[Debatte-Grundeinkommen] Eurokrise

Ernst Ullrich Schultz eusidee at web.de
So Jul 1 16:14:13 CEST 2012


Lieber Friedrich,
liebe MitstreiterInnen,

Schon zu verstehen, dass die jetzige Krise des Finanzsystems Ratlosigkeit  
und Angst auslöst.
Dass jedoch Teile der Zivilgesellschaft hysterisch reagieren und auf die  
kurzfristigen und weitgehend nutzlosen Anstrengungen der Euro-Krisengipfel  
auf die Barrikaden gehen wollen, um ESM und Fiskalpakt zu verhindern, ist  
nicht nur müßig, sondern zum Teil auch gefährlich. Diese Strategie spielt  
den Kräften in die Hände, die dieses System noch neoliberaler und  
unsozialer gestalten wollen.
So einfach, wie in der Frage des Atomausstiegs ist die Sache nämlich  
nicht. Die Finanzindustrie läßt sich nicht "abschalten". die hat sich  
krakengleich in die heutige Gesellschaft eingenistet. Wer lässt sich nicht  
gern auf ein "Schnäppchen" ein und fördert Ausbeutung ud Unterdrückung,  
wer möchte sein Geld nicht gewinnbringend anlegen, auf Kosten der Anderen?  
Das "Riestern" und andere Instrumente der Finanzwirtschaft werden nicht  
nur gern angenommen und man spart noch Steuern obendrein! Das neoliberale  
Denken ist weiter verbreitet, als wir wahr haben wollen. Das Geldvermögen  
in Deutschland beträgt 5 Billionen Euro! Ein Wahnsinn, über den bitte  
keiner zu lange nachdenken sollte, denn das "Vermögen" vermag eigentlich  
gar nichts mehr, es hat keinen Bezug mehr zur Realwirtschaft.

Die zivilgesellschaftlichen Kräfte, wenn sie wirklich etwas in unserer  
Lebens- und Wirtschaftsform ändern wollen, wären besser beraten, neue  
Formen im gesellschaftlichem Handeln und im Umgang mit dem Geld zu  
unterstützen und sich auf Ziele, wie das bedingungslose Grundeinkommen zu  
einigen. Solche und andere Reformideen voran zu bringen, zB. die  
Vollgeldreform, erscheinen mir sinnvoller als der aktuelle Aktionismus.  
Ein neues Fiskalsystem, dass nicht auf Schulden basiert, muss  
mittelfristig angesteuert werden. Steuern auf Spekulationsgewinne, wie  
attac vorschlägt, beteiligt den Staat nur am "Casino". Das halte ich für  
falsch. Besser wäre eine Finanzierung der Staaten durch Konsumsteuer und  
eine demokratisch kontrollierte Zuteilung von Finanzmitteln durch die  
europäische Zentralbank.
Über "Die Politiker" herziehen ist leicht, über "Die Griechen" noch  
leichter. Anfangen kann man erstmal bei sich selbst, denke ich und  
initiativ werden.

Herzlichste Sommergrüße,
EUS

-- 

eus:idee Ernst Ullrich Schultz  Matthiesgarten 16  22395 Hamburg  Telefon  
(040) 604 97 30




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