird zum Problem, sondern bloß zwei von 
sehrsehr vielen
Formen: Geld und Bodeneigentum."
Mag sein, aber es sind die wesentlichen. Welche hältst Du für 
wesentlicher? Und warum?"

sowie später:

"Wenn Du annerkennen kannst, dass Produktionsmittel nicht a priori ein 
Kapital sind,
dann könntest du die Ursache für diese Erscheinung einer genaueren Prüfung
unterziehen."

Ich kann anerkennen, dass Produktionsmittel nicht notwendig Kapital 
sind. A priori halte ich in dem Zusammenhang nicht für die richtige 
Vokabel, notwendig passender. Wenn ich das nicht anerkennen könnte, 
könnte ich mir Kapitalismuskritik von vornherein sparen. Aber ich glaube 
nicht, dass wir auf einer theoretischen Linie einig hinsichtlich dessen 
sind, was das bedeutet. Menschen können sich zumindest virtuelle voll 
jenseits der Eigentumskategorie stellen. Mit meiner Frau beispielsweise 
nutze ich gemeinsam Produktionsmittel des Werkelns, Kochens, 
Theoriearbeitens ohne dass da irgendwo ein Problem von meins und deins 
auftauchen würde. Es gab in der Geschichte der Menschheit eine 
unüberschaubare Menge von Kooperation, manche davon urkommunistisch, 
sozialistisch, solidarisch, mit Scheißegal-Haltung gegenüber dem 
Eigentum. Das geht, das kenne ich, das kann man machen. Bitte lasst uns 
das überall und sofort machen.
Mit der Bitte wird's aber leider nicht getan sein, befürchte ich. 
Irgendwas hält uns am Mana des Eigentums. Und das ist m. E. nicht in 
erster Linie das Geld oder der Boden, sondern unsere mangelnde 
Fähigkeit, Verantwortung gesellschaftlich vernünftig zu buchstabieren. 
Verantwortung fürs eigene Leben, das unserer Mitmenschen und für den 
gesamten Naturzusammenhang. Dass wir's nicht gut können, hat 
geschichtlich einen spezifischen und elend langen Grund: Herrschaft von 
Menschen über Menschen ist das Grundkonzept, nach dem all unsere 
Vorstellungen von Verantwortung gemodelt sind. Und das seit 
Jahrtausenden. Da kommt man nicht einfach so raus. Zumal diese 
Herrschaft sehr materilell andauert. Wir sollten aber echtmal möglichst 
jetzt und hier rauskommen.
Ich bin in meiner letzten Mail leider etwas schnell über den 
Bodenbegriff gepoltert. Habe mich hinterher geärgert. Boden ist nicht 
nur Grundlage aller Ernährung, sondern von allem stofflichen Reichtum. 
Zumindest dann, wenn man einen erweiterten Bodenbegriff verwendet, der 
auch die Wasseroberflächen und das darunter Liegende miteinschließt, 
wenn man ihn also ähnlich abstrakt auffasst wie den Begriff der 
Dreidimensionalität. Was häufig getan wird.
Insofern aller stofflicher Reichtum aus Boden resultiert, gibt's auch 
keinen stofflichen Reichtum, der gänzlich unabhängig vom Boden wäre. 
Deshalb ist Bodeneigentum aber trotzdem nicht die wesentliche Dimension 
des Eigentumsbegriffs. Was auf dem Boden steht, wiegt für den 
Stoffwechselprozess der Menschen unter Umständen schwerer als der Boden 
selbst, etwa eine chemische Fabrik. Zudem gibt es in einer sich 
virtualisierenden Gesellschaft so haufenweise nichtstofflichen Reichtum, 
dass der Boden als Bedingung aller Möglichkeit von Reichtum weiter an 
Relevanz einbüßt. Keine Lust, auf Quesnay zurückzufallen. Ich hatte es 
allgemein gesagt: Die Produktionsmittel, wovon Boden bloß eine Form ist, 
und die Luxuskonsummittel sind m. E. die Formen des Eigentums, die ich 
aus kapitalismuskritischen Impulsen wichtiger finde als Boden und Geld. 
Mit dem Geld ist's ähnlich wie mit dem Boden: Das allgemeine Äquivalent 
ist keine beliebige Ware, auch wenn es grundsätzlich die Gestalt jeder 
beliebigen Ware annehmen kann. Es hat einen Sonderstatus. Bleibt aber 
dennoch bloße Einzelform des Eigentums, das als prozessierender Wert 
durch alle Formen wütet und daher im Zweifelsfall auch aufs Geld 
verzichten kann.
Wir sind einfach komplett konträrer Auffassung, wenn du dies hier 
schreibst, lieber Jens:
"Privateigentum, - welche Form
auch immer es innehat - hat seinen Kapitalcharakter von Geldes Gnaden."
Nö. Geld hat seinen Kapitalcharakter vom Privateigentum, von dem es 
selbst bloß eine Form ist. Ohne Privateigentum lässt sich keine 
Wertverwertung denken. Staatskapitalistisches Privateigentum in den, wie 
schreibt Jochen so hübsch?, real existierend gehabten sozialistischen 
Staaten eingeschlossen. Ohne Geld aber lässt sich sehr wohl 
Wertverwertung denken. Insgesamt sehe ich einfach nicht, dass du 
irgendein substanzielles Argument auffahren würdest, das meine beiden 
Punkte in der Frage-Mail zur Gesellschen Geselligkeit auch nur annähernd 
ernst nehmen würde. Weshalb ich bislang auch nicht geantwortet hatte. 
Ich hatte da klar gemacht, wie der Zins auch ohne Geld gestrickt werden 
kann. Und so hat er den größten Teil des Mittelalters hindurch auch 
funktioniert. Das gesamte Lehenswesen hatte diese Zins-Form in 
Naturalien. Wenn ich's richtig verstehe, orientiert sich das 
zinsfeindliche islamic banking heute ebenfalls an solchen naturalen 
Zins-Formen. Zins wird immer bloß als Geld heckendes Geld aufgefasst. 
Zins ist aber Wert heckender Wert. Völlig egal, ob das über Geld läuft 
oder andere Mechanismen der Ausbeutung. Letztlich geht's ja um 
stofflichen Reichtum und gesellschaftliche Gestaltungsmacht und nicht um 
Zahlenkolonnen vor Euro-, Dollar- oder sonstigen Währungsentitäten. Geld 
ist bloß die Scheinebene des gesellschaftlichen Reichtums. Die ist 
spannend, sicher, aber nicht der Kern unserer Problems.
Was ich sehe, ist, dass du dir eine Menge Kopf über die 
Regulationsmechanismen der Finanzsphäre machst. Vermutlich mehr als ich. 
Da kann ich größtenteils mitgehen, hier und da aber auch nur mit dem 
Kopf schütteln, weil du völlig doktrinär einfach irgendwelche 
Behauptungen raushaust, die ich argumentativ nicht ein Stück erwiesen 
finde. Was soll das hier beispielsweise heißen:
"Der Besitz von Produktionsmitteln ist noch nicht mal eine notwendige 
Bedingung für die
Ausbeutung. Von einer hinreichenden ganz zu schweigen."
Willst du sagen, dass Ausbeutung auch ohne Produktionsmittel irgendwie 
funktionieren könnte? Nicht einmal das Überleben würde ohne die 
funktionieren. Hinreichend sind Produktionsmittel für den 
Ausbeutungsbegriff aber in der Tat nicht. Ein privilegiertes 
Zugriffsrecht muss hinzukommen. Das nennen wir in der Regel Eigentum.

Ich will nicht ausschließen, dass wir einfach zu sehr aus 
unterschiedlichen kulturellen Kontexten kommen, um klar zu kriegen, was 
wir hier eigentlich verhandeln. Vielleicht ist das, was ich als 
verworren in deinen Ausführungen empfinde, aus deiner Perspektive 
tatsächlich klar und verständlich. Ich habe da aber halt erstmal meine 
Zweifel. Inhaltlich jedenfalls finde ich deine Beiträge eher schmerzlich 
als klärend.

Da deine vorletzte Mail, die ich nicht zuende las, deutlich sarkastische 
Untertöne hatte, bin ich mir z. B. nicht sicher, ob du tatsächlich 
überhaupt gar nicht an einem bGE interessiert bist, sondern nur die 
bGE-VerfechterInnen von Schwundgeld überzeugen möchtest. Falls dem so 
sein sollte, bin ich dagegen und hätte auch keinen Bock mehr darauf, 
Schwundgeld mit dir zu verhandeln. Ich bin freilich selber ambivalent: 
Ein bGE ist mir bloß New Deal und insofern was sozialdemokratisch 
Sinnvolles. Eigentlich aber will ich ein Ende aller Deals und auch nix 
von Sozialdemokratie wissen, könnte also aus einer kommunistischen 
Position heraus das bGE angreifen. Das will ich aber nicht, weil das bGE 
zumindest Potential hat, das ich sonst leider schlichtweg nirgends 
entdecken kann.

Ebenfalls am 22.09. erhielt ich eine Mail von einem Bernd von Straelen 
(vanstraelen2002 at yahoo.de), die einen Herrn Bauder ansprach. Sie entrann 
nur sehr knapp meinen Spam-Lösch-Routinen. Keine Ahnung, ob Bernd von 
Straelen hier im Verteiler ist. Mir scheint es jedenfalls 
wahrscheinlich, dass mich diese Mail erreichte, weil ich die Fragen zu 
Gesell hier aufwarf. Sie enthielt vier PDFs mit Texten von Stefan 
Wehmeier, der auch eine Internetseite betreibt (ww.deweles.de ). War mir 
bislang unbekannt und ist mir jetzt gruselig, wenn auch in Teilen 
interessant. Den fettesten Text habe ich mal an diese Mail angehängt. 
Den fand ich nämlich tatsächlich zumindest in manchen Hinsichten 
spannend und eher herausfordernd als das, was du schreibst, lieber Jens.

Ich will's nur kurz diskutieren: Das zentrale Argument, das Wehmeier 
auffährt, um die maßgebliche Bedeutsamkeit von Boden und Geld zu 
begründen, geht ungefähr so. Wäre Geld der Wertaufbewahrungsfunktion 
entkleidet, also Schwundgeld, dann wäre die Arbeit dem Kapital im 
Zweifelsfall genauso viel Wert wie sie's tatsächlich ist und es gäbe 
keine Ausbeutung mehr. Einerseits hatte ich klargestellt, dass das 
Kapital nicht bloß in Geldform existiert, sondern sehr wesentlich in 
Sachform. Daran ist Wehmeier weitgehend desinteressiert. Stattdessen 
soll der deflationäre Charakter des Geldes die Wirtschaftsakteure 
notwendig dazu bringen, den vollen Preis der Ware Arbeitskraft 
anzuerkennen. Wieso, weshalb, warum bleibt ziemlich dunkel. Wird nur 
intuitiv angekickt: Es geht ja um den stofflichen Reichtum. Verfällt der 
des Geldes vollautomatisch, dann treibt's die Kapitalisten in die 
Produktion des stofflichen Reichtums um jeden Preis. Jeder Preis wäre 
also der volle der Ware Arbeitskraft.

