[Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen - die Pforte zum Paradies

willi übelherr wube at gmx.net
So Feb 10 21:29:44 CET 2013


liebe freunde,

nun hat sich Gero wieder an die oberflaeche getraut und geht zum 
generalangriff ueber. am ende seines textes steht:

"... um aus der kalten Welt des gegenseitigen Totkonkurrenzierens in das 
Paradies einer ungestörten Geborgenheit zu gelangen. Das ist ein 
uneinlösbares und daher unmoralisches Versprechen. Es gehört wenig Verstand 
dazu, um seine Haltlosigkeit zu begreifen."

in meiner letzten mail hatte ich die antwort von Bernd Suffert an Harald 
Welzer eingebracht. in seiner argumentation wird klar, dass die frage der 
herstellung der materiellen dinge, die wir zum leben benoetigen, nicht an 
die existenz von nicht-arbeitenden eliten gebunden ist, die selbst nur ueber 
das geldsystem und das system der sklaverei existieren. wir muessen also 
nicht 2-3000 jahre zurueckgehen, um diese systemkonstruktion in augenschein 
zu nehmen.

fuer mich ist die buergeliche, heute kapitalistisch gepraegte 
oekonomietheorie eine religion. und Gero Jenner ihr priester. nach dem motto 
des diebes, der laut schreit: "haltet den Dieb" schreit er: "mit dem BGE 
arbeitet niemand mehr", obwohl er und seinesgleichen nie in seinem leben 
jemals garbeitet haben. bei ihm vermute ich es, ohne seine konkrete 
biografie zu kennen.

die BGE-gruppen sind religioese sekten, es gibt ja noch andere, und die 
nutzlosen kapitalbesitzer, ihre politiker und der ganze anhang der 
"intelektuellen prostituierten" sind die wahrheitsfolger und -sucher, die 
kreativen akteure und gestalter, die konstrukteure, techniker und praktisch 
taetigen. es scheint, bei Gero Jenner ist der verstand noch nicht angekommen.

aber, als priester naheliegend, operiert er jetzt mit moral. ausser geld und 
moral hat diese sorte von leuten auch nichts, was sie ins feld fuehren 
koennten. substanzloses geschwaetz. als kind war ich oefters in der 
katholischen kirche und musste mir damals aehnliches geplapper anhoeren. von 
leuten, die nie in ihrem leben jemals einen beitrag dazu erbrachten, jenes 
herzustellen, was sie ver- und gebrauchen. aber grosse toene schwingen.

zu 1) "Alles menschliche Zusammensein beruht auf Geben und Nehmen ..."
da frag ich mich, wer hier gibt und nimmt und wer hier nur nimmt. heute schon.

zu 2) "Die Einführung eines BGE ist zweitens deshalb unmoralisch, weil sie 
eine beschwichtigende, verdummende, betäubende Wirkung hätte ...".
da frage ich mich, was mehr betaeubend und verdummend ist. die argumentation 
der aufloesung elitaerer strukturen mit buerokratie und militaer und die 
reduktion des notwendigen arbeitsaufwands fuer alle auf etwa 8-12h/woche 
oder die propaganda fuer finanzsysteme und deren systemrelevanz, fuer EU, 
IWFF, EZB, weltsicherheitsrat, dollarleitwaehrung, zentrale 
energiegewinnung, bildungsbuerokratie und all den mist, den wir taeglich 
lesen und hoeren koennten, wenn wir es denn taeten.

3) Verbrauchssteuer ist nicht grundfalsch in einem geldsystem, weil sie sich 
auf den tatsaechlichen verbrauch bezieht und nicht auf eine moegliche 
erwartung. aus der tatsache, dass es welche gibt, die weit ueber das 
notwendige erhalten und viele, die knapp ueber oder unter dem notwendigen 
minimum liegen, kann ich nur den schluss ziehen, hohes einkommen aufzuloesen 
und unteres anzuheben auf ein vernuenftigess, an der allgemeinen 
schaffenskraft orientiertes mittelniveau anzunaehern.

4) hier wirds reaktionaer. die menschen brauchen den zwang zum ueberleben, 
sei er konstruiert oder naturgegeben. welche inneren kraefte und bedingungen 
herrschen, wird dann ploetzlich unwichtig.
dass so gut wie alle zwangssysteme von aussen gesetzt werden, taucht nun 
ploetzlich nicht mehr auf. dass fruehere gesellschaften immer eine art BGE 
hatten als gemeinschaft, nicht ueber geldsystem, existiert nicht mehr. dass 
die "Moderne" letztlich sich gruendet auf die aufloesung der lokalen 
selbstversorgungsstrukturen und mit konstruktiv gesetzten und militaerisch 
durchgesetzten dogmatiken ersetzt wurde, indem ihr die materielle basis 
entzogen wurde und wird, verschwindet hinter dem nebel religioeser moralphrasen.

in diesem text hat gero jenner nicht nur seinen "Unverstand" deutlich 
gemacht, sondern auch sein reaktionaeres denken. mit seiner religioesen 
beweihraeucherung des geldsystems ist er ja maechtig auf die nase gefallen. 
und ich denke, auf dem nebelpfad der "religioesen Moral" wird es dank eines 
aufgeklaerten denkens auf dieser liste ebenso stattfinden.

mit lieben gruessen, willi (uebelherr)
merida/venezuela



Am 10.02.2013 05:12, schrieb Dr. Gero Jenner:
>
> To whom it may concern!
>
> Grundeinkommen – die Pforte zum Paradies
>
> von Gero Jenner 9.2.2013 (aktualisiertes Original unter: http://www.gerojenner.com/portal/gerojenner.com/Contra_Goetzianenses.html)
>
> ...




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