[Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen - die Pforte zum, Paradies
willi übelherr
wube at gmx.net
Mi Feb 13 20:31:14 CET 2013
liebe agnes, liebe Alle,
voran will ich einen alten satz stellen, den auch Albert einstein haeufig
verwendete: "wenn Ideen sich verbreiten, werden sie zur Wirklichkeit". so
wie ich lese, sind wir uns darin einig und mit sicherheit mit vielen unserer
freunde auf dieser liste. in der vrbreitung liegt die verifikation. dort
tobt der kampf. nicht um die ideen selbst.
du hast 2 themen angesprochen. die "skeptiker", und gero jenner ist kein
skeptiker, sonder ein apologet, ein priester des alten, der elitaeren
strukturierung, die uns dazu auffordern koennen, unsere ideen zu
hinterfragen, sie mit unserem bild der wirklichkeit abzugleichen. hier
koennen skeptiker einen grossen beitrag leisten. es geht also weniger darum,
die JA-sager zu wuerdigen, sondern eher die zweifler. im abgeschlossenen
feld der gleichgesinnten stirbt die kreativitaet und es entstehen
institutionen, die ihre zaeune um sich herum aufrichten.
nun zu deinen zweifeln ueber die faehigkeit und den willen zur
gesellschftlichen kooperation, zur empathie und verantwortung fuer die
gemeinschaft.
leider haben wir zuwenig der dokumente, die fruehe kulturen und ihre
aufloesung beschreiben. nicht, dass es sie nicht gegeben haette oder nicht
gibt. alle dokumente der mayas wurden unter androhung der todesstrafe
seitens der besatzer mit der katholischen kirche eingezogen und vernichtet.
nur wenige sind erhalten dank eines bischofs der katholischen kirche.
england hat massiv die reste der Indus-kultur zerstoert. das gleiche in
sued-west-asien und nordafrika. es gab viele kulturen auf hohem niveau von
innerer gleichwertigkeit.
aber weil das wissen um diese lebensformen die elitaeren strukturen immer
zentral in frage gestellt haben und auch heute noch tun, werden sie der
oeffentlichkeit entzogen oder vorenthalten oder ausgegrenzt.
wir brauchen lokale kreislaufoekonomien. "die menschen sind wichtig, nicht
die institutionen". damit haben wir 2 wichtige kriterien, die die
stabilitaet von gesellschaften bedingen. hiezu gehoert auch die aufloesung
der trennung von hand- und kopfarbeit. eine der wesentlichen instrumente
elitaerer organisationen. das wissen. es darf nicht allgemeingut werden. es
muss zur ware werden. die warenkonstruktion ist ja nicht nur eine
begleiterscheinung. mit ihr werden alle elemente unserer lebensfuehrung der
sozialen selektion unterworfen und damit dem distributionssystem ausgesetzt.
das geld ist nur die erscheinungsform dessen.
durch die maximierung der lokalen und regionalen selbstversorgung entziehen
wir uns dem zwang zum aesseren tausch. je weniger wir importieren muessen,
umso weniger muessen wir exportieren, um eine ausgeglichene bilanz
herzustellen. mit dem "Outsourcing" wurde die "notwendigkeit" zum import
verstaerkt, um dann die "notwendigkeit" des exports, der noch viel groessere
vorteile zur kapitalakkumulation enthaelt als die eigenherstellung,
ideologisch und propagandistisch zu setzen. "die
dienstleistungsgesellschaft" war dann der klassische propagandabegriff.
neben miltaer und finanzdienstleistungen.
das gesamte konzept gruendet sich auf die sklaverei im internationalen raum.
kriege sind notwendig impliziert. ruestung ist bedingung und gleichzeitig
ersatz. das wird begrifflich mit "globalisierung" ausgedrueckt und dient
auch hier, durch negative beetzung, einer ideologischen formierung.
wir sind doch aus natur, wie auch alle anderen tierarten, globalisten, oder
nicht? staaten brauchen wir doch nicht, nicht zoelle, nicht passport, nichts
von alledem. in unserer natur taucht dies als beduerfnis nicht auf. im
gegenteil, die tiere und ihre spezie mensch waren immer schon kontinental
und global unterwegs. die voegel fliegen von einem kontinent zum anderen,
jedes jahr. und unsere menschlichen vorfahren taten dies auch.
aber alle tierarten haben ein wesentliches in sich. das
beduerfnisorientierte wirtschaften. nur das entspricht unserer natur. also
gemeinsam dies zu tun, was wir gemeinsam brauchen. so einfach ist das.
und alle unseren vorfahren waren unterwegs, um zu lernen, das wissen
auszutauschen. und nicht nur die wandergesellen in den zuenften. auch die
sumerer hatten methoden der keramik aus der induskultur gelernt. und glaubst
du etwa, dass jene ein aussenwirtschaftsministerium hatten? ein patentrecht?
ein lizenzrecht? so einen bloedsinn denken sich leute in den letzten
jahrzehneten und wenigen jahrhunderten aus. dies, um etwas zu privatisieren,
was sie von anderen genommen haben. immer.