Das ist erstens falsch, weil ausreichend Reichtum heute in privater Hand 
vorhanden ist, um sich darauf auszuruhen. Es ist überhaupt nicht 
einzusehen, warum Sachvermögensbesitzer ein gesteigertes Interesse an 
der Produktion um der Produktion willen haben sollten, wenn der a) nicht 
mehr vernünftig über Geld organisierbar ist, und b) gar keine Ausbeutung 
mehr zulässt. Zweitens ist das falsch, weil der Begriff des Proletariats 
meint, dass der größte Teil der Menschheit frei von Produktionsmitteln 
ist und daher gezwungen, die eigene Arbeit zu verkaufen (will man nicht 
verhungern oder auf Hartz4-Elendsniveau leben). Die Eigentümer von 
Sachvermögen sind hingegen überhaupt nicht gezwungen, Arbeit anzukaufen. 
Das tun sie systemisch bloß, um noch mehr Eigentum zu akkumulieren und 
um das bestehende Produktiveigentum vor der Konkurrenz zu schützen, die 
nicht schläft. Oder halt aus persönlicher Juxerei&Dollerei. Konsumtives 
Sachvermögen aber steht außer jeder Gefahr. Wenn die Gebrüder Aldi sich 
entschlössen, von heute auf morgen ihre Geschäftstätigkeit einzustellen, 
dann könnten ihre Familien noch für ein paar Jahrhunderte von dem 
langlebigen (Konserven-)Zeugs leben, das derzeit in Aldi-Filialen und 
-Lagerhallen herumsteht. Solange jedenfalls die Gesellschaft nicht 
Korrekturbedarf am Privateigentumsbegriff anmeldet. Das ungleiche 
Kräfteverhältnis zwischen jenen, die mehr als genug zum Leben haben, und 
jenen, die weit weniger als genug zum Leben haben, macht die Ausbeutung 
strukturell möglich. Daran ändert auch eine Veränderung der Geldstruktur 
nichts. Und eine Veränderung des Bodeneigentums höchstens extrem 
langfristig und ohne Zugriffsmöglichkeit auf die heutigen 
Produktionsmittel. Die Geldstruktur kann noch so deflationär gestrickt 
werden. Das ist für's Sachvermögen erstmal schlicht unerheblich. 
Drittens ist das falsch, weil es einen vollen Preis der Ware 
Arbeitskraft überhaupt nicht als individuellen gibt, sondern nur als 
gesamtgesellschaftlichen. Die Vorstellung, dass mit einem Schwundgeld 
Mangel an Arbeitskräften herrschen würde und sich daher 
gesamtgesellschaftlich dieser volle Preis realisieren würde, sieht davon 
ab, dass das Sachvermögen einfach auch ohne Arbeit kann, mit zunehmender 
Automatisierung zunehmend ohne kann. Sollte es aber mit Arbeit wollen, 
dann sicherlich nicht zum vollen Preis dieser Arbeit solange in den 
Charaktermasken ein Rendite-/Zins-/Profit-/Mehrwert-Anspruch schwelt. 
Der wäre mit dem vollen Preis der Arbeit einfach nicht mehr zu 
realisieren. Klar, könnte man machen. Aber wollen die Eigentümer von 
Sachvermögen das? Da habe ich meine Zweifel. Hinzu kommt, dass im vollen 
Preis der Ware Arbeitskraft immer auch ein willkürlicher Faktor 
drinsteckt: Wieviel Arbeit steckt die Gesellschaft in ihre langlebigen 
Produktivkapazitäten und nicht in den Konsum der Arbeitenden? Dass man 
das tut, können auch Arbeiter sinnvoll finden. Aber es ist nicht 
objektiv bestimmbar, in welchem Maße man das tun sollte. Daher ist der 
volle Preis der Ware Arbeitskraft ohnehin eine Chimäre. Den gibt's nicht 
als objektiven.

Spannend fand ich an Wehmeiers Text, dass er eine steile These Alfred 
Sohn-Rethels historisch noch tiefer zu legen versucht: Während 
Sohn-Rethel den mit der altgriechischen Philosophie selbstbewusst 
werdenden Logos bis hin zur Kantschen Transzendentalsubjektivität als 
Resultat des allgemeinen Äquivalents zu fassen versucht, ist Wehmeier 
schon im religiösen Kontext des alten Testaments die Schwundgeldsache 
klar. Bereits im alten Ägypten und zu Moses Zeiten waren ihm die 
Reproduktionsbedingungen der Gattung für alle Zeiten durchsichtig. Das 
ist ziemlich suggestiv aufbereitet und changiert methodisch zwischen 
radikalem Atheismus und hoch-blasphemischem Zugriff auf die poetische 
Kraft der alten Texte. Voll absurd, dass er Marx Unwissenschaftlichkeit 
ohne jedes Argument vorwirft. Als könnte sich die scientific community 
auf eine breitere Basis einigen denn die schmale von: Quellen muss man 
nennen und an Argumentation sollte man orientiert sein. Marx war für 
seine Zeit einer der wissenschaftlichsten Sozialtheoretiker nach den 
qualitativ hochwertigeren Standards, die man so aufstellen könnte. Noch 
absurder wird der Vorwurf an Marx, weil Wehmeier selbst von der Kraft 
von Metaphern argumentativ auf krasse weise zehrt, ohne dass er 
gleichzeitig den Gehalt dieser Metaphern anders als in seinen 
atheistisch aufbereiteten Kram passend interpretierbar zulassen möchte. 
Das ist echt ideologisch, nämlich die Ausschlachtung von Quellen gegen 
ihren eigenen Gehalt und den Gehalt des eigenen Denkens. Als 
wissenschaftlich geht aber im Zweifelsfall auch noch dieses 
Ideologieprodukt durch. Die Freiheit der Forschung ist ja letztlich ach 
so tolerant. Hauptsache bleibt ja bloß, dass man Teil des 
Institionengeflechts ist. Was Wehmeier allerdings wohl nicht ist.

Ein eher kleines Element meines bad trips vom 19.09 auf den 20.09. war 
die Gewissheit, dass es einer wirklich guten Kritik an Nietzsche bedarf. 
Wehmeiers Text hat dann am 22.09. diese Gewissheit noch einmal 
zusätzlich geerdet, weil er auch von Nietzsches Kraft willkürlich zehrt. 
Was literarische Kraft angeht, steht Nietzsche bei mir irgendwo zwischen 
Freud und Dostojewski. Und über Dostojewski, sieht man mal von den 
ganzen langatmigen Passagen ab, geht kaum noch irgendwas. Höchstens so 
leichthin und dennoch schwergewichtig Amüsantes wie Stanislav Lem. Eine 
inhaltliche Kritik an Nietzsche ist umso dringlicher, weil er diese 
literarische Kraft hatte. Das sollte offenbar so sein, wird aber auch 
noch verdaut werden. Wenn auch nicht hier und jetzt von mir.

Ok, damit belasse ich's mal zum Schwundgeld-Thema.

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Lesetipp

Die Oktober-Ausgabe der konkret, eines Hamburger Politmagazins im 
Monatsturnus, von Gremliza herausgegeben, möchte ich euch ans Herz 
legen. Insbesondere einen Artikel von Georg Seeßlen, wen ich in dem 
knappen Jahrzehnt meines konkret-Abos als einen der Besseren der Guten 
erkannte. Der Artikel heißt: "Die Linke hat den besseren Traum" und 
zieht eine Menge Dinge ziemlich gut klar. Fände ich zumindest eine gute 
Diskussionsgrundlage für Weiteres ...
Insgesamt finde ich's erstaunlich, dass die gesamte Oktober-Ausgabe m. 
E. einen neuen Gestus trägt (und damit meine ich nicht das neue Design). 
Während bislang eher die "Fuck off"-Stimmung überwog, dass weder das 
System noch die unterworfenen Massen von seinen besten Kritikern 
irgendwas hören möchte und man halt ziemlich ungehörter Rufer in der 
Wüste ist, gibt es einige Texte in der Oktober-Ausgabe, die m. E. ein 
völlig neues Selbstbewusstsein atmen. So, als würde System und 
unterworfene Masse nun doch massiver mal an die Türen derjenigen 
klopfen, die es schon immer etwas klarer hatten als der ignorante Rest. 
So, als wäre Gehör zu finden, gar nicht mehr das Problem und als ginge 
es mal wieder ernsthaft um Klärung hinter den Grenzen der Klarheit. 
Keine Ahnung, ist vielleicht nur mein Eindruck. Aber mir scheint doch, 
dass sich da etwas dreht, was sich zumindest auch in meinem Leben gerade 
dreht. Eine Art Aufbruchsstimmung. Ironischerweise wird das vermutlich 
die letzte konkret sein, die ich im Abo bekomme. Die Hartz4-Armut hat 
mir eine Abo-Kündigung aufgenötigt.

