[Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen als Sinngrund

Wolf Bergelt klanggeist at gmx.net
Sa Mai 16 12:24:28 CEST 2009


Eines Tages wurde ich gewahr, daß unser tägliches Tun fast 
ausschließlich zweckhafter Natur (geworden) ist: Man bückt sich, um 
etwas aufzuheben, legt es irgendwo hin, geht danach zum Tisch, um die 
Tassen wieder in den Schrank zu stellen, um darauf vielleicht den 
Einkaufsbeutel vom Haken zu nehmen usw. und sofort. Dabei entsteht eine 
Kette von Bewegungs- und Handlungsabläufen, bei der wir unsere 
(Sinn)Gestalt völlig aus den Augen verlieren, ja blind für sie werden. 
Auch unser Denken beginnt sich so zunehmend an Zwecken zu orientieren, 
bis sich der Kreislauf immer mehr schließt: zweckhaftes Handeln führt zu 
zweckhaftem Denken und zweckhaftes Denken mündet in zweckhaftes Tun. Der 
eigentliche Mensch in uns ist aber ein Sinn- und kein Zweckwesen. Wer 
sich dessen bewußt wird, beginnt sich aus dem zweckhaften Handeln heraus 
in das gestalthafte, sinnhafte Handeln hineinzubewegen. Dies bedeutet: 
sich von der eigenen Gestalt und nicht mehr von Zwecken die Richtung 
geben zu lassen: zunehmend Zeit für das ernste und heitere Spiel und für 
den schöpferischen Impuls in uns zu haben. Der Mensch ist nur dort ganz 
Mensch, wo er spielt (Schiller). Seit dieser Einsicht hat zweckhaftes 
Handeln nur noch eine irdische Nebenbedeutung.
*
Bedingungsloses Grundeinkommen = Erhebung der Menschheit zu sich selbst!

Fremdbestimmte Bedingungsbindung = Absturz der Menschheit in den Zweck!*

-- 
Wolf Bergelt
Dorotheenstraße 16
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