patent- und lizenzrecht ist raubrecht. wissen ist immer welterbe. es steht
allen zur verfuegung, um es anzuwenden und an andere weiter zu geben. so und
nur so sind die wissenschaften entstanden. also das intensive beschaeftigen
mit den inneren gesetzen der natur.
vielleicht kann ich so etwas zur oeffnung unserer denkraeume beitragen. wenn
wir mit dem BGE die selbstverstaendlichkeit der sicherung der sozialen und
materiellen existenz fuer alle, unserer materiellen
reproduktionsbedingungen, in die gesellschaft transportieren und so die
herrschende ideologie der organisation von kampf und konkurrenz jede gegen
jede in seinen basen zersetzen, dann steht uns ein wunderbare zukunft offen.
hier in venezuela bezeichne ich es mit "Planeta de Comuna". der planet der
kommunen, ohne staat, ohne gewaltverbaende, ohne buerokratien. das netzwerk
autonomer und selbstaendiger kommunen. ihr instrument: das kommunal basierte
kommunikationsnetzwerk. das internet: die "INTERconnection of local
NETworks". dann kann entstehen: "global denken, lokal handeln".
"die menschen sind wichtig, nicht die Institutionen".
mit lieben gruessen, willi
merida/venezuela
Am 13.02.2013 05:01, schrieb Agnes Schubert:
> Hallo,
>
>
> Nun gibt es die Vision eines Lebens mit existenzsicherndem Grundeinkommen.
>
> Diese Vision - besser die reine Information über diese Vision - zu
> verbreiten, ist eine Aufgabe, der sich die Mitglieder des Netzwerkes stellen
> können und m.E. auch sollten.
>
> Eine zweite Aufgabe könnte es sein sich Gedanken über deren Ausgestaltung
> und Einführung zu machen.
>
> Ein Streit mit Skeptikern darüber, ob das Leben mit BGE, die Produktion
> aufrechterhalten wird, die allgemein Lebenszufriedenheit tatsächlich steigt,
> oder nicht, ist absurd.
> Denn niemand _weiß_ genau was passiert.
>
> Es geht also darum die Vision bekannt zumachen, und darum, dass die Annahmen
> über die positiven Wirkungen des BGE Interesse und interessiertes Eintreten
> der Menschen für eine eventuelle Verwirklichung dieser Vision bewirken.
>
> Die Skeptiker wird man nicht mit beweiskräftigen Argumenten überzeugen
> können, da es diese Beweise nicht gibt.
> Niemand kann alle Auswirkungen ins Detail kalkulieren - vielleicht vergäße
> man dabei ja auch "nur" den berühmten Flügelschlag eines Schmetterlings, ....
>
> Alles was man schaffen kann, sich mit den Skeptiker über die schönen
> Aussicht bei Erfolg des BGE einig zu sein und das Risiko des BGE bei der
> Einführung des BGE zu minimieren, damit auch die Skeptiker die Bereitschaft
> zum Experiment BGE aufbauen können. Auch den Skeptikern sollte bewusst sein,
> dass sie keinen Beweis für die Notwendigkeit des Fehlschlagen eine
> BGE-Experimentes haben.
>
> Eine schrittweise EInführung des BGE (also nicht gleich Existenz und
> Teilhabe sichernd) wäre ein Kompromiss.
>
>
> Als Beispiel willkürlicher, unbewiesener Annahmen:
>
> willi übelherr:
>
>> die
>> frage der herstellung der materiellen dinge, die wir zum leben
>> benoetigen, nicht an die existenz von nicht-arbeitenden eliten
>> gebunden ist, die selbst nur ueber das geldsystem und das system der
>> sklaverei existieren. wir muessen also nicht 2-3000 jahre
>> zurueckgehen, um diese systemkonstruktion in augenschein zu nehmen.
>
>
> Man Frage sich, warum sich in all der historischen Konkurrenz zwischen
> verschiedenen Menschengruppen (,Stämmen, Staaten, ...) keine aus sich heraus
> entwickelt und als fitteste durchgesetzt hat, in der es keine Sklaverei oder
> keine Lenkung Leitung und Bestimmung durch Eliten gab. Also scheint es doch
> nicht ganz so trivial, dass nichtproduktive Teile der Menschengruppen auch
> immer gleich nutzlos für das erhalten und Voranschreiten der Gruppen und
> bisher der gesamten Menschheit war.
>
> Andererseits gab es aber eine historische Entwicklung. Die Entwicklung der
> Produktivkräfte ermöglichte eine jeweils andere Form der Führung (resp..
> Ausbeutung) des Menschen durch den Menschen. Und es ist keinesfalls der
> Beweis erbracht, dass bei bestimmten Bedingungen (_eventuell_ ja eben bei
> jetzigem Produktivitätsniveau) die Produktion der notwendigen Konsumgüter
> ein Bedürfnis oder ein Vergnügen und keine Anstrengung mehr sein muss, zu
> der es jemanden Elitären mit Macht ausgestatten dringend bräuchte, der die
> anderen Menschen zum Arbeiten zwingt.
>
>
> Grüße
> AgneS
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