Auch wenn ich sagte, dass ich Spirituelles hier erstmal gar nicht 
verhandeln möchte, will ich doch mal leise damit anfangen. Nach einem 
heftigen Aggro-Konflikt mit einem meiner Cousins, auf den ich hier nicht 
weiter eingehen möchte, zu dem ich nur sagen möchte, dass er in meiner 
Pazifisten-Geschichte ziemlich einzigartig ist und mein Pazifisten-Herz 
ganz schön durchgeschüttelt und wie gesagt unter anderem eine Rippe 
angebrochen und etliche krassere Schürfwunden in meine Haut geschlagen 
hat, bin ich mit ihm ins Bremer Viertel-Nachtleben gegangen. Meine Frau 
hatte uns rausgeworfen, bot sich daher an, war schon tief in der Nacht. 
Ich hatte nur vier Dinge am Leib: Shirt, Unterhose, kurze Hose, Ehering. 
Ich will nicht auf Einzelheiten bis auf eine hinaus, aber doch zumindest 
diese Kontextualisierung geben: In den zwei Jahrzehnten seit den 
Anfängen meines Nachtlebens hat sich die Dichte zerbrochenen Glases 
(Flaschen, Gläser) in den Arealen des Bremer Nachtlebens massiv erhöht. 
Das sagt vermutlich etwas über den allgemeinen Verfall an Hoffnung und 
Sinn aus. Während die Leute im Nachtleben nie nicht auf den Freak 
klarkommen, der unbekümmert und barfuß über dieses Scherbenmeer läuft 
und tanzt, hatte dieser Freak, an dessen Füßen jede Gefahr warum auch 
immer einfach bloß abperlt, eine in die sinnliche Gewissheit 
hineinragende Vision: Die des nuklearen Zerblubberns des Bremer Bodens 
in meinen Fußsohlen. Die Entzauberteren meiner Bekannten neigen dazu, 
lieber in (Drogen-)Psychosen zu denken als in Durchlässigkeiten. Ich 
will mir gerade nicht die Mühe machen, den Begriff der Psychose als 
seinem eigenen Begriff unterworfenen mit Adornos Konzept immanenter 
Kritik nachzuweisen. Deute nur an, dass das m. E. mehr als geht. Der 
stark anthroposophisch geprägt Gefährte einer Cousine von mir, die 
dieser Tage ein zweites Kind in diese Welt entlässt, und meine Frau, die 
ich mal vage und unzulänglich als Freestyle-Schamanin charakterisiere, 
haben dann etwa Mitte vergangener Woche aus ihren jeweiligen Weisheiten 
heraus und ohne Kenntnis meiner Vision, ebenfalls klargemacht, dass sie 
das kommen sehen. Die kapitalen und imperialen Krisen haben allemal das 
Potential dazu. Und drei unterschiedliche Quellen für eine Message sind 
mehr als ich ignorieren mag. Aber die Düsternis darin gefällt mir 
dennoch nicht. So oder so denke ich, dass es ernsthaft Zeit wird, über 
grundlegende Veränderungen nicht bloß zu meditieren. Konkret habe ich 
mich die letzte Woche ein bisschen mit Exil-Plänen befasst. Aber wo will 
man vor einem nuklearen Winter hinfliehen? Hast du vielleicht eine Idee, 
Willi? Der Gefährte meiner Cousine favorisiert Costa Rica. Das scheint 
mir aber zu dicht am Panama-Kanal dran zu sein. Ohnehin ruft mich Indien 
schon fast ein halbes Jahrzehnt. Wird wohl die beste Option bleiben, 
wenn auch im Zweifelsfall voll im Getümmel der Auseinandersetzung des 
Westens mit Asien ...
Grundsätzlicher aber ginge es ohnehin noch immer um eine Verhinderung 
dessen, dass die Vernichtungspotentiale der Zivilisation sich in 
Vernichtungswirklichkeiten auf großer Stufenleiter verwandeln. Also 
versuche ich mal einen kleinen Anlauf in demütiger Bescheidenheit. Was 
besseres, als darum zu beten, dass mehr Liebe ausgeschüttet wird, fällt 
mir ohnehin eigentlich nicht ein. Möge doch zumindest Mr. David Bowies 
Starman mal damit anfangen, unsere Köpfe explodieren zu lassen, bitte. 
Aber als Potential zumindest möchte ich auch den Gedanken der 
Internationale festhalten, dass wir uns eher selber retten als auf 
höhere Wesen vertrauen sollten. In meiner ersten Mail an den Verteiler 
hatte ich klar gemacht, dass ich nicht in einem absoluten Sinn daran 
glauben kann, dass ein Wandel Richtung bGE über demokratische 
Mechanismen möglich ist. Selbst wenn man mal die verdummten Wähler von 
ein paar Klarheiten überzeugen könnte, bleibt ein faschistischer Putsch 
allemal eine Option. Deshalb ist der eigentliche Adressat meines 
Schreibens absurder Weise auch gar nicht meine Klasse, sondern die 
andere und jene Helfershelfer, die in ihrer täglichen Praxis der Gewalt 
huldigen, also insbesondere Soldaten und die Bürokraten der ganzen 
geheimen und militärischen Dienste. Zum Einschunkeln vielleicht mal 
wieder Bettina Wegner: http://youtu.be/D_VgGole85M . Auf deren Denken 
kommt's nämlich im Zweifelsfall viel mehr an als auf das der zivilen 
Gesellschaft. Aber ob die auf einen allseitigen 
Möchtegern&Möchtegarnichtgern-Parvenü wie mich irgendwas geben? Insofern 
diese Adressaten dies hier mitlesen, und ich bin paranoid genug, um 
davon überzeugt zu sein, möchte ich noch einmal (und für den Verteiler 
erstmals) darauf hinweisen, was die Quintessenz meines ersten als 
solchen anerkannten Spiri-Trips in der Neujahrsnacht 2010 in Nerja und 
der Sierra Nevada war: Luzifer muss und möchte aus den tiefsten Quellen 
seines Herzens weinen. Und es ist die Aufgabe von uns Menschen, diese 
Tränen auszudrücken. Für jene, die ihm näher stehen, ist es die 
dringlichere Aufgabe als für den Rest. Unendlich traurig ist er, weil es 
so unendlich um-den-kleinen-Finger-wickel-leicht ist, die Menschen zu 
ihren schlechteren Neigungen zu verführen. Und weil sie mit der durch 
ihn repräsentierten Freiheit als Gattung einfach noch immer nichts 
ernsthaft Sinniges anzustellen verstehen.
Ich habe zwar unterdessen ganz andere religionsgeschichtliche Flows am 
Wickel, interessiere mich eher für Muttergottheiten als für diesen 
ganzen patriachalen Unfug des Christentums. Aber das, was Freud über 
Vatermord und Bruderhorde schreibt, dürfte für die Welt der Militärs von 
immenser Aussagekraft geblieben sein. Insofern Luzifer auch eine 
schillernde Metapher. Mir fiel vor einem knappen Jahr auf, dass Luzifer 
dem lateinischen Ursprung nach Morgenstern heißt. Das ist in der Bibel 
ein Synonym für Jesus. Die Menschheit hat ziemlich lange gebraucht, um 
zu raffen, dass Morgen- und Abendstern dasselbe und überhaupt gar kein 
Stern sind, sondern die Venus. Dass Venus eine der relevanten 
Muttergottheiten ist, könnte im Weiterdenken interessant sein, aber ich 
will erstmal nur darauf hinaus, dass es neben der göttlichen Trinität 
offenbar auch eine dialektische Identität von Jesus und Luzifer gibt. 
Das rollt m. E. die christliche Metaphorik von gut und böse noch einmal 
sehr grundlegend auf. Meditiert da doch bitte mal ein wenig drüber, ihr, 
die ihr den roten Knöpfen näher steht als ich. Ansonsten aber befürchte 
ich ja immer leider bloß, dass die Platte bei "you are sleeping, you do 
not want to believe" einen Sprung hat wie in diesem Smiths-Lied: 
http://youtu.be/Cpf6gJU3520 .
Schlussendlich kann man nur mit Verweis auf Quantenphysik und alle 
Erfahrung auf Brechts Dreigroschenoper verweisen: "Ja mach nur einen 
Plan, sei nur ein großes Licht. Und mach dann noch 'nen zweiten Plan. 
Gehen tun sie beide nicht." (vgl. http://youtu.be/WENkquBHchM ) Selbst 
jene Planspiele in den Hochleistungsrechnern der Militärs, die mehr als 
das BIP ganzer Volkswirtschaften für ihre Konstruktion verschlungen 
haben, werden niemals genau so funktionieren, wie sie es ihrem Personal 
glauben machen wollen. Zu viele Unwägbarkeiten im Gesamtsystem. Die 
Geister, die ihr rufen werdet, werden euch ein- und überholen. Das 
sollte euch gewiss bleiben.

Meinen zweiten Spiri-Trip im Mai 2012 fand ich persönlich dem Inhalt 
nach anspruchsvoller. Sein Topos war Urvertrauen, das den 
realitätsgerechten Menschen immer als abhandengekommen erscheint und 
doch noch ihre wüstesten Barbareien hält. Nachhaltig beeinflussend für 
mein Leben war er vor allem wegen eines mehr oder weniger mutwilligen 
Schädelbruchs, den ich mir auf dem Boden aller Flüsse zuzog, und weil 
das Universum meine Frau und mich aus dem Nichts einander in die Arme 
schenkte. Von dem Trip gibt's leider keine echte schriftliche Fassung 
und wird's wohl auch nicht geben, weil ich nicht beliebig in alte Flüsse 
eintauchen kann. Von meinem ersten Trip aber gibt's eine, wenn auch nur 
in englischer Sprache, die ich unten reinkopiere, in der Hoffnung, dass 
man das Luzifer-Thema mal gesellschaftlich ausreichend durcharbeiten 
könne. Kontext: Ein guter alter Freund, Jan, und ich lernten am 
vorletzten Tag des Jahres 2009 in Nerja, Andalusien, eine junge 
Amerikanerin namens Sam kennen. Wir zogen durchs Nachtleben, sangen 
unter anderem gemeinsam und jeder für sich und jeder zum ersten Mal in 
seinem Leben Karaoke. Jan und ich verknallten uns ein wenig in Sam, aber 
bis auf eine intensive Kneipennacht ging's nicht im Ernst um Weiblich- 
und Männlichkeit. Sam hatte zumindest damals den absurden Job, innerhalb 
eines süddeutschen US-Militärstützpunkts den Soldaten beizubringen, wie 
die Deutschen es mit der Mülltrennung halten. Nach meinem Spiri-Trip 
hatte ich das Bedürfnis, ihn ihr zu erzählen. Suchte im Netz ihre 
Mail-Adresse, fand sie in einer Art Zeitung jenes Militärstützpunktes 
und mailte ihr den Text zu. Das einzig klare Indiz in meinem Leben, das 
die entsprechenden Dienste über meine Person etwas ausführlichere Akten 
angelegt haben mögen als über den Durchschnittsmenschen folgte dann. Die 
Mailadresse war nicht die ihre, sonderen die ihres Chefs. Sam schrieb 
mir daraufhin, dass sie ziemlich peinlich von dem verhört worden war und 
wohl so etwas wie ein mittlerer Sicherheitsalarm im Stützpunkt 
ausgerufen worden sei. Wegen 'ner Mail von mir. Bin ich auch dem 
materiellen Gehalt nach harmloser noch als 'ne Fliege, scheint das in 
der Geisterwelt irgendwie anders auszusehen.



Hi Sam,

I was writing on an email for you the last days, but I had a lot of 
adventure and work in the last days - so I didn't end up with it and 
send it to you. In the meantime you've written a short email to me and 
so some things are different while writing to you. So I decided to write 
some kind of historical-critial email, marking the parts I wrote before 
I got your last email. For example, I now know that you had the laugh 
I'm asking you for in the next sentence ...

[----- written before January 19th from here ... -----]

so, did anyone at least laugh about it? Or are we heading to WWIII - if 
even the recycling section of US-army in Heidelberg gets hacked, what 
the hell in the world is safe then nowadays? Sorry, I really am sorry 
for causing you problems and conflicts with your boss but still can't 
totally wipe a smile out of my face about the absurdity lying within - 
because I'm so incredibly harmless and in a way the section you are 
working for is too, isn't it?

Anyway, your email gave me kind of the impression that you aren't that 
interested in staying in touch, at least not really one bit euphoric in 
any sense - which might just be in my eyes, u know: I'm unloveable. But 
anyway, I'll give it at least this more try and see whether there will 
be any touched reaction of yours - I'm still hoping for. There is a 
story I wanted to tell you anyway since it happened within about the 44 
hours after we said goodbye to you. One reason for me wanting to tell it 
to you is that it might explain to you why we needed five days to find 
out your email and to write to you - although we've really been a whole 
lot crazy for you after our shared night, we really were ;o), and so 
wouldn't have lost that much time without a good reason. (Well, actually 
I'm talking about me: Jan is fighting his own demons of closeness and 
still isn't sure whether he wants to contact you or whether he wants to 
stay free of anything that might be emotionally touching and therefor: 
demanding for at least some time - although he and I know that he 
definitely wants to stay in contact with you.) Another reason I'd like 
to tell you this story is that it is one of the most important 
experiences in my whole life and I do think for me it has, well: not 
really much in any way, but at least: something to do with you - and so 
I'd like to tell you. I think, if we, Jan and me, wouldn't have met a 
person at least that open hearted as you were that night in our very 
first night in Nerja, maybe things would have been a whole lot different 
for the rest of our trip. I'd like to thank you for that anyway. (But I 
think I already did that night, didn't I?)
But first, before I tell you that story, I really have to state that I'm 
aching so much about writing in English. You know: I do love writing and 
in German I've got so many plenty ways to express myself. While writing 
English even a lot more than while talking in English I do feel so 
restricted and I feel like making the most simple mistakes all the time. 
So please excuse me for that, English simply isn't the tongue of my 
mother or father or anyone I ever was close to (well, not talking about 
that British girl, Liz, I shared some kisses with when I was 15 and, of 
course, all those British and American singers I do love a lot). I'm 
gonna look up some words in a dictionary - and if I've never even heard 
the word before I will put it in [squared brackets] so that you see at 
these points that I'm absolutely not sure that I'm talking about the 
things I'm talking about, ok? ;o)

