[Debatte-Grundeinkommen] Sendung zum b. Grundeinkommen im Bayrischen Fernseh

Herbert Schliffka herbert.schliffka at web.de
Di Apr 8 03:14:04 CEST 2014


Die Sendung 
„Nie wieder arbeiten? Das Grundeinkommen für jeden“ 
Wurcde am 7.4. um 20.15 und am  08.04.2014  von 00:45 bis 01:30 Uhr
Gesendet.

Am 8.4. wird um 14.15 Uhr noch einmal gesendet
•	zum Fernsehtipp: Nie wieder arbeiten? Das Grundeinkommen für jeden heute, 08.04. um 14:15 Uhr [Bayerisches Fernsehen] 

Siehe auch:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/programmkalender/sendung-519154.html


Ich habe folgendes an den BR-Sender geschrieben:


Sehr gut gemachte Sendung.

Doch warum der irreleitende Titel.


Grundeinkommen ermöglicht den freien Einsatz seiner Fähigkeiten in der Arbeit, die dem Bedarf der Menschen dient.

Wenn die Arbeit nicht maschinendominiert verrichtet wird, sondern – wie z.B. bei der Altenpflege – sehr personalaufwendig ist, wird das „Produkt“ zu teuer, wenn die Einkommen der Mitarbeiter aus den Einnahmen eines Unternehmens finanziert werden muss oder es können für Erfüllung dieser wichtigen Aufgaben nur „Hungerlöhne“ gezahlt werden.

Dagegen können Finanz- und Industrieunternehmen, die Produkte für eine große Anzahl von Menschen herstellen und auf den Markt absetzen können, hohe Gewinne und deshalb Einkommen zahlen.

Ist das sozial gerecht und sinnvoll, wenn man unter sinnvoll versteht, das die Wirtschaft die Aufgabe hat, möglicht alle Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen.

Grundeinkommen wird nicht nur von den Einnahmen des einen Unternehmens in dem der arbeitende Mensch tätig ist, sondern von allen Unternehmen finanziert, die auf dem Gebiet einer staatlichen oder überstaatlichen (z.B. EU) Rechtsgemeinschaft oder in einem Währungsgebiet ihre Waren oder Dienstleistungen verkaufen (bei Finanzierung durch die Konsumsteuer).

Es kann (heute wohl zunächst am sinnvollsten) von Staat ausgezahlt werden, und durch die Steuereinnahmen finanziert werden.
Es könnte auch vom Unternehmen ausgezahlt werden, und die Steuerzahlung wird um die ausgezahlte Summe gesenkt.
Es könnten auch alle Unternehmen ein Unternehmen gründen, dem sie das Geld zukommen lassen, damit dies das gesetzlich festgelegte Grundeinkommen an diejenigen zahlen, die es nicht als Teil ihres Einkommen von dem Unternehmen beziehen, in dem sie arbeiten.
Oder es zahlt an die Unternehmen den Differenzbetrag, die das Grundeinkommen nicht aus den eigenen Einnahmen am Markt finanzieren können.
Dann handelt es sich um eine selbstorganisierte Finanzierung und Auszahlung des vom Volksgesetzgeber (siehe Schweiz oder bayrische Volksgesetzgebung) in der Höhe festgelegten Grundeinkommens. Dann wäre keine staatliche Verwaltung notwendig, sondern die Assoziation aller Unternehmen ermöglicht einem Unternehmen diese Aufgabe zu erfüllen.

So können auch Menschen, die in personalintensiven Bereichen der Wirtschaft arbeiten oder z.B. dafür sorgen, dass genügend Kinder geboren, gut aufgezogen und ausgebildet werden, ein gutes Einkommen erzielen, wenn auch jedes Kind einen Anspruch auf ein Grundeinkommen hat. Wer heute Kinder (also auch zukünftiges „Humankapital“) in die Welt setzt und großzieht, muss einen großem Konsumverzicht leisten. Doch das wollen offensichtlich (empirisch erfahrbar an der Anzahl der Kinder) immer weniger Menschen in einer immer egoistischer werdenden Welt.

Also die Hervorbringung und Bereitstellung von Menschen mit gut ausgebildeten Fähigkeiten durch die Familien, die in Unternehmen als "Humankapital" benötigt werden, ist von allen Unternehmen in Form des Grundeinkommens für die Kinder und ihren Eltern zu zahlen.
Warum soll das nur das eine Unternehmen finanzieren, in dem der (oder die) „Ernährer“ der Familie tätig ist (sind)?

Das bedingungslose Grundeinkommen ermöglicht also Tätigkeiten, die heute nach dem gewohnten Schema der Einkommensgebung immer weniger finanziert werden können.

Wir benötigen die gesetzliche Reglung einer Einkommensgebung, die mit der globalen Fremdversorgungswirtschaft kompatibel ist. 
Das bedingungslos Grundeinkommen ist ein notwendiger Zwischenschritt in der Entwicklung zur Weltgesellschaft, in der durch die globale Arbeitsteilung das Verhältnis von Arbeit und Einkommen nicht mehr in einem unmittelbaren Zusammenhang steht, wie es in der weitgehenden Selbstversorungsgesellschaft bis zum Beginn der Neuzeit noch in einem größeren Ausmaß der Fall war.
Heute wird das Verhältnis von Arbeit und Einkommen durch Rechtsvereinbaren (Gesetze, Tarif- und Arbeitsverträge) in einen Zusammenhang gebracht. Wenn es keine gleichberechtigten Vertragspartner gibt, kann immer nur ein sozial ungerechtes Einkommensverhältnis das Ergebnis der Rechtsvereinbarungen sein. Empirisch zeigt sich das durch die Armuts-Reichtumsschere, deren Auseinanderklaffen durch ein Grundeinkommen entgegengewirkt werden könnte.

Man könnte noch sehr viele Gründe aufzählen, die für ein Grundeinkommen sprechen.

Was für die Finanzierung durch einen Paradigmenwechsel von den einkommensbezogenen Steuer- und Sozialabgaben zu Konsumabgaben in einer mehrwertsteuerähnlichen Form spricht, ist in meiner kleinen Denkschrift zu lesen:

Plädoyer für einen Paradigmenwechsel

Über ein zeitgemäßes und sozial gerechteres 
Steuer- und Sozialabgabensystem
als neue Grundlage 
für Arbeit, soziale Sicherheit und inneren Frieden 

siehe:
http://www.willensbekundung.net/Assets/PDF_Dateien/Buergeroffensive_Paradigmenwechsel.pdf


Mit besten Grüßen
Herbert Schliffka



Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen