[Debatte-Grundeinkommen] Freier Wille und Gemeinwohl

"lächelnjetzt" axel.tigges at gmx.de
Fr Apr 6 17:40:29 CEST 2012


Hallo Jens: 

Einkünfte aus Zinsen sind leistungsloses Einkommen. Nur dass für dieses leistungslose Einkommen, die Schulder in die Vernichtung ihrer Existenz getrieben werden. Und wer den Freitod des Apothekers in Griechenland sieht, kann erahnen was  da auf uns zukommt, wenn wir uns nicht auf das BGE einigen können. Was ist Leistung, noch einmal Arbeit in einer bestimmten Zeit. Und jede Tätigkeit ist eine Leistung, und somit leistet derjenige etwas der andere Menschen zur Lebensfreude ermuntert, in der Regel lässt er sich das nicht bezahlen. Doch welche Ressourcen verschwendet er? Bitte lasst uns grundsätzlicher schauen, und nicht die Begriffe verbiegen. Das BGE ermöglicht Leistungen die mehr Erfüllung für den Einzelnen bedeuten, und das schädigt Niemand sondern bereichert alle, materiell wie immateriell.
 
FROHE OSTERN
 
und wer meint er er findet nach der Einführung des BGE
keine sinnlose Beschäftigung mehr, dem empfehle ich diesen 
austerbenden Beruf: http://www.youtube.com/watch?v=7Ys9VpcN_e8
mvG. 
Axel 

