[Debatte-Grundeinkommen] Theorien und Wirklichkeit

Ernst Ullrich Schultz eusidee at web.de
So Sep 21 11:38:28 CEST 2014


Liebe MitstreiterInnen,

kurze Einmischung: Geld"wert" kann niemals auf objektiver Grundlage bestimmt
werden. Ein Bild von Monet kostet nichts, wenn es in einem öffentlichen
Museum hängt, ein Reicher kauft es und erwirbt damit das Recht, es der
Menschheit zu entziehen. Mit Geld kauft man Rechte, das ist ganz konkret.
Wenn wir in die Zukunft schauen, müssen wir die Rechtverhältnisse ändern,
ein Lehensrecht einführen. Geldsysteme a la Gsell taugen da nichts, die
mögen in Zeiten einer Mangelwirtschaft dieselbe ankurbeln, für heutige
Verhältnisse sind sie ungeeignet.

Herzlichst
Ullrich  

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Debatte-Grundeinkommen
[mailto:debatte-grundeinkommen-bounces at listen.grundeinkommen.de] Im Auftrag
von willi uebelherr
Gesendet: Sonntag, 21. September 2014 06:32
An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Theorien und Wirklichkeit


Liebe Freunde,

ich nehme den thread-Titel von Ulrich, um mich in die kurze Debatte von Jens
und Jochen einzumischen. Ich hoffe, ihr beiden seid mir deswegen nicht
boese. Aber der Titel passt einfach extrem gut fuer diese Diskussion.

Unabhaengig von unseren Vorstellungen ueber das Geldsystem gibt es fuer mch
zwei wichtige Grundlagen fuer eine neue, gerechte Welt:

*) Die Aufloesung des Privateigentums an gemeinschaftlichen Ressourcen.

Das ist fuer mich eine Grundvorraussetzung, um "die bedingungslose
Existenzsicherung aller Menschen" realisieren zu koennen. Das bGE, so wie es
teilweise heute diskutiert wird, reduziert den Blick auf die gegebene
Situation. Das ist unter vielen Gesichtspunkten korrekt und notwendig. Aber
eine wirkliche Ueberwindung der Ungleichheit und der sozialen
Diskriminierung wird damit nicht erreicht. Aber es kann unsere Handlungs -
Bedingungen in der naechsten Zeit wesentlich verbessern.

*) Individueller Reichtum ist immer Raub an der Gemeinschaft.

Damit koennen wir sagen, dass jede Person, die individuell ueber monetaeren
Reichtum verfuegt, es gibt ja noch viele andere Reichtumsformen, einE
RaeuberIn an der Gemeinschaft ist. Das ist auch meine Antwort zur
"Neid-Debatte" in dieser Liste.

Aus unseren ethischen Grundlagen, die uns zum bGE fuehren, folgt eigentlich
notwendig:

Alle Menschen sind gleichwertig. Und daraus folgt:
a) alle Menschen sind gleichberechtigt
b) alle unsere Taetigkeiten sind gleichwertig, weil wir nur unsere
gleichwertige Lebenszeit einbringen.

Das hat nun alles nichts mit dem Geldsystem zu tun. Es liegt dahinter. 
Das Geldsystem koennen wir als Methode begreifen, das es uns vielleicht
vereinfacht, Verschiedenes auf der Basis eines abstrakten Wertaequivalents
zu tauschen (ich bleibe noch bei dieser Formulierung). 
Wir muessen nur darauf achten, wie diese Wertabbildung tatsaechlich bestimmt
wird und ob sie auf objektiven Grundlagen ruht.

Aber dieser Frage hat sich weder Karl Marx noch Silvio Gesell wirklich
gestellt. Stattdessen haben sie nur die gegebenen Verfahrensweisen und deren
Folgerungen behandelt. Bei Brodbeck weiss ich es noch nicht, weil ich keine
Texte, gedruckt oder als Bitfolge, kaufe. Und meine Diskussion mit Herrn
Brodbeck habe ich erstmal liegen gelassen.

mit lieben gruessen, willi
Esperanza, Ibarra, Ecuador


siehe: Antwort an Jens Kasten
Am 19/09/2014 um 4:43 schrieb Jochen Tittel:
Am 17/09/2014 um 7:09 schrieb Jens Kasten:
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