[Debatte-Grundeinkommen] Die Bilanz ist wichtig /Re: Arbeit geht aus?

Agnes Schubert Agne.s at gmx.de
Mi Sep 28 01:09:02 CEST 2011


Am 27.09.2011 16:00, schrieb Werner Popken:
> Hallo Agnes!
>
>> Nun, in einzelnen Branchen wird immer mal die notwendige Arbeit weniger.
>> Man schaue sich nur mal die Entwicklung des Grades der Beschäftigten in
>> der Landwirtschaft an. Und inzwischen braucht es Leute, die Apps für
>> Handys programmieren, ...
> Die Frage ist doch nicht, ob überhaupt neue Arbeitsplätze geschaffen
> werden, sondern wie viele im Vergleich zu denen, die wegfallen. Was
> bleibt unter dem Strich übrig?
Das es dir darum ging, war mir schon klar.
Was ich aber versuchte dir klar zu machen, war, folgendes:

Am Beginn der industriellen Revolution könnte niemand absehen, das die 
Arbeiter, die nicht mehr in der Landwirtschaft gebraucht wurden nicht 
weniger Arbeiten würden. Aber was wird da wohl bei der 
Industrialisierung der Landwirtschaft statt dessen prophezeit worden sein?

Der Buffett hat ja recht, dass staatliches Eingreifen nicht viel bringt, wenn in der Krise eine Benutzung der Arbeiter durch das Kapital einfach nicht Renditeträchtig ist.



> ...Zeiten, in denen Arbeitsplätze
> geschaffen wurden, lange zurückliegen
Das kommt darauf an wo. In China entstehen schon ein Haufen neuer 
Arbeitsplätze. Sowas geht auch schon mal auf die Arbeitslosenzahl 
hierzulande, gerade bei jenen, die vielleicht nicht in der Lage sind 
Apps zu programmieren, ...
> ... Aber der Trend ist ganz klar und
> die Zahlen sprechen für sich.
Da eben irrst Du. Du liegst einem kurzfristigen Trend innerhalb der 
Krisenzyklus der Marktwirtschaft auf. Aber diesen hier zu erklären, 
führt zu weit.
Zumal Cristian Thun ja recht hat: " Nicht das Ende oder der Fortbestand 
der Arbeit ist das Problem, sondern die Existenzsicherung, bzw. das 
Aufrechterhalten des Lebensstandards und die Möglichkeit zur 
Selbstverwirklichung. "

Mit gesicherter Existenz und Teilhabe kann ich jedenfalls darauf 
verzichten, einen renditegierigen Kapitaleigner anzubetteln, er möge 
mich zu seiner Befriedigung gebrauchen. Also gehen diese Arbeitsplätze 
dann ja eher schon aus anderen Gründen aus - nämlich wegen mangelnder 
Nachfrage und nicht mangelnden Angebotes - eben wegen des BGEs.

AgneS



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