Ok, I think I told you before that we went to bed at about 10 in the 
morning on the last day of 2009 after that night with you. In the 
afternoon our third and last companion arrived: Eric. We three stayed 
all together in this nice house of Jans grandparents untill January 
10th. We were a great combo, spend a lot of nice time together. Well, 
anyway, Jan and I felt [hangoverish] that afternoon, kind of dizzy, sick 
and tired. If it came to us, we would have skipped the whole New Years 
Eve-thingy and just went to bed to get some sleep. But while the three 
of us were talking Eric drank something more than one bottle of red wine 
on its own and - of course - wanted to dive into nightlife in the 
evening. So we all went, got in that karaoke bar again, even sang some 
songs and of course drank a lot of beer. (I was told that Eric had a 
really heavy headache the next day: a lot of wine and a lot of beer ...) 
At midnight we were on the Balcón de Europa, you know: that central 
place of Nerja with view to the sea. A lot of people were on the streets 
and in the pubs that night. We met that tramp again, Antonio, we first 
met on the streets in front of those buildings Jan thought all to might 
be your hotel. I remember giving him a big hug and wishing him a very 
Happy New Year, he was a nice and sad guy. I do love those - and please 
don't call me narcissistic all the time. We went from one place to 
another, had a drink here and there, maybe did some dancing, can't quite 
remember - and maybe at about 2 or 3 o'Clock Eric and Jan wanted to go 
home. That was about the time I had had enough beer and dope to shake my 
tiredness off and to feel the desperate need of seeing what nightlife 
might bring to a lonely soul like mine. So we said goodnight and I was 
on my own in a big crowd of people celebrating New Years Eve. I still 
can remember that there were those two Californian boys, about 16 in 
age, I was talking to for half an hour first - not far from the bar we 
met you the night before. A friend of mine (and in [personal union] the 
most important love-realtionship Jan ever had, though that's past for 
some years now) is staying in California for some month at the moment. 
Those kids made me think of her. Anyway, one of those two was quite 
melancolic (of course I did like him), but the other was shining so 
incredibly brightly, like a picture of some beloved baby in some fairy 
tale my mother read to me when I was a small kid. Thinking about what 
the night and the following day brought to me, I might want to say that 
he looked a lot like an angel - but well, he was just some really cute 
Californian boy with ancestors in the Netherlands.
Anyway, there are so many things I can't remember of this night - and 
probably I would deeply bore you anyway if I was telling you all that 
crap. So I - finally ;o) - come straight to the very heart of my story, 
or well, let's say: the real beginning of it. Some time later I found 
myself in that Karaoke bar - again. I'd like to introduce Peter and 
Donna to you, Peter was that [bald] DJ and master of the microphone you 
might remember, Donna was that blond barkeeper you might remember as 
well. I've been to this bar every night I went into the nightlife in 
Nerja (which probably were about 6 nights all together) and it took me 
all of those nights to find out that Donna and Peter are a couple and do 
this bar all on their own - they've been there all the time I have been 
there and Donna told me that she almost never sees the sun. What a sad 
thing to say in Nerja! (I got a lot of sun in Nerja, my skin is really 
brown at the moment, I was in the sea 6 times and there were even some 
few moments I had to hide behind a cover because the Andalusian sun was 
burning that strong.) Anyway, the important part for my story is that I 
met some British woman, Aileen, and the fifth of her children, her son 
Steven. I talked to Aileen for about 20 minutes I think, she said she 
was 47 in age, but to me she looked a lot more like 67. She had a lot of 
[crinkles/wrinkles/foldings] all around her eyes and mouth - in the 
first place I really thought that she must have had a lot of fun in her 
life. But a closer look while talking to her told me something 
completely different: She must have worn her own face like a mask for 
most of her life, all those signs of happyness weren't signs of 
happyness but of strained pretending of being happy. In a way she looked 
so very lost, but at the same time she was so incredibly proud of what 
she had forced herself to be. I was amazed and shocked by this sad and 
brute history which had carved itself into her face. But that was just 
the beginning of what she should mean to me for the next 15 hours.
I have to make a little cut, because I do remember that I tried to tell 
you something that night before which has some affinity to those 
[scar]-like lines of pretended happyness I saw on Aileens face. Maybe I 
was to drunk to transport the idea to you - and anyway the idea wasn't, 
well: isn't that charming at all. I had the impression you're face was 
showing more happyness than really could have been in your heart in 
those hours we spend together. In a way I thought about it like a 
cliché, I got a lot of pictures in my head (probably most of them from 
the unreal world of television) showing some US-people with a

[----- ... to here written before January 19th -----]

No wonder I stopped at this point: Difficult thing to describe and I'm 
fearing a little that it might offend you - though I don't mean it to be 
offending in any sense. So, well, I try to get into the story again 
anyway, hoping you don't mislike my curiosity to see whether you want to 
deal with this reflection of mine.

... showing some US-people with a lot of pretending an airiness which I 
can't really believe to be in their hearts to this extent. I'm not sure 
what I should think about this being a cliché or not, I don't know far 
enough US-people to have any clear opinion on this - and I could name so 
many german people I've got a feeling very similar to. Anyway, I just 
got the expression that you play the games of expressing and hiding 
one's feelings through all those learnt manners of communication, 
through all those games of more or less trainend, more or less free 
social behavior, structures of human relations and etiquette in some 
different way I'm not really used to and I'm not sure if I like it the 
whole way down. I had the feeling, though I experienced you as a 
friendly, polite and lovely human, that you act even more friendly, 
polite and lovely than you are - and that was just a strange feeling ...

Anyway, I get back to Aileen and like to state that there is a big 
difference between that soft impression of you behaving a little too 
lovely and seeing those deep lines in Aileens face. Corresponding with 
those lines she somehow found it important to tell me about how 
absolutly important she thinks discipline is. What a strange thing to 
tell a flower child wannabe like me. Yeah, the lines in her face told me 
a lot about her passion for discipline - and she sang some ode on it, too.
Time to talk about Steven, because I then asked him what he thinks is 
the relation his mother has to discipline. I wanted to have another 
opinion on what I was shocked about, already wondering if there is 
anything in Aileens life which is not torn to pieces because of her 
affirmation of dicipline. Steven was talking with someone else that time 
- but I did recognize him some minutes before (probably when we were 
introduced to each other by Aileen) and I was amazed by the childishness 
he had in his appearance. I thought of Steven being 18, maybe he's even 
older than you, I don't know (at least it was about 4 in the morning and 
he was drinking alcohol), but his face looked a lot like being 8 and 
hopelessly lost in a strange world you can't really make any sense out 
of what the hell it wants you to be. I was impressed by this expression 
of abandonment he seemed to be lost in. I think he told me about three 
anecdotes on the question of mommys discipline, two I forgot or more 
likely: repressed, but one I remember. He told me he often had to stand 
in some corner of the house he was raised in for hours to internalize 
the feeling of being ashamped of himself - because he had done something 
his mother didn't like. Well, call me theatrical, blame it on the 
alcohol and dope or just believe it like I did then: Aileen for me was 
Satan himself - though I used to define myself as an atheist. To Steven 
I said and felt something like that I always had thought of me being the 
most sad person alive - but since I've met him, I'm not longer sure of 
that. I really had to leave that place, that karaoke bar, because I 
really believed I had just had contact with something with no love at 
all in it, something absolute evil, to me Aileen was Satan in that 
moment and for the hours to come. I gave her my right middle finger 
(which I've done about twice in my life before) and said loud and clear 
"fuck you" - I really thought of her being pure horror to her 
surroundings. I loudly hit the wall and left the bar. I was almost 
through that corridor between the door of the karaoke bar and the 
street, when Steven and Peter came out and called me back. They wanted 
to talk to me about that "unfriendly gesture" I just showed to Aileen. 
To Steven I just said that he really does know why I did that, he noded 
and went back in, to Peter I just said, that Aileen is so damn hard to 
herself and to everyone around her that I just couldn't take it. He 
wished a nice evening to me and went back in, too. As I said, I saw 
Peter and Donna a lot the next week - and they still liked me. In a way 
they gave me the feeling that I had hit the nail on the head by doing 
what I did to Aileen - though they didn't say so clearly. At least they 
did know Aileen and Steven, they all were British people and I'm quite 
sure that Aileen and Steven haven't been in that bar for the first time 
that night. Sadly I didn't see Aileen or Steven again - several hours 
later I wished to say sorry to Aileen ... in the end: who am I to judge 
her, what do I know about the history that made her become what she has 
become? And at that later time I even would have shared a tear of Satan 
himself ...

Well, with leaving that karaoke bar and Aileen the journey began I like 
to call my first spiritual trip in the whole of my life - which ended at 
about 11 pm on January 1st, so about 19 hours later, when I finally fell 
in my bed. And which is the story I'd like to tell you. I think I have 
to state some things about my relation to religion first. In a way I see 
myself as a critical rationalist and therefor at least as an 
agnosticist: Okhams razor wouldn't let me believe in any positive 
religious ideology - of which there are countless many in the world. And 
that's the position I fell on after my spiritual trip, today I wouldn't 
call myself an atheist any longer, but an agnosticist. I had some quite 
speaking and showing experiences of supernaturality, but I'm clear about 
ME in all my [imbecility] having had those experiences. I would never 
state them as real, objective or authoritative for anybody else. And of 
course, I even doubted my own experiences and tried to translate them 
into a world of causality and reason. But for those 19 hours, causality 
and reason was one very unimportant part in the whole greatness of being 
- other parts where a lot more important. But because rationality is so 
important for my thinking, it's quite hard for me to tell a story in 
which I wasn't acting or feeling, interpreting or thinking rational more 
than just a slighly bit from time to time. Anyway, but as a crtical 
theorist I even see religion and everything that has to do with it as an 
expression of human needs, as a language of wishes, not as a language of 
truth or reality. I think of the fourth of the Theses on Feuerbach by 
Karl Marx to have expressed that in a quite clear way: "Feuerbach starts 
out from the fact of religious self-alienation, of the duplication of 
the world into a religious world and a secular one. His work consists in 
resolving the religious world into its secular basis. But that the 
secular basis detaches itself from itself and establishes itself as an 
independent realm in the clouds can only be explained by the cleavages 
and self-contradictions within this secular basis. The latter must, 
therefore, in itself be both understood in its contradiction and 
revolutionized in practice. Thus, for instance, after the earthly family 
is discovered to be the secret of the holy family, the former must then 
itself be destroyed in theory and in practice." Because I'm quite 
convinced of this thought I would have called myself an atheist before 
New Years Eve. But anyway, in epistemology I follow Adorno a lot more 
than I follow the critical raionalism. For example the positivism 
dispute in german sociology is about the topic that reason can't really 
give a close reason for itself, like, say, it seems to be pure luck that 
the language of mathematics suits the language of nature which makes the 
sciences of nature so successful - for most mathematicans there seems to 
be no bondage of mathematics to any kind of experience. I, like Adorno, 
don't belive that, there is always at least some kind of bondage to 
experience. Anyway, for Adornos philosophy the term "Nichtidentisches" 
has a central meaning, you could translate it as "non-identical". The 
term tries to express that experience always has to deal with things 
that are unknown, never experienced before, that the world is always a 
lot more than the spirit who tries to deal with this world - even in 
those places like mathematics where the spirit thinks of itself as the 
only important bondage. Well, because of that, you could say that I was 
lying when saying I thought of myself as an atheist - because thinking 
of something which necesseraly always escapes any systematics of theory 
to be systematically is kind of a reasonable religious constellation.

Hm, I hope you aren't bored to death now - and I'm really not sure if I 
could express my point on my religious feelings. Anyway, they changed 
somehow on New Years Day. Today I at least believe that there might be 
some supernatural powers interacting and intervening with the world - 
which are at least as free as we are and therefor will never be 
scientifically experienced or described properly by any religious 
ideology. In a way I feel looked after by something I don't understand 
in some way today - well, at least protected in some moments, not that I 
could count on it every single second of my life ... but maybe I'm lucky 
being helped at some moments I really need it to do something good or 
important to others or even myself ...

