[Debatte-Grundeinkommen] nur ein bisschen zu 1.

V.Nedden v.nedden at freenet.de
Mo Sep 22 18:53:22 CEST 2014


Lieber Bert, hallo zusammen,

in meiner ersten, eher spirituell als wissenschaftlichen Fassung eines gemeinschaftlichen Steuersystems komme ich ebenfalls zu dem Bilanzergebnis, daß die Sonne scheint und uns jährlich 12,5% Zuwachs bietet. Leider hat aber nicht jeder ein Fleckchen Grün hinter dem Haus, mit dem es sich überleben ließe (welches Haus eigentlich?). So sind wir derzeit noch auf ein Wirtschaftssystem angewiesen, welches als Tauschmittel Geld vorsieht. Zudem sind die Güter reichlich ungleich verteilt.
Wenn ich behaupte, daß Manna (oder Mana) nicht vom Himmel fällt, so meine ich damit, daß wir nicht Geld verteilen können, was nicht im Staatshaushalt vorhanden ist. Wir sollten daher unsere Forderungen nicht aus Prinzip ins Utopische gleiten lassen, sondern uns auf derzeit realistische Umstellungen stürzen, damit auch in der breiten Gesellschaft eine Akzeptanz zum Umdenken greifen kann. 
Vielfach merke ich an Reaktionen meiner Gesprächspartner, daß z.B. ein Betrag von 1.500,- € pro Person als zu hoch empfunden wird. Auch denke ich, daß solche Forderungen in der übrigen politischen Landschaft eher kontraproduktiv wirken können. 
Ebenfalls kann niemand erwarten, daß es auf große politische Akzeptanz stoßt, wenn ein Konzept das gesamte Wirtschaftsgefüge der EU, welches vertraglich festgelegt ist, mißachtet. Wenn wir also in absehbarer Zeit (und damit meine ich zu unseren Lebzeiten) ein bGE ausgezahlt erhalten wollen, sollten wir zunächst eine breite Masse mit realistischen und derzeit machbaren Umstellungsmöglichkeiten in Angliederung an die EU-Gesetzgebung begeistern, um das Prinzip inländisch wirken zu lassen, und dann hoffentlich EU- oder gar weltweit Verbesserungen in Richtung Gerechtigkeit zu unternehmen. 

Ich hoffe, du bist noch interessiert an den Hausaufgaben :-)

Lieben Gruß

Verena




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