[Debatte-Grundeinkommen] Weg mit dem "offenen Strafvollzug Hartz IV" - Novum im Deutschen Bundestag!

Gerrit P. Haase gerrit.haase at gmail.com
Do Mai 26 20:34:56 CEST 2011


Hallo Werner,

so wie ich das verstehe, soll den Unternehmern, die Angestellte
beschäftigen, subventioniert werden, selbst wenn ein Unternehmen keine
Angestellten benötigt. Das scheint mir zu offen für Missbrauch zu sein. Und
dann ist da die Aussage auf der FAQ Seite die du verlinkt hast, dass
Unternehmen Angestellten die sie nicht benötigen und die demnach quasi
nichts arbeiten müssen HOHE Gehälter bezahlen würden... WARUM sollten sie
denn hohe Gehälter bezahlen? Wofür? Das verstehe ich nicht.

Weiter unten dann, es würden Zig-Tausende Arbeiter eingestellt werden, nur
um die Prämien zu kassieren... ach so und sie bezahlen hohe Gehälter, weil
sie müssen, sonst gibt es keine Prämien... also sie kriegen Geld vom Staat
um es den Leuten zu geben.

Was ist daran besser, als gleich direkt den Leuten das Geld zu geben, und
den Rest so zu lassen, die Menschen zu subventionieren, statt die
Unternehmen?

Durch die hohe Umsatzsteuer würden die durch Roboter produzierten Produkte
teurer, man kann sagen es würden also die Robotoren Steuern bezahlen, in
etwa so viel, wie die Arbeiter vorher als Einkommensteuer bezahlt haben,
bevor die Robotor denen die Arbeit und dem Staat die Steuer weggenommen
haben.

Viel weiter habe ich gar nicht gelesen... das ist doch himmelschreiender
Unsinn.

Der Ziel des Grundeinkommens ist doch, den Menschen einen Einkommensplatz zu
sichern, ich halte es für unabdingbar, die Arbeit und das Einkommen zu
entkoppeln, dieses BB-Modell ist zu sehr auf ARBEITSPLATZ fixiert. Was ist
mit den Leuten, die lieber ihre eigenen Kinder erziehen wollen, oder
sonstige Tätigkeiten ausführen, die notwendig sind und keinen Arbeitgeber
erfordern?



Soweit mein erster Eindruck zu dem BB-Modell.


Weiterhin schreibst du, das ein Grundeinkommen nicht das Problem mit der
schwindenden Kaufkraft behebt. Das ist doch aber falsch. Wenn dem jedem
einzelnen doppelt so viel Geld zur Verfügung steht, dann steigen in der
Folge doch auch die Preise und am Ende ist es das gleiche, nur die
Preisschilderbeschriftung ist anders (wie heute = Inflation).

Ich denke, das Götz Werner Modell ist nicht verstanden worden, es wäre
völlig ausreichend, um die gewünschten Effekte zu erzielen, ich sehe gar
nicht die Notwendigkeit, das System zu erweitern und zu verkomplizieren,
wenn am Ende doch das gleiche herauskommt.

Bedenke, dass kurz gesagt das BB-Modell sagt, gebe den Unternehmen Geld,
damit sie es den Angestellten für nichts geben, während die GW-Modell sagt,
gebe den Menschen direkt das Geld, alles andere ist quasi das gleiche.


Gerrit


011/5/26 Werner Popken <Werner at stuerenburg.com>

> Hallo!
>
> Als Bezieher des Newsletters Netzwerk Grundeinkommen bin ich gestern
> auf den Beitrag
>
> http://www.grundeinkommen.de/13/04/2011/weg-mit-dem-offenen-strafvollzug-hartz-iv-novum-im-deutschen-bundestag.html
> aufmerksam geworden. Dazu habe ich folgendes anzumerken:
>
> Der Vorschlag der Grünen läuft auf eine Reform der Reform hinaus.
> Üblicherweise kommt bei einem solchen Vorgehen nichts Gutes heraus, im
> Gegenteil.Der Vorschlag der Linken ist lobenswert, ändert aber nichts an
> der grundsätzlichen Situation. Die Hoffnung, die etablierten Parteien zur
> Durchsetzung des Grundeinkommens bewegen zu können, ist ehrenwert, aber
> nicht mehr. Auch das bedingungslose Grundeinkommen wird die gravierenden
> Probleme unserer Gesellschaft nicht lösen können.
>
> Das Hauptproblem ist die ständige Produktivitätssteigerung durch
> Automatisierung und Rationalisierung, die im Prinzip wünschenswert
> ist, nicht gestoppt werden soll und nicht gestoppt werden kann. Viele
> Produkte können heute ohne Roboter gar nicht hergestellt werden,
> andere werden glücklicherweise durch Roboter hergestellt, so dass
> Menschen sich dafür nicht mehr in Gefahr begeben müssen. Der
> technische Fortschritt kann nicht aufgehalten werden.
>
> Dieser Sachverhalt hat eine ganze Reihe interessanter Konsequenzen.
> Die Arbeitsplatzvernichtung durch Automatisierung ist unvermeidlich.
> Damit werden die Rentenkassen und Krankenkassen stärker belastet und
> die Kaufkraft schwindet. An diesem Sachverhalt würde ein
> bedingungsloses Grundeinkommen nichts ändern.
>
> Außerdem: Politische Absichtserklärungen müssen finanzierbar sein.
> Selbst wenn man das Grundeinkommen problemlos finanzieren könnte, wäre
> damit das Verschuldungsproblem der Kommunen, der Länder und des Bundes
> nicht gelöst. Wir alle leben auf Pump, weltweit, und das kann einfach
> auf die Dauer nicht gut gehen. Deshalb bin ich der Meinung, daß das
> Bandbreitenmodell möglichst schnell eingeführt werden muß, und zwar
> global. Mit dem Bandbreitenmodell wird das „Grundeinkommen 2.0“
> realisiert. Alles andere ist nichts als Flickwerk.
>
> Siehe dazu als Einstieg
>
> Interview Radio in Luxemburg mit Herrn Gastmann zum Thema Automation
> und Arbeitsmarkt - Mechanismen der Ökonomie zum Wohle der Menschen
> nutzen (25 min.)
>
> http://www.bandbreitenmodell.de/downloads/radiolux100komma7_interview_automation_und_arbeit_08Apr2011.mp3
>
> Eine Auflistung der dringendsten Probleme unserer Zeit
> http://www.bandbreitenmodell.de/handlungsdruck
>
> Bandbreitenmodell FAQ: Wie funktioniert das?
> http://www.bandbreitenmodell.de/faq.html
>
> Wer setzt das durch? Wir leben in einer Demokratie; die
> Machtverhältnisse werden durch Wahlen entschieden. Zu den Wahlen
> treten Parteien an. Grundsätzlich kann sich jede Partei das
> Bandbreitenmodell zu eigen machen. Bisher tut dies nur die ddp.
>
> Die ddp hat eine Übersicht über die Auswirkungen des bedingungslosen
> Grundeinkommens nach Götz Werner und die Auswirkungen des
> Bandbreitenmodells erstellt; das Bandbreitenmodell löst nicht nur
> sämtliche dringenden Probleme unserer Zeit, sondern ist auch dem
> bedingungslosen Grundeinkommen überlegen, und wird deshalb als
> Grundeinkommen 2.0 bezeichnet:
>
> Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) 1.0 vs. 2.0
> http://www.ddp-partei.de/grundeinkommen.html
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Werner Popken
>
> --
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