Ok, I go back to my story: As I was standing on the street in front of 
the karaoke bar I just had left I felt that I had to find a place where 
I could go to and cry the hell out of me - the hell I just had been in 
contact with. There is so much sadness in my heart for all my life which 
gives me the feeling of needing a place to weep anyway. But in that 
moment it was a complete different feeling: I was so incredibly sad 
because I had been in contact with something with no love in it at all. 
I desperately needed a place to weep. Well, where should I find such a 
place somewhere in Andalusia I have never been to before? The only 
answer I could think of was: in the hearts of all the strangers 
surrounding me in the early morning of New Years Day in the partyworld 
of Nerja. So I went to other pubs and discothecs. I started wishing a 
Happy New Year to just every human I saw on the streets, some hundreds 
all together. I got a lot of friendly smiles by doing so - and with some 
people I shared some words, with others I really got in contact with for 
some while. But there were some people who didn't like me anyway - some 
hours after I met Aileen I was even hit by some British guy in the 
Coconut discothec. It was a combo of four people, two man and two woman, 
about your age I would guess. They left the bar after hitting me, I 
followed them because I hadn't the slightest clue of why he smacked me 
in the face. I asked him and he or his friend (I couldn't decide) hit me 
in the face - again! With that big doorman of the Coconut standing just 
half a meter away from me. I've got the feeling that the reason for them 
hitting me had been that I was dancing the way I did that night, that 
they didn't like me feeling and dancing that free (though at the same 
time I felt so unfree because I still needed to find a place I could 
weep in). But I'm not sure of that at all.
I talked to quite a lot of people - but not many people really could 
deal with someone who says he has to find a place to weep in because he 
- as an atheist - just met Satan. Most of them probably thought I was 
crazy or joking - and, well, I didn't fell like joking, but crazy I 
maybe am or was, I'm not the one to decide such questions. At least I 
found some people I could share some tears with and who gave me joy - so 
my heart got a lot lighter. I couldn't really find the place I was 
looking for and therefor my heart stayed extremly heavy - but in a way I 
found very many places which were [akin] to that place I was looking for 
and a lot of lightness got in my heavy heart anyway. The most open 
hearts I found in the worlds of freaks. I should have known that, for I 
always felt like a freak too. I met a Spanish transsexual in Coconut 
disco I really could talk to for a while about the problem I was 
carrying in my heart. And then I entered that gay pub just about hundred 
meters away from the karaoke bar - and there I found about 10 people I 
really could talk to and who were really open to me. That gave a lot to 
me. I had to say NO to at least 6 persons inviting me in their beds - so 
I guess they liked me too. There was this Spanish 
[fag/flamer/ponce/queen/queer] who was really nice to me (and with whom 
I did some nice dancing some nights later). There was this strange 
couple: Mischa, who was small, anemic, without any muscles, not very 
tall, a delicate, [filigree], sophisticated boy, very sublime and 
intelectual - coming from somewhere north of Iran, I didn't really get 
it. I chated with him about gender for a while - a fun thing to do in a 
gay pub. And Mischas man was a bull, a really bulky, massive Spanish guy 
with a deep-red color of skin, a man looking like a mountain - with the 
mind of a child, friendly, warm and not at all "sicklied o'er with the 
pale cast of thought" (which Mischa was a lot). I didn't get his name, 
he couldn't speek anything else but Spanish so Mischa was translating 
and told me for example that he would like to have sex with me (which 
meaning he could express by some physical interactions quite good at the 
same time). Well, I wasn't in the mood for doing homosexual experiments, 
but later on I wondered if those incredibly strong arms of this 
friendly, sunburned child of a man wouldn't have been the place I was 
searching for, where I could have weeped a lot ... I met Fran(cesco), 
the barkeeper of that bar, I liked him a lot. There is a story I could 
tell you later on which has something to do with Fran - but that 
happened about a week later and the story of my New Years Day is long 
enough anyway. There was this British guy, about 45. He was kind of fat, 
but very compact, [chunky]. I gave him a massage on his neck and upper 
back because he looked so incredibly tense. You know those big man 
looking like they are part of a bar counter and never seem to move away 
their whole lifes? He looked like he was one of them. He really did 
enjoy my massage, which was no wonder, because he really needed it, I 
felt that very clearly. Later he said he made 37 millions Euro with real 
estates and lives on this money nowadays. I asked him how much time I 
would have to dedicate to him to make him give me 5 of his millions. I 
think I was offending him in a way by asking him this - at least he 
didn't answer. I think, everything less than 3 hours would have been ok 
for me ... Oh my, you see, in a way Satan joined my way. But I really 
wondered why he didn't spend his money on people doing massages on him - 
strange world.
But although I needed people to be good to me, to give me shelter and 
their arms I could weep in, I did a lot of good and nice things to 
others I think. There was for example this Spanish girl, who was sitting 
on the [curb], crying like hell. Her handbag were dumped over the place. 
After wishing her a Happy New Year (which must have sounded like mockery 
to her) I helped her get her things together and back in her bag. But 
that definitely wasn't the reason she was crying so strongly for. But 
because she was sobbing and sniveling a lot and only talking in Spanish 
I couldn't get it. I gave her some big hugs, tried to be nice to her and 
helped her with her handbag. I couldn't do more and went on - but at 
least I did that while there were dozens of people wandering by and 
ignoring her.

Hm, I got to wonder that night if there is a thing in the whole damn 
world that represents humanity, the unity of mankind and human race in 
the sense of the Age of Enlightenment more than this three words do: 
"Happy New Year". I couldn't think of anything and still can't. Therefor 
I still go on wishing people a Happy New Year - and I think I will do it 
till December 31st. Yesterday I was told that in China they don't wish 
each other a Happy New Year. But anyway it's one of the rituals which 
are celebrated by most of the people in the world, isn't it? And the 
sense of it is pure human kindness, wishing others happyness for at 
least 365 days ... I do like it.

Another important thing of my spiritual trip at that time besides all 
the contact to people I had was that I was comunicating with the winds, 
letting the wind show me the way I had to go, following the direction it 
pushed me to. I got the deep impression of comunicating with the winds 
and to have some supernatural powers show me the right path by bringing 
these winds over me. Once the winds blew me out on the Balcón de Europa. 
When I finally arrived at the balustrade at exactly that point the wind 
wanted me to stand and look to the see I looked down and saw a rock at 
the foot of the balcony, exactly in front of me, saying: "India". That 
probably meant that I was looking in the direction India is some 8000 
kilometers away from Nerja. Anyway I'm thinking of it being a hint to 
me: I really have to go to India for a year or two. I thought of 
visiting India once in a while before - but never in a real sense, 
always like "well, maybe in 20 years ...". Now I really do think I have 
to go there soon, at least in the next 5 years. Standing there I sent a 
Happy New Year to the whole of India ...

I think that I danced a lot at Coconut in the last hours of the night. I 
enjoyed dancing, it made my soul lighter in some way. Somehow I had the 
expression I had to leave - maybe they wanted to close, I can't 
remember. It might have been 8, 9 or 10 in the morning when I came out 
of Coconut, no party place open to go - so I had to go back to the house 
we were staying in. But while walking there and still having the 
desperate need of finding a place where I can weep I saw the top of the 
highest mountain around all golden by the kiss of the sun. It was a 
marvelous day, the sun was shining nicely the whole day. Seeing this 
golden top of the mountain I thought that I now knew where the place was 
lying I was looking for. So I went into the mountains. Later I found out 
that the mountain I wanted to climb is about 1850 meters high. But at 
that moment it looked like I could reach it in some few hours, so near 
and almost touchable. Well I was wrong about that.

My main problem going into the mountains was that I only drank beer the 
whole night through, that I did a lot of dancing and that I didn't have 
any water with me. At the end of the day I was terribly dehydrated - 
like I've never been before. Anyway, still going up the streets of Nerja 
trying to reach the mountains I was given a palm leaf of about 2 meter 
length, at least higher than I am. I mean: I found it but had the 
experience of been given it as a weapon or a shield, something I could 
protect myself with. From the moment I went into the mountains I had a 
lot of spiritual thoughts and pictures in mind, a lot of cristian 
pictures (which is no wonder because I'm raised in a cristian society: 
Satan of course is a cristian concept), but it wasn't clearly about 
cristian religion and I had some hinduistic or budhistic pictures as 
well - and a lot of thoughts you could call social psychological or even 
just brute physical, but I experienced them in a spiritual way. Those 
cristian pictures were just the pictures I got because I am used to them 
and can decipher the meaning of them - nothing more sense about that ... 
Well, and till I fell in the Barranco de la Caladilla I had the 
experience of good and evil powers struggling with each others, well, 
not exactly fighting, more like dancing with each other, playing. And I 
tried to dedicate myself to those powers, asking them to play their game 
within me and my soul and all the things surrounding me for a while. 
After I fell in the barranco I got a lot more humble and didn't thought 
of me as one who could carry the whole damn game of those powers I can't 
name but felt a lot of being in touch with, then.
I met a couple, British I think, midthirties probably, when I still was 
on a street but just left the last houses of Nerja. They were fresh and 
awake, obviously planning to wander around the mountains for a while - 
they did have sleep. I told them about my need for a place I could weep 
in, asked them for water with that huge palm leaf in my hand and had 
about half a liter of water. I chated with them for two or three 
minutes, I think they liked me, though I can't really see why. Anyway I 
think that I gave them the nicest compliment that I have ever given to 
someone - though I can't exactly remember what I said. Some hundred 
meters behind that meeting the street no longer went up but down. I 
wanted to go up, so I left the street and went cross-country. In the 
beginning that was quite easy, because the trees, all those beautiful 
pines had a lot of space inbetween them. Later on I had to crawl on all 
fours through some [brosks] of pines (always with that huge palm leaf I 
left somewhere at the edge of Maro when I came back to civilisation in 
the night). I slept for probably about an hour on some [acclivity] in 
the bright morning sun. Somewhen I ate some huge mushroom I was 
convinced to be eatable - and later some really tasty plant, almost 
tasting too strongly fresh for me. Anyway, I said Happy New Year to 
every tree or bush or plant or stone or any entity I was sensing - and 
there were a lot of entities I was sensing then that I probably wouldn't 
sense today and that I wouldn't have sensed the day I met you. I was 
part of this huge landscape, of the Sierra Nevada and all the powers 
living there or (like the wind which still was guiding me and guided me 
till I came back to civilisation, even sometimes is guiding me still 
today) passing through there.

I probably walked cross-country for about three or four hours - which 
was quite hard. I recognized that the top of the mountain I wanted to 
reach didn't come so much closer. So I decided that I should reach a 
path I saw in some distance. I had to walk down the hill I was on for 
some while to get there. And then I unterstood that ther was this 
barranco, this chasm between me and that path. That was the reason I had 
to go down, even a lot more down than the path was I was seeing and I 
wanted to get on. But somehow I got the expression that the barranco 
might be a path too - and I was right on that. At least I reached the 
barranco and stood above some [steep face], about eight meters high. 
(About a week later, Jan, Eric and I went into the mountains, walking 
upway that barranco and some other paths I had taken on New Years Day. 
I've got a picture from the place I fell in the barranco, it's about 
eight meters.) Well, at first I thought of jumping on to a tree with a 
very even surface and slighting down at it. The tree stood in the 
barranco about one or two meters away from my position. I was frightened 
and decided that it wouldn't be a wise choice to jump onto a tree in 
eight meter hight. I went two or three meters at the edge of the 
barranco to see whether there was another possibility to get down there. 
Because I was clear I wanted to go down there, I threw my palm leaf down 
(and another weapon I was carrying with me already for some hours and 
until the place near to Maro I left the palm leaf too: It was a limb of 
about 1.50 meters of a totally dead and dry tree, very easy to break 
through, dead for a lot of time, maybe years. It didn't break on my way 
and it symbolized something like my solidarity with the dead and death 
itself and my unafraidness of facing death or the dead.) Probably it was 
a mistake to throw my weapon and shield away, for those moments I 
obviously was vulnerable - at least I was hurt a lot while not carrying 
the palm leaf with me. The [acclivity] I was standing on had about 45 
degrees and was slippery, my right foot lost foothold and I went down. 
My spiritual interpretation was that I wasn't trusting enough when not 
jumping onto that tree with the even surface and therefor experienced 
angst and - later pain. But after I fell about two meters I stood on 
some kind of bush or tree growing out of this [steep face], I was 
perfectly secure standing there. In other situations I probably would 
have spoken about something like a wonder - but in that situation it was 
the natural thing to happen. I had been to much in touch with those 
powers and had given myself to clearly and freely in their arms - they 
couldn't just have let me fall down and brake my legs. They just gave me 
a lesson about not trusting them to jump on that tree with the even 
surface. Well, standing in about six meter hight I was wondering what to 
do. I couldn't go up, I wasn't very strong that moment - I hadn't had a 
lot of sleep but a lot of beer and dope. And the edge of the barranco 
still was very slippery. And I wanted to find away down anyway. Jumping 
down was still too risky, too high. There was another bush some meter 
away. I could reach it with my hand and then hang down from it, which 
gave me about half a meter to the bottom, still five or six to go. Then 
I saw another bush at about four meter hight, about the hight of my 
knees and somewhere to the right. I swung to the right, jumped onto that 
bush, tried to grab it and found myself lying on my back in the 
barranco, parts of that bush in my hands. I must have fallen about four 
meters straight on my back. At first I thought that I surely broke my 
spine, wouldn't be able to move any muscle and would have to wait for 
hours in terrible pain until someone would come along and help me get 
into some hospital. I had pain all through my body, but especially at 
one part of my back. But I recognized, though every movement hurt a lot, 
I could move freely. The pain didn't leave me for about three days, 
again and again I had the feeling of a huge knife being hacked into my 
back when I made some movements - and I couldn't figure out which 
movements gave me that pain, so I experienced it a lot. Anyway, I found 
it strange that the part of my back which was hurting most and 
incredibly strong was just the part I get tense up whenever I work too 
much. I told you that I'm working with a disabled person, didn't I? 
Nowadays I work there for four nights and three days in a row - which is 
quite a lot in one instance. Well, and sometimes a part of my back 
starts to hurt after some days of work. When I was standing infront of 
that wall I just fell down from I was wondering if I just got a (really 
hurting) present, an antidote to my tensioning through my work, a big 
hit on exactly that part of my body which needed a hit in order to don't 
be hardening any longer ... I worked last weekend (for six nights and 
three and a one-third day) and I didn't get that hardening. I have to 
watch that thing, but maybe I was even right and it had been a present.

