[Debatte-Grundeinkommen] Theorien und Wirklichkeit

willi uebelherr wube at gmx.net
So Sep 21 06:31:55 CEST 2014


Liebe Freunde,

ich nehme den thread-Titel von Ulrich, um mich in die kurze Debatte von 
Jens und Jochen einzumischen. Ich hoffe, ihr beiden seid mir deswegen 
nicht boese. Aber der Titel passt einfach extrem gut fuer diese Diskussion.

Unabhaengig von unseren Vorstellungen ueber das Geldsystem gibt es fuer 
mch zwei wichtige Grundlagen fuer eine neue, gerechte Welt:

*) Die Aufloesung des Privateigentums an gemeinschaftlichen Ressourcen.

Das ist fuer mich eine Grundvorraussetzung, um "die bedingungslose 
Existenzsicherung aller Menschen" realisieren zu koennen. Das bGE, so 
wie es teilweise heute diskutiert wird, reduziert den Blick auf die 
gegebene Situation. Das ist unter vielen Gesichtspunkten korrekt und 
notwendig. Aber eine wirkliche Ueberwindung der Ungleichheit und der 
sozialen Diskriminierung wird damit nicht erreicht. Aber es kann unsere 
Handlungs - Bedingungen in der naechsten Zeit wesentlich verbessern.

*) Individueller Reichtum ist immer Raub an der Gemeinschaft.

Damit koennen wir sagen, dass jede Person, die individuell ueber 
monetaeren Reichtum verfuegt, es gibt ja noch viele andere 
Reichtumsformen, einE RaeuberIn an der Gemeinschaft ist. Das ist auch 
meine Antwort zur "Neid-Debatte" in dieser Liste.

Aus unseren ethischen Grundlagen, die uns zum bGE fuehren, folgt 
eigentlich notwendig:

Alle Menschen sind gleichwertig. Und daraus folgt:
a) alle Menschen sind gleichberechtigt
b) alle unsere Taetigkeiten sind gleichwertig, weil wir nur unsere 
gleichwertige Lebenszeit einbringen.

Das hat nun alles nichts mit dem Geldsystem zu tun. Es liegt dahinter. 
Das Geldsystem koennen wir als Methode begreifen, das es uns vielleicht 
vereinfacht, Verschiedenes auf der Basis eines abstrakten 
Wertaequivalents zu tauschen (ich bleibe noch bei dieser Formulierung). 
Wir muessen nur darauf achten, wie diese Wertabbildung tatsaechlich 
bestimmt wird und ob sie auf objektiven Grundlagen ruht.

Aber dieser Frage hat sich weder Karl Marx noch Silvio Gesell wirklich 
gestellt. Stattdessen haben sie nur die gegebenen Verfahrensweisen und 
deren Folgerungen behandelt. Bei Brodbeck weiss ich es noch nicht, weil 
ich keine Texte, gedruckt oder als Bitfolge, kaufe. Und meine Diskussion 
mit Herrn Brodbeck habe ich erstmal liegen gelassen.

mit lieben gruessen, willi
Esperanza, Ibarra, Ecuador


siehe: Antwort an Jens Kasten
Am 19/09/2014 um 4:43 schrieb Jochen Tittel:
Am 17/09/2014 um 7:09 schrieb Jens Kasten:



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