[Debatte-Grundeinkommen] Debatte-grundeinkommen Band 50, Eintrag 1 von Manfred Bartl
Sven
sven.bge at arcor.de
Mi Mai 6 20:37:49 CEST 2009
Moin,
natürlich wird jedes Einkommen in irgendeiner Weise durch Produkte
finanziert.
Selbst Steuern stammen ja aus der Wertschöpfungskette. Aus der
Tatsache abzuleiten, dass deshalb der Konsum ausschließlich zur
Finanzierung herangezogen werden sollte, halte ich nicht für schlüssig.
Für einen Finanzierungsansatz eines Grundeinkommens gibt es aus meiner
Sicht 3 Möglichkeiten.
1. es wird der Verbrauch/Konsum besteuert
2. es wird das/die Einkommen/Einnahmen besteuert
3. es wird das Vermögen besteuert
Die 1. Möglichkeit als alleinige Finanzierungsquelle halte ich
aufgrund der ungerechten Einkommensverteilung für falsch, weil sie die
Ungerechtigkeiten weiter manifestiert.
Die 2. Möglichkeit führt zu Steuerflucht und untergräbt das
Leistungsprinzip, welches eine der großen Antriebsfedern für
Fortschritte ist und reicht deshalb nicht als alleinige
Finanzierungsquelle.
Das größte Potential als Finanzierungsquelle für ein Grundeinkommen
sehe ich bei der Besteuerung des Vermögens, weil es den Menschen
weniger weh tut und Vermögen schon alleine durch seine Existenz
Einnahmen erwirtschaftet. Zudem lässt sich Vermögen nicht komplett
ausser Landes schaffen bzw. leicht einer Person zuordnen. Beispiel
Bodenwerte und Aktien, Geldanlagen. Dabei sollte alles Vermögen einer
Person, egal ob in D oder im Ausland vorhanden, besteuert werden.
Alleine wird das vielleicht, neben den Einsparungen, nicht zur
Finanzierung reichen, aber es kann einen sehr großen Anteil einnehmen.
Zusätzlich sollten daneben die Einkommen wie bisher progressiv und der
Konsum in geringem Maße besteuert werden.
Gruß Sven.
> Hallo Manfred,
>
> kann es sein, dass Du ein paar Irrtümern / Denkfehlern unterliegst?
>
> Bereits heute wird letztlich jeder Steuereuro über Produktpreise
> bezahlt!
>
> Götz Werner hat mit seiner Analyse recht:
> Jedes Einkommen einer natürlichen Person wird von irgendwelchen Firmen
> gezahlt, wenn nicht direkt aus Steuermitteln. Damit sind alle
> persönlichen
> Einkomen aber Bestandteil der Produktpreise, so wie auch alle
> sonstigen
> Lasten, die von Unternehmen angeblich "getragen" werden.
>
> Es wäre nur ein Schritt hin zu mehr Klarheit, wenn die Steuern
> weitestgehend
> zu Konsumsteuern unterschiedlicher Höhe umstrukturiert würden.
> Zugleich würde
> daudurch auch mehr Steuergerechtigkeit entstehen.
>
> Ich glaube auch nicht, dass eine Gesellschaft daran zugrunde geht,
> dass ihre
> Ungerechtigkeit durch Einführung eines gerechteren Teilsystems
> (Steuern)
> gemildert wird.
>
> Gregor Bednarek
>
> Hardtstraße 94
> 42107 Wuppertal
>
> FON 0202/8977257
> alles-ist-gut at gmx.de
>
>
>>
>> Das bedingungslose Grundeinkommen sollte natürlich auf keinen Fall
>> über eine hohe Konsumbelastung "finanziert" werden, denn das wäre
>> dasselbe abwegige Prinzip wie bei der wahnsinnigen Flat Tax von Paul
>> Kirchhof - ein (theoretisch) gerechtes System würde einer ungerechten
>> Gesellschaft übergestülpt; sie würde daran in Nullkommanix
>> zugrundegehen!
>>
>
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