But anyway, if it was a present, it was the most hurting present I ever 
got, incredibly hurting. I didn't thought I could go on for longer. And 
I got the expression that it was already afternoon, the night coming in 
some time. Exactly opposite to the wall I fell down there was some kind 
of natural cave in the wall which had been used as a place to build 
fires. I decided to search for wood, which I did (with this extremly 
hurting body of mine) for about an hour. I had quite a lot of wood and 
thought of staying the night there by the fire and walking on to the top 
of the mountain early the next morning. But the wood was so dry that 
this huge amount of wood I had gathered together was burning away in 
about an hour or maybe one and a half. I lay my back as close to the 
fire as possible, touching those stones dividing the fire from the 
surroundings. I didn't thought of it in a rational way, I just needed 
heat, physically I felt so incredible damaged and tired (though 
emotionally I still was quite happy about the trip I was on). I did a 
great job by giving a lot of heat to that aching back of mine, quite 
good idea, especially because I didn't even think about it as useful, 
but just did what I felt I needed ...

At the time the fire almost went out and there was no wood left I could 
throw into it the night still hadn't come. Though I still got all those 
incredible pain I felt somehow refreshed. I got more humble and aware of 
my smallness. I decided to not try to reach the highest top that was 
shining so golden in the morning sun, but that I would be happy to reach 
one real top of a mountain, the first I would get to. I was on a path, a 
big way now, so walking got easyer in a way, but because of all my pain 
it got a lot harder. Every step was heavy, every 30 or 40 minutes I had 
to lay down to relax for a while. My back couldn't take all those little 
hits from each step for a longer time. And lying down and getting up 
alwas was pure horror, so painful. And lying on the stones wasn't that 
relaxing too. There was no seat along the whole way - and I estimate 
that I went up the hill for about five more kilometers and about 200 or 
300 meters of difference in altitude. I reached the top of a hill I was 
happy with at an altitude of about 550 meters, I guess after having a 
look at google earth. When I went away from the fireplace I met two 
women wandering, coming down the barranco. I asked them for water and 
they gave me the rest they had, about a glass of water in a plastic 
bottle. Somehow a huge portion of dust must have found his way into my 
right eye, it was very red, inflamed and hurting for about five days. 
And I was so dry, so out of water that there were no tears to wash that 
dust away. I think I laughed about this funnyness: I still wanted to go 
to a place where I could deeply weep, but I couldn't even weep because 
of dust in my eye because I was so dehydrated. Strange and funny.

In a way I prayed. I was asking, begging those powers surrounding me for 
a lot of things - but in the first place I was begging for Steven, that 
son of Aileen, to find some way which really will make him happy. In a 
way I was sad not meeting him again in Nerja some days later, because I 
would have wanted to see what had happen to him. Maybe I'm wrong, but 
anyway I'm convinced that at least something has happened in his life 
and made a difference.

Sometimes I was begging for water, probably ten or twenty times, I 
really did need water a lot by the afternoon. Twice I almost found water 
immediately after begging - in the first place there lay some waterproof 
jacket on the ground and water was dripping on it from the mountains: a 
small puddle. In the second place there was a stone in some natural cave 
which had kind of the negative of a mug in it - all filled with water. 
Probably the dropping had formed this hole over centuries or even longer 
times. I drank and found some leaf which was much formed like a [funnel] 
I could use to fill that water bottle I was carrying after those two 
women had given it to me. So I had at least two or three [drams] of 
water with me. Of course I didn't always get what I was begging for, but 
sometimes I got it immediately.

Night started when I had left the fireplace for an hour I guess. I 
needed some more hours to walk up the mountain. There was nothing very 
special up there, except maybe that the winds were quite strong up there 
and that I might have stepped somewhere I could have fallen some 50 or 
100 meters down. But I had my plam leaf with which I fought the winds in 
a smooth manner, so nothing happened. When I walked down, which probably 
lasted for about two hours, I had some small and soft light with me for 
most of the time, about five meters in front of me lighting up just a 
little bit an area of some meters in a circle. The moon was almost full 
that night, but I checked it often: The moon just wasn't the source of 
that light, the light was with me when there were a mountain between me 
and the moon. And anyway: The moon was lighting up the whole area and 
not just such a small part of the area in front of me. I got the 
expression of some female ghost travelling with me, call it angel or 
anything, I don't care for names. She was soft and protecting and gave 
me that light. She must have been somewhere behind my left shoulder to 
give me that light, I felt her there. But whenever I looked behind me 
there was nothing special, just the night in the Sierra Nevada. My 
rational thoughts speculated about the inflammation of my red right eye 
to be a reason for an optical hallucination. Might be, but I got the 
warm feeling of being directed home by some friendly power anyway. The 
winds were almost completly gone when I walked down, everything was 
still and peaceful.

At last I reached Maro, small neighbor-village of Nerja. I got to a 
restaurant where I bought a big bottle of water. Ah, I forgot to tell: 
Even before I fell in the barranco I realized that my wallet wasn't with 
me. I should have been worried a lot about that, because in there was my 
identity card which I needed to fly back to Bremen - and a credit card 
anybody could use to get things worth about a 2500 Euros I would have to 
pay for. But I wasn't worried at all on that trip. And I found 10 Euros 
in my pockets - so I could buy that water. I asked the girl who sold me 
the water if she could get me a taxi and she did. I found it a very 
strange thing that there still were such things like taxis - but of 
course there were and I got back home from Maro quite fast. Jan and Eric 
weren't home when I came back, because they were at the police station 
to ask for any sign of me there. They had cooked something before they 
left and I was so happy to find something to eat. It was about 11 pm 
when I fell in bed.
I had all those pain for some days then, the night between January 2nd 
and 3rd I even got a [gastro-intestinal] disease, anything leaving my 
body through every way out my body can offer. Very hard night.
Later on I thought of remembering that I might have left my wallet in 
the Coconut discothec, giving it to some barkeeper there in the fear I 
might loose it because I was so drunk and stoned. I checked it in the 
evening of January 3rd or maybe 4th and I was right: It was there, with 
everything in it. They didn't even get me some expensive bottle of wine 
on my credit card. Mankind isn't always that bad.

The day I wrote you the first email was the first day I didn't feel all 
ill. So, that's the reason why I needed so much time to find out your 
email. As I said: Jan wasn't sure if he wanted to follow the importance 
you already had in his heart or if he better should ignore that 
importance ...

Anyway, it's hard to talk about the spiritual meaning of that whole trip 
of mine. The most important thing for me probably was about trusting and 
about accepting the bad and ugly things in life as something I might not 
like but I have to deal with anyway as a part of the big unity we're all 
in. And the trip was about my shyness and my reservedness in expressing 
my feelings, especially any kind of anger. You might not believe this 
because you know me quite open-hearted, but in many senses I've never 
been open-hearted. And I think I now am a lot more. Big can opener to me.

For the woman I fell in love with the last weeks since I'm back in 
Bremen I'm probably a lot too open-hearted, much too honest. I'm happy a 
lot these times because I [have a crush on her], but I fear a lot that I 
am too extreme, too extremly open for her. So, please Sam, wish me luck.

Anyway, long story, I hope you enjoyed it in some way. Tell me anything 
about your life you like to, Sam. I would be deeply grateful if you do 
so, because I simply do need the feeling of being in contact with the 
reality of other souls.
Anyway, I wish to you pleasure, lust and freedom.

I sent all the emails I sent to you and got from you to Jan too. I know 
the one he sent to you too. I hope you don't have a problem with that, 
but I'm still sorry doing it not openly in the first place. As you can 
see now, a copy of this email goes to Jan. So we can communicate as a 
group of three or - if anyone of us longs for more privacy - just person 
to person. From now on I won't send anything to Jan by bcc, nor will I 
send him an email from you if you decided not to send it to him too ...