> Hallo Jörg,
> hallo Agnes,
> 
> danke für Eure Anregungen zum Thema Egoismus - Altruismus.
> 
> wer nicht Egoist genug ist, sich keinen fremden Willen - zur Erfüllung
> der Existenzpflicht anderer oder wozu sonst noch - aufzwingen zu lassen, bzw.
> aufzwingen lassen zu wollen, der ist ein Sklave. 
> Wenn er/sie sich damit behaglich fühlt, auf eigene Kosten die Pflichten
> für andere mit zu erfüllen, ist er/sie fast schon ein leidenschaftlicher
> Sklave. Gibt es zu viele davon, wird es eng für die Egoisten, die mit dem
> Egoismus - der Selbsterhaltung, der erweiterten Selbsterhaltung, dem
> Eigennutz (im Gegensatz zur Selbstsucht) - der anderen
> Fremdexistenzpflichterfüller rechnen, um sich von dieser Last zu befreien. 
> 
> Dass Dir jemand das Leben "geschenkt" hat, verpflichtet dich zu nichts.
> Denn es hätte keine 3 Tage gedauert, dass du ohne weitere Unterstützung
> dieses Leben beendet hättest.
> (Fraglich ob ein Vergewaltiger als Schenker hier in Betracht kommt)
> Wenn dich kein anderer wollte und du trotzdem da bist, dann ist es besser,
> wenn du dich willst, wo du es doch im Selbsterhaltungstrieb nicht gerade
> mit einem schmächtigen Gegner zu tun bekommst, wenn du entscheidest, dass
> das nicht dein Spiel ist.
> Der Geschlechtsakt ist per se keine altruistische Tat.
> Die Aufzucht der Jungen in den meisten Fällen schon eher. 
> Doch auch hier werden alle jungen in die Rolle der Altersversorger
> "eingeführt". Und dieser Kreislauf hat nichts anrüchiges.
> 
> Selbst innerhalb von Familien kann es jedoch die Tendenz geben, das Spiel
> 'jeder übernimmt Teile der Pflichten für die Existenz anderer' zu weit zu
> treiben.
> 
> Die fehlende Möglichkeit, von der Geburt an Egoismus zu leben, enthält
> in der Fürsorge, im Altruismus von Eltern und Betreuern auch die fehlende
> Notwendigkeit, diesen zu entwickeln.
> Mit wachsenden Möglichkeiten fallen Unterstützungsleistungen weg.
> Das Kind muss nicht überall hin gehoben werden, sondern kann sich mehr
> und mehr alleine fortbewegen ...
> Die Waage neigt sich bei normaler Entwicklung hin zu mehr
> Selbständigkeit, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Eigenwahrnehmung, Interessen ... etc.
> Bis Kinder im Alter von 12 bis 14 nicht mehr ganz verstehen, warum sie von
> den Eltern noch Restriktionen hinnehmen sollten, wo sie doch "schon alles
> wissen und alles können"
> 
> Wo es an Fürsorge fehlt (sehr schmaler sachlicher Grat) wird sich
> Egoismus schneller entwickeln, und wahrscheinlich Züge von Selbstsucht annehmen,
> von einer krankhaften Ausrichtung auf das Selbst begleitet sein.
> Geben und Nehmen werden aus dem Gleichgewicht kommen.
> 
> Doch die Frage, welcher Trieb stärker ist, ob Selbsterhaltung oder
> Arterhaltung, ist überaus wichtig und spannend.
> Ich meine das der Selbsterhaltungstrieb mit seinen Erscheinungsformen
> primär ist, auch wenn seine Befriedigung im arterhaltenden Gewand erscheint.
> Jeder kann sich für ein Leben ohne Kinder entscheiden.
> Aber eben nicht alle.
> 
> Der Eigennutz ist für die Klugen im Gemeinnutz am besten verankert.
> Daher erscheinen einige "sozialer" als andere, als jene, denen die Sorge,
> zu kurz zu kommen ständig auf der Stirn geschrieben steht. Die den
> Zusammenhang zwischen den einzelnen Interessen, den fremden und den eigenen nicht
> recht herzustellen vermögen.
> 
> Wir alle wollen gut leben. Wir behaupten, dass wir nicht auf Kosten
> anderer leben wollen. Das ist solange ein hehres Ziel, solange die Umstände das
> Schmarotzen erlauben, ja geradezu belohnen. Die wirtschaftliche Praxis, vor
> allem die finanzwirtschaftliche Praxis lehrt uns, dass anständig fast
> schon verstaubt ist.
> 
> Das BGE unterbindet die Möglichkeit auf Kosten anderer zu leben nicht.
> Das BGE ist darauf angewiesen, dass jene, die kraft ihrer Vermögen die
> Möglichkeit haben, die es vermögen, darauf verzichten, den Zins zu erheben,
> der neben der Bodenrente, das Symbol für die Übergabe von eigenen
> Existenzpflichten des Zinserhebers an andere ist.
> 
> Jeder kann sein Leben mit leistungslosem Einkommen bestreiten.
> (indem er andere dazu verpflichtet, seine Existenz zu bestreiten)
> 
> Leistungsloses Einkommen für alle kann es nicht geben.
> 
> gruß jens
> 
> 
> -------- Original-Nachricht --------
> > Datum: Thu, 5 Apr 2012 17:39:05 +0300
> > Von: "Joerg Drescher" <iovialis at gmx.de>
> > An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> > Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Freier Wille und Gemeinwohl
> 
> > Hallo Agnes und wen's sonst noch interessiert,
> > 
> > offenbar reden wir über zwei unterschiedliche Dinge - ich spreche bei
> der
> > Willensfreiheit zukunftsbezogen auf "wozu frei" und Du 
> > vergangenheits-/gegenwartsbezogen von "wovon frei". Der Wille kann nicht
> > "wovon frei" sein, denn der "Wille muß sein wollen" - andernfalls
> müßte
> > er 
> > sich seiner Grundlage berauben. Das drückte ich damit aus, daß der
> > Mensch 
> > diese Freiheit gegenüber dem Tier hat.
> > 
> > Das Grundproblem besteht entsprechend darin, wie ich meine "Freiheit zu"
> > willentlich nutzen kann, um meine "Existenzpflicht" zu bewerkstelligen.
> > Und 
> > da kamen dann ein paar clevere Leute auf die Idee, andere "zu
> versklaven",
> > indem sie deren Freiheit zur Erfüllung ihrer Pflicht so einschränkten,
> > daß 
> > diese "Sklaven" zusätzlich zu ihrer "Existenzpflicht" die der 
> > "Sklavenhalter" stückweise mit erfüllten. Das würde durch ein
> > Grundeinkommen 
> > wegfallen. Allerdings: Die "Sklavenhalter", die die Möglichkeit
> hätten, 
> > "andere zum Leben verpflichtete" zwar nicht gänzlich von ihrer Pflicht
> zu
> > befreien, aber sie nicht mehr zu ihrer Pflicht zwingen zu können, um
> > selbst 
> > davon zu profitieren, werden wohl den Teufel tun, etwas daran zu
> ändern.
> > Und 
> > die "Sklaven" sind sogar oftmals glücklich, überhaupt "Pflichten" zu
> > haben, 
> > damit sie ihrem Leben einen Sinn geben können.
> > 
> > Mit Deinen Ausführungen zum Egoismus (vor allem Deine Antwort an andere
> > Listenteilnehmer) überforderst Du mich, weshalb ich Dein Ego auch nicht
> > weiter füttern möchte. Du vergißt bei der Geschichte, daß es
> jemanden
> > gab, 
> > der Dein Leben wollte (aus Egoismus oder anderen Gründen); aber jetzt 
> > benutzt Du Deinen vermeintlichen Egoismus, damit Du Dir selbst glauben 
> > machen kannst, "gewollt zu sein". Ein Grundeinkommen würde dieses
> > "gewollt 
> > sein" ein Stück weit bestätigen.
> > 
> > Viele Grüße aus Kiew,
> > 
> > Jörg (Drescher)
> > Projekt Jovialismus
> > 
> > 
> > 
> > ----- Original Message ----- 
> > From: Agnes Schubert
> > To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> > Sent: Wednesday, April 04, 2012 1:58 PM
> > Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Freier Wille und Gemeinwohl
> > 
> > 
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