[Debatte-Grundeinkommen] Positive Psychologie

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Fr Mai 8 21:59:51 CEST 2009


Auf Spiegel-Online ist ein Bericht über positive Psychologie. Darin heißt es: 


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Glück hängt weniger von materiellen Verhältnissen ab als vom Charakter. Man kann sich Glück erarbeiten, es ist keine Frage des Schicksals. 

Natürlich gilt das nicht für Menschen, die in Armut leben und täglich um ihre Existenz kämpfen müssen. Doch schon ab einer relativ niedrigen Einkommensschwelle, das ist empirisch belegt, hat das Vermögen keinen Einfluss mehr auf das gefühlte Glück. [...] 

Wer seine Stärken ausspielt, statt immer an seinen Schwachstellen herumzudoktern, lebt sowohl im Beruf wie in der Freizeit zufriedener, ergaben die Forschungen der Psychologen. Besonders entscheidend für ein glückliches Leben sind Neugier, Bindungsfähigkeit, Dankbarkeit, Humor, Ausdauer und Enthusiasmus. [...] 

Abeitszufriedenheit und Lebenszufriedenheit gehören zusammen, sind aber nicht ganz deckungsgleich. Eine Firma, die es schafft, die Schnittmenge möglichst groß zu machen, bekommt zufriedenere und motiviertere Mitarbeiter. [...] 

Das Ziel von Unternehmen müsse mithin sein, die Firma zu einer "positiven Institution" umzuwandeln. Einen Ort also, an dem Rahmenbedingungen herrschen, die die Stärken der Mitarbeiter optimal zum Tragen kommen lassen. Denn stärkere Arbeitszufriedenheit, das ist nicht neu, führt zu höherer Leistung - und die bekanntlich zu mehr Gewinn. [...] 

"Nötig war vielmehr kleine Führungsarbeit an Details, in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern", sagt Creusen. Dies allerdings gehe nur in einer Atmosphäre von totaler Offenheit und Vertrauen.

Doch genau daran mangelt es vielen hierarchisch strukturierten Unternehmen. Wer Angst haben muss, dass der Chef die Ergebnisse etwa der Stärkenmessung missbraucht, wird keiner ehrlichen Evaluation zustimmen. "Der Veränderungswille muss von ganz oben kommen", sagt Creusen. Wo ein autoritärer Führungsstil gepflegt wird, können die Instrumente der Positiven Psychologie nicht greifen. 

Der Mann weiß, wovon er spricht. Ende 2006 verließ der Media-Saturn-Gründer Leopold Stiefel das Unternehmen. Das neue Management hatte wenig übrig für die Positive Psychologie. Das Programm wurde weitgehend eingestampft. Und Creusen schied im März 2007 aus dem Unternehmen aus. Er weiß: Wenn man seine Stärken in einem Unternehmen nicht einbringen kann, geht man besser.


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Wieso man einen Staat nicht zu einer "positiven Institution" umwandeln kann, die jedem ein gewisses Einkommen zusichert (Grundeinkommen), bleibt unbeantwortet. Der Satz "Wenn man seine Stärken in einem Unternehmen nicht einbringen kann, geht man besser" funktioniert in einem Staat leider nicht so einfach und wer trotzdem geht, kann sich in einer anderen "Gesellschaft" nicht zwangsweise mit seinen Stärken "besser" einbringen...
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