Bye,

Bert







Am 28.09.2014 20:52, schrieb Jens Kasten:
> Hallo Bert,
> dass du dich ein wenig aus der Debatte zurückzuziehen planst, deute 
> ich mal großzügig noch nicht als ein das Ende der Stipvisite.
> Vielleicht wartet der eine oder andere jetzt mal 3 Wochen auf eine 
> Antwort. Aber er kriegt sie dann doch noch. ;-)
> Wobei, wenn ich lese, was Du dann so quasi vorläufig abschließend so 
> schreibst, sieht es doch wieder so aus, als ob du "tschüss..."
> sagen wolltest.
> Hier und da ein Stempelchen drauf, weitere Fragen, oder Argumente? 
> Fehlanzeige.
> "Verdächtigungen", Bewertungen allenthalben. So anders war mein 
> Eindruck die letzten Wochen.
> Schade.
> Zur angeblichen verkürzten Kapitalismuskritik. Klar es ist nur ein 
> Eindruck, der sich dir aufdrängt. Kein abschließendes Urteil.
> Doch wenn ich jemandem solch ein Riesenplakat umhänge, dann sollten 
> die Argumente schon fast wasserdicht sein.
> Das kann ich so leider nicht annehmen.
> Geld und Boden seien zwei von sehr sehr vielen Formen des Privateigentums.
> "Nicht das Privateigentum wird zum Problem, sondern bloß zwei von 
> sehrsehr vielen
> Formen: Geld und Bodeneigentum."
> Mag sein, aber es sind die wesentlichen. Welche hältst Du für 
> wesentlicher? Und warum?
> Zum Boden.
> Boden ist nicht bedingungslos vermehrbar.
> Mit der Höhe steigen die Kosten schneller.
> Nicht alle wollen höher.
> Strände, Küstenlinien, Weinberge und vieles mehr lassen sich nicht 
> schichten.
> Dass die Nahrung für die doppelte Anzahl an Menschen reichen könnte, 
> wäre eine gute Nachricht.
> Damit kämen wir wieder zum Geld. Die Produktion ist in Gefahr.
> Nicht die natürlichen Möglichkeiten
> Zur Determinierung von Produktionsmitteln, Produktivkräften, 
> Realkapitalien durch Geld:
> So wie ich es schon ausgeführt habe. Privateigentum, - welche Form
> auch immer es innehat - hat seinen Kapitalcharakter von Geldes Gnaden.
> Und nur solange Geld kurzfristig folgenlos aus dem Warentausch sich 
> zurückhalten kann,
> jedenfalls spürbar länger als alle Produzenten ihre Waren, nur solange 
> behalten
> Produktionsmittel und Produktivkräfte, ob nun Fabrik, Institut, Think 
> Tank, Technologie, Software,
> Verkehrsmittel, Rohstoffe, Automaten, Maschinen, Werkzeuge etc ihren 
> Kapitalcharakter.
> Nur solange sind sie in der Lage aus dem künstlich in der Schwebe 
> gehaltenen Missverhältnis
> zwischen Angebot und Nachfrage ihre Rendite lieferende, die 
> Umverteilung allen Reichtums
> vorantreibende Kraft zu entfalten und zu erhalten.
> Nur wenn Geld kurzfristig ohne Folgen für den Geldbesitzer aus dem 
> Kreislauf
> zurückgehalten werden kann, kann die Erschaffung von weiteren 
> Produktionsmitteln
> gebremst, verhindert, ausgesetzt werden, welche den Kapitalstatus der 
> bestehenden
> PM attackieren würden. Neue Kapitalien sind die Konkurrenten der 
> bestehenden.
> Eine qualitätsgleiche Mehrerzeugung bei unveränderter Nachfrage führt 
> nun mal
> folgerichtig zu einem sinkenden Preis. Gleiches gilt bei relativ 
> vermehrtem Angebot.
> Sinkende Preise sind für den Handel der Supergau. Nicht die sinkenden 
> Preise in einem
> Segment, sondern die einfache Tatsache, dass einer in ihrer Höhe 
> relativ unveränderten
> Nachfrage - der Lohnfond ist ein schwerfälliges Gebilde - ein 
> steigendes Angebot im
> Allgemeinen gegenübersteht, also nicht die Nachfrageverschiebung von 
> einem
> Segment in andere, sondern der allgmeine Preisabbau bewirkt, dass die 
> Zinsen aus
> den Einnahmen nur unter größeren Mühen aufgebracht werden können.
> Wenn die Nachfrage nach Dieselloks einbricht, dann bricht selten der 
> Bedarf nach
> Mobilität ein und die Kapitalcharaktereigenschaften, wandern von 
> Pleuelstangen
> hin zu kleinsten Elektromotoren als Beispiel.
> Plötzlich wird der Zins mit einer anderen Realkapitalie verdient.
> Auf die Preise haben die Hersteller keinen bestimmenden Einfluss.
> Wenn sich mehr Anbieter um eine nicht adäquat steigende Nachfrage 
> streiten, dann
> bleibt die Ware solange liegen, bis der Handel, und mit ihm die 
> Produzenten die Preise
> herabsetzen. Zu hoch sind die fortwährenden Kosten für die Erhaltung 
> der Waren.
> Kann im gesunkenen Preis, der Betrag für die Kapitalkosten nicht mehr 
> untergebracht
> werden, dann gehen Firmen pleite. Die Banken, die Geldsammelstellen, die
> Überschusssammelstellen registrieren sehr fein, die Preisbewegungen 
> über die
> "Zahlungsmoral" der Schuldner.
> Meist ist es nicht notwendig, neue Unternehmen davon abzuhalten, den 
> Kampf gegen
> die etablierten aufzunehmen, wenn die Preisbewegungen eine klare 
> Richtung vorgeben.
> Eine klare Richtung nach unten. Außer es sind alte Unternehmen im 
> "neuen" Gewand.
> welche die mittelständischen - die kleineren Ausbeuter - verdrängen 
> wollen.
> Nur wer im aktuell gültigen und tendenziell zu
> erwartenden Preisniveau auch die Kapitalkosten für seine Kredite 
> unterzubringen vermag,
> wird sich in das Abenteuer Produktion auf eigenes Risiko stürzen.
> Für die Uneinsichtigen gibt es dann Risikoanalysten bei den 
> Gläubigervertretungen, den
> Banken.
> Schon hier kann man ahnen, dass es mit der "Überproduktion" nicht weit 
> her ist.
> Sie wird ausgerufen, sobald der Zins in Gefahr ist, nicht sobald 
> Angebot und Bedarf sich
> decken. Während der Bedarf weiterhin groß sein kann, kann die 
> Nachfrage - also die
> vom Geldbesitz determinierte Verbindung von Bedarf und Geld bereits 
> gedeckt sein.
> Wenn Du annerkennen kannst, dass Produktionsmittel nicht a priori ein 
> Kapital sind,
> dann könntest du die Ursache für diese Erscheinung einer genaueren 
> Prüfung
> unterziehen.
> Den Anschein hat es schon, weil das Geld in der Lage ist, die 
> Erschaffung von
> konkurrierenden Kapitalien eine Zeit lang zu verhindern.
> Es stellt sich einfach trotzig in den Weg.
> Die Rentabilitätshürde.
> Der Besitz von Produktionsmitteln ist noch nicht mal eine notwendige 
> Bedingung für die
> Ausbeutung. Von einer hinreichenden ganz zu schweigen.
> Vielleicht diskutierst du lieber über andere Themen.
> Doch wer wie Du vorgibt, dem Kapitalismus an die Eier zu wollen, und 
> sich über die Natur
> des Kapitals nicht hundertprozentig sicher ist, der sollte die 
> richtigen Fragen
> stellen oder die besseren Argumente liefern anstatt Zensuren auszuteilen.
> Deine Belesenheit steht für mich außer Zweifel.
> Doch erkenne ich Widersprüche und Meidbewegungen wegen Argumentenarmut
> kilometerweit.
> Finde die Widersprüche in meinen Ausführungen und lege sie offen.
> Bewerte nicht mit den Vorurteilen von Robert Kurz und Co.
> Dann hätten wir eine fruchtbringende Beziehung
> Lass uns beim Kapitalbegriff bleiben.
> Sonst kommen wir dem Moloch nie bei.
> Ein BGE ist gegenüber der Freigeld/Freilandtheorie nicht die 
> erweiterte Kapitalismuskritik.
> Doch was ist das Kapital? Und wie zieht man ihm den Giftzahn?
> Viele Grüße
> Jens
> *Gesendet:* Sonntag, 21. September 2014 um 16:36 Uhr
> *Von:* unversoehnt <unversoehnt at gmx.de>
> *An:* debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> *Betreff:* [Debatte-Grundeinkommen] nur ein bisschen zu diesem und jenem
> Hallo,
>
> aus verschiedenen Überlegungen heraus möchte ich mich eher wieder ein
> wenig aus der Mail-Debatte rausziehen. Aber für die Kommentare zu meinen
> Texten möchte ich mich bei den betreffenden Personen in jedem Fall
> bedanken, bei Verena etwas ambivalent auch für die vielen erteilten
> Hausaufgaben. ;o)
>
> Anmerkungen möchte ich gerade inhaltlich nur drei machen:
>
> 1. Liebe Verena, deine Formulierung, dass Manna nicht vom Himmel falle,
> halte ich nicht bloß aus spirituellen Überzeugungen heraus für
> unrichtig. Spirituelles möchte ich hier erstmal gar nichts verhandeln.
> Daher simpel naturalistisch: Die Erde wäre schlicht ein Eisklumpen in
> der Kälte des Alls, wenn unser Stern, die liebe Sonne, uns nicht
> permanent mit Energie versorgen würde. Alles, was wir in irgendeiner
> Weise nutzen, sind und leben, ist letztlich das Geschenk dieses
> Energietransfers. Die Erde selbst entstammt m. W. vermutlich zumindest
> zum größten Teil ihrer Substanz aus der Sonne. Kosmologisch betrachtet
> ist es daher Unfug für so
> etwa-300-Grad-über-absolutem-Temperatur-Nullpunkt-Lebewesen wie uns zu
> leugnen, dass das vom Himmel qua Sonnenenergie fallende Manna existiert.
> Innerhalb von Debatten über Arbeit im Besonderen und im Allgemeinen
> verstehe ich selbstverständlich, was du damit sagen wolltest. Da ich
> allerdings als Fetischkritiker sehr präzise weiß, dass Mangel mehr mit
> den psychosozialen Dimensionen der Wertverwertung zu tun hat als mit
> einem objektiven Problem der Menschen innerhalb ihrer
> Naturverschlungenheit, bin ich dennoch überaus skeptisch, ob diese
> Vorstellung wenigstens in ökonomischen Zusammenhängen richtig ist. Sie
> könnte schlicht Mana der Wertverwertung in unseren Seelen sein, die
> nahezu undurchdringlichen Schleier einer überproduktiven
> Mangelwirtschaft. Frei nach Horkheimers und Adornos Dialektik der
> Aufklärung: "Mana, der bewegende Geist, ist keine Projektion, sondern
> das Echo der realen Übermacht der [zweiten] Natur in den schwachen
> Seelen der [Zivilisierten]." (Adorno, GS3, S. 31)
>
> 2. Lieber Jens, mir geht es mit deinen Beiträgen ähnlich wie Jochen: Du
> sagst zwar viel, klärst aber nichts, was mir nicht ohnehin schon klar
> wäre, sondern verwirrst eher hier und da. In punkto Bodenreform bin ich
> voll bei Willi: Die Eigentumskategorie ist für'n Arsch, Diebstahl,
> goldene Handschellen, ein Gefängnis für unsere Gedanken, Gefühle und
> Geschehnisse. Was für alles Eigentum gilt, gilt selbstverständlich auch
> für das Eigentum an Boden. Ich verstehe zwar wiederum, dass aus einer
> reformatorischen Perspektive das Eigentum an Boden vielleicht nochmal
> ein ganz besonderes Thema sein kann, weil es nämlich bis zum derzeitigen
> Stand der Produktivkräfte Bedingung der Möglichkeit aller Ernährung ist.
> Als Stadtkind bin ich da aber strukturell etwas interesselos und weiß
> aus der Glotze von Versuchen, die Nahrungsproduktion unter vollständig
> künstlichen Verhältnissen auch auf einigen Etagen von in den Himmel
> gebauten Wolkenkratzern unterzubringen. Das würde den Begriff des Bodens
> ziemlich radikal verändern. Ein bGE könnte m. E. auf derart vielen
> Ebenen zu Veränderungen führen, dass ich erstmal keine Notwendigkeit
> sehe, im Kontext von bGE-Debatten über Bodenreformen nachzudenken. Das
> könnte sich naturwüchsig ergeben. Ansonsten drängt sich bei deinen
> Ausführungen insgesamt halt der klassische Vorwurf von Marxisten an
> Schwundgeldtheoretiker auf: "verkürzte Kapitalismuskritik". Nicht das
> Privateigentum wird zum Problem, sondern bloß zwei von sehrsehr vielen
> Formen: Geld und Bodeneigentum. Ist vielleicht etwas böse polemisch mal
> wieder, aber mir scheint, dass es implizit in diesem theoretischen
> Ansatz so etwas gibt wie eine Sehnsucht nach den geordneten
> Herrschaftsverhältnissen der Feudalära, wo jedem Menschen noch von durch
> Kirche und politischem System repräsentiertem Gott seine ganz spezielle
> Rolle in der Welt zugedacht war. Nicht wenigen die eines ewigen Sklaven,
> eines Ausgestoßenen oder eines ewig im Fegefeuer und für das eine oder
> andere Viertelstündchen auf den Scheiterhaufen Brennenden. Während der
> Kapitalismus ja mit jedem Glauben an eine spezielle Berufung des
> einzelnen Individuums gründlich aufgeräumt hat. Es gibt nur die eine
> universelle Berufung, die zum Tanz ums goldene Kalb. Alle haben dabei
> selbst zu sehen, wie sie sich am fittesten für diesen Tanz machen
> können. Und werden calvinistisch vielleicht als Gewinner innerhalb eines
> Systems von Gott angelächelt, das Gewinner und Verlierer hervorbringt
> und somit eigentlich alle zumindest AUCH zu Verlierern stempelt,
> spätestens nämlich dann, wenn das Individuum dann doch mal seine
> Mitmenschen mit dem geweiteten Blick eines liebenden Herzens betrachtet
> oder in die letzte Konsequenz des Markts taumelt, den Kampf bis auf
> Blut&Knochen hinein in den nuklear blubbernden Staub.
>
> 3. Lieber Jochen, ein paar Bemerkungen unter uns Marxologen: Ich find's
> gut, dass du Jens widersprichst, wenn er den Unsinn verbreitet, dass
> Marx das Kapital nicht als Verhältnis begriffen hätte. Seltsam aber
> bleibt mir dieser selbstverständliche Glaube an einen Automatismus aller
> Naturgeschichte bei vielen Marxisten. Du hattest geschrieben: "In seinen
> Frühschriften hat er eine andere Vorstellung von Geschichte, als in den
> späten." Das wird häufig angenommen. Mir ist aber nicht klar, womit sich
> diese Behauptung belegen ließe. Als Tendenzaussage würde ich ihr auch
> sofort zustimmen: Als älterer Herr hatte sich der olle Kalle so
> eingehend mit der Schwerkraft der geschichtlichen Verhältnisse
> auseinandergesetzt, dass es ihm sicherlich schwerer als in seiner Jugend
> fiel, einen radikalen Wandel aller gesellschaftlichen Verhältnisse so
> mir nichts dir nichts vorstellbar zu finden wie ein vierjähriges Kind,
> wenn es mit seinen ewigen "Warum"-Fragen auf eine echte Absurdität des
> Faktischen gestoßen ist und noch gar keine echte Vorstellung von
> geschichtlicher Schwerkraft überhaupt hat. Als absolute Aussage leuchtet
> sie mir aber kein Stück ein. Erstmal deshalb, weil sich der
> Fetischbegriff nicht anders denken lässt als aus der Perspektive eines
> Bewusstseins, dass sich nicht nur an die Realität gebunden fühlt,
> sondern zumindest so frei gegenüber dieser Realität, dass es sie als Lug
> und Trug des Wirklichen aussprechen kann. Blinde Naturgesetzlichkeit der
> Geschichte wäre nun wirklich etwas anderes. Dann aber auch im direkten
> Vergleich: Sowohl in den Früh- wie in den Spätschriften bleibt die
> Konstellation im Kern die gleiche, nämlich sowohl Schwerkraft der
> geschichtlichen Wirkzusammenhänge wie auch kritischer Eingriff in diese
> durch das revolutionär gesinnte, schreibende und sich organisierende
> Subjekt. Ich mach mal einen 2-zu-2-Vergleich: zwei Stellen aus den
> Frühschriften, zwei aus dem Kapital, um zu illustrieren, dass sich da
> überhaupt nicht so sonderlich viel im Kern bei ihm verändert hat.
>
> Zur Judenfrage, 1843:
> "Wir verwandeln die theologischen Fragen in weltliche. Nachdem die
> Geschichte lange genug in Aberglauben aufgelöst worden ist, lösen wir
> den Aberglauben in Geschichte auf. Die Frage von dem Verhältnisse der
> politischen
> Emanzipation zur Religion wird für uns die Frage von dem Verhältnis der
> politischen Emanzipation zur menschlichen Emanzipation. Wir kritisieren
> die religiöse Schwäche des politischen Staats, indem wir den politischen
> Staat, abgesehen von den religiösen Schwächen, in seiner weltlichen
> Konstruktion kritisieren. Den Widerspruch des Staats mit einer
> bestimmten Religion, etwa dem Judentum, vermenschlichen wir in den
> Widerspruch des Staats mit bestimmten weltlichen Elementen, den
> Widerspruch des Staats mit der Religion überhaupt, in den Widerspruch
> des Staats mit seinen Voraussetzungen überhaupt." (MEW1, S. 352)
> Einerseits haben wir hier das naturgeschichtliche Moment der späteren
> Basis-Überbau-Dialektik, den Materialismus, also das, was Adorno den
> Vorrang des Objekts nennt: Uns geht's um weltliche, menschliche
> Geschichte. Die ist hier zwar selber fast noch auf der Seite des
> Überbaus: Politik und Staat, noch nicht der spätere Stoffwechsel mit der
> Natur in der Form des automatisches Subjekts der Wertverwertung. Zu dem
> geht er dann ab 1844 in den ökonomisch-philosophischen Manuskripten
> massiv über. Hier ist aber m. E. mit Politik und Staat nicht bloß die
> politökonomische Vermittlungssphäre des ideellen Gesamtkapitalisten
> gemeint, sondern noch innerhalb des Banns des Hegelschen Staatsrechts
> bereits die Politökonomie selbst: Die Selbstproduktion des Menschen in
> der tätigen Auseinandersetzung mit seiner Welt. Noch etwas naiv, aber
> doch Naturgeschichte, mindestens aber die verhärtete
> Gesellschaftsgeschichte, sozusagen Geschichte wenn schon nicht erster,
> so doch zweiter Natur. Andererseits geht's ganz selbstverständlich um
> Kritik, also um einen verändernden Eingriff des schreibenden Subjekts
> Marx in die Realgeschichte. Beides ineins: Blind und automatisch
> abrollende Naturgesetzlichkeit und relative Freiheit des Subjekts.
>
> Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, 1844:
> "Aber, wenn der Protestantismus nicht die wahre Lösung, so war er die
> wahre Stellung der Aufgabe. Es galt nun nicht mehr den Kampf des Laien
> mit dem Pfaffen außer ihm, es galt den Kampf mit seinem eigenen innern
> Pfaffen, seiner pfäffischen Natur. Und wenn die protestantische
> Verwandlung der deutschen Laien in Pfaffen die Laienpäpste, die Fürsten
> samt ihrer Klerisei, den Privilegierten und den Philistern,
> emanzipierte, so wird die philosophische Verwandlung der pfäffischen
> Deutschen in Menschen das Volk emanzipieren. Sowenig aber die
> Emanzipation bei den Fürsten, so wenig wird die Säkularisation der Güter
> bei dem Kirchenraub stehenbleiben, den vor allen das heuchlerische
> Preußen ins Werk setzte. Damals scheiterte der Bauernkrieg, die
> radikalste Tatsache der deutschen Geschichte, an der Theologie. Heute,
> wo die Theologie selbst gescheitert ist, wird die unfreiste Tatsache der
> deutschen Geschichte, unser status quo, an der Philosophie zerschellen.
> Den Tag vor der Reformation war das offizielle Deutschland der
> unbedingteste Knecht von Rom. Den Tag vor seiner Revolution ist es der
> unbedingte Knecht von weniger als Rom, von Preußen und Österreich, von
> Krautjunkern und Philistern." (MEW1, S. 386)
> Hier ist der latente Idealismus noch etwas markanter, sozusagen ein
> Standpunkt vor der Basis-Überbau-Dialektik: Realgeschichte zerschellt an
> Ideologie. Aber man kann das großzügiger lesen: Die Theologie war ja
> nicht so sehr die ideologische Macht, sondern die politökonomisch und
> militärstrategisch sehr reale der über den katholischen Fetisch
> einerseits, den neuen lutherischen Fetisch andererseits sich
> organisierenden Fürsten, die außer in der späteren Schweiz nirgends eine
> Bauernrevolution gewähren ließen. Und die preußische Geschichte
> zerschellte zwar nicht an der Philosophie, bei großzügiger Lesart wohl
> aber die zaristisch-russische Geschichte als Lenin sie im Reisegepäck
> hatte. Hier überwiegt eindeutig das kritisch-revolutionäre Moment, das
> dem Subjekt mehr zubilligt als der Schwerkraft der geschichtlichen
> Verhältnisse. Dennoch wird diese nicht einfach ignoriert: Der status quo
> ist als unfreie geschichtliche Tatsache bestimmt. Das rückt dicht heran
> an die blinde Naturgesetzlichkeit dieser Geschichte. Die Ambivalenz
> lässt sich jedenfalls festhalten, wenn auch freilich nicht so klar wie
> im Spätwerk.
>
> Kapital, Band 1, 1867:
> "Auch wenn eine Gesellschaft dem Naturgesetz ihrer Bewegung auf die Spur
> gekommen ist - und es ist der letzte Endzweck dieses Werks, das
> ökonomische Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft zu enthüllen -,
> kann sie naturgemäße Entwicklungsphasen weder überspringen noch
> wegdekretieren. Aber sie kann die Geburtswehen abkürzen und mildern."
> (MEW23, S.15f)
> Erstmal haut er voll auf die Kacke der blinden Naturgesetzlichkeit. Dann
> aber scheint plötzlich die Möglichkeit auf, dass Geburtswehen abgekürzt
> und gemildert werden können. Marx, und er sicherlich mehr als so
> ziemlich jeder andere Theoretiker, war selbst eine Naturkraft, eine
> Gewalt der materiellen Wirklichkeit - und sich darüber auch sehr
> bewusst. Als eine solche Naturkraft hofft er, vermittels der Pfade des
> Geistes und der solidarischen Organisation, einen echten, wenn auch
> vielleicht bescheiden formulierten Einfluss auf die Geschichte zu
> nehmen. Ich vermute, dass er sich in den 70 Jahren Sowjetsozialismus
> ziemlich darüber gegrämt hat, dass dieser Einfluss dann leider in aller
> Wirksamkeit doch so bescheiden ausfiel, also ziemlich viel Wälzarbeit im
> Grab absolvierte.
>
> Kapital, Band 1, 1867:
> "Schon vor ihm wurden, wenn auch sehr unvollkommene, Maschinen zum
> Vorspinnen angewandt, wahrscheinlich zuerst in Italien. Eine kritische
> Geschichte der Technologie würde überhaupt nachweisen, wie wenig
> irgendeine Erfindung des 18. Jahrhunderts einem einzelnen Individuum
> gehört. Bisher existiert kein solches Werk. Darwin hat das Interesse auf
> die Geschichte der natürlichen Technologie gelenkt, d.h. auf die Bildung
> der Pflanzen- und Tierorgane als Produktionsinstrumente für das Leben
> der Pflanzen und Tiere. Verdient die Bildungsgeschichte der produktiven
> Organe des Gesellschaftsmenschen, der materiellen Basis jeder besondren
> Gesellschaftsorganisation, nicht gleiche Aufmerksamkeit? Und wäre sie
> nicht leichter zu liefern, da, wie Vico sagt, die Menschengeschichte
> sich dadurch von der Naturgeschichte unterscheidet, daß wir die eine
> gemacht und die andre nicht gemacht haben? Die Technologie enthüllt das
> aktive Verhalten des Menschen zur Natur, den unmittelbaren
> Produktionsprozeß seines Lebens, damit auch seiner gesellschaftlichen
> Lebensverhältnisse und
> der ihnen entquellenden geistigen Vorstellungen. Selbst alle
> Religionsgeschichte, die von dieser materiellen Basis abstrahiert, ist -
> unkritisch. Es ist in der Tat viel leichter, durch Analyse den irdischen
> Kern der religiösen Nebelbildungen zu finden, als umgekehrt, aus den
> jedesmaligen wirklichen Lebensverhältnissen ihre verhimmelten Formen zu
> entwickeln. Die letztre ist die einzig materialistische und daher
> wissenschaftliche Methode. Die Mängel
> des abstrakt naturwissenschaftlichen Materialismus, der den
> geschichtlichen Prozeß ausschließt, ersieht man schon aus den abstrakten
> und ideologischen Vorstellungen seiner Wortführer, sobald sie sich über
> ihre Spezialität hinauswagen." (MEW 23, S. 392f., Fußnote 489)
> Hier ist ziemlich viel komprimiert: Basis-Überbau-Dialektik, 4.
> Feuerbachthese, das Faible für die Darwinsche Historisierung des
> Naturalismus, welches wohl noch am ehesten den ollen Kalle zu
> Vorstellungen einer blinden Naturgesetzlichkeit trieb. Aber auch Vico:
> Die Menschengeschichte wurde von uns gemacht, wenn auch freilich nicht
> von jedem einzelnen von uns persönlich, sondern als Gattungsleistung.
> Insofern sie von uns gemacht wird, können wir sie potentiell auch so
> machen, wie wir es wollen. Im Rahmen der natürlichen Gegebenheiten,
> klar. Und im Rahmen dessen, was uns als geschichtlicher
> Systemzusammenhang unserer Gattung tradiert ist. Grundsätzlich aber
> bleibt's dabei: Wir machen sie.
>
> Polittheoretisch finde ich das gerade einen interessanten Flow, der sich
> mir durch die bGE-Debatten aufdrängt: Wenn ich mir vorstelle, dass die
> realexistierende marxistische Theorieelite mal ein wenig
> chaostheoretisch quergelesene Quantenphysik studieren und zu der
> Einsicht vordringen würde, dass der Einzelimpuls im Gesamtsystem nicht
> bloß Resultante des Gesamtsystems, sondern selber schöpferisches Moment
> mit Auswirkungen auf das Gesamtsystem ist (und Marx das mit der
> beschränkten Sicht des Naturalismus auf der Höhe der Mitte des 19.
> Jhdts. auch bereits eigentlich klar hatte), dann könnte sie vielleicht
> recht grundsätzlich die überhebliche Abneigung gegen die
> Spiri-Bewegungen, also die Religionen und die ganzen Esoteriken
> überwinden und die Hand ausstrecken. Wenn umgekehrt die Spiri-Bewegungen
> einerseits mal mit der von Lessing tief im deutschen Sprachraum
> verankerten Ringparabel ihre Grabenkämpfe beilegen und außerdem noch
> einsehen würden, dass es keinen guten Historiker gibt, der von Marx
> unbeleckt ist, es daher also zumindest für die weltliche Geschichte
> immer sinnvoll ist, sich anzuhören, was die Marxisten zu sagen haben,
> dann ... wäre doch echt eine Menge mehr möglich als bloß ein bGE. Oder
> nicht? Naja, who knows ...
>
> Liebe Grüße,
>
> Bert
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