[Debatte-Grundeinkommen] _Zum_Begriff_: BGE & "Gesellschaftliche Teilhabe" Re: [reimund.acker] Eine Idee der Einführung von BGE ohne ein spezielles Modell

Agnes Schubert Agne.s at gmx.de
Do Mai 8 13:25:26 CEST 2008


Hallo Reimund , hallo Mitleser!

OK! Ich versuche, deiner Bitte nachzukommen und nicht mehr über den 
Begriff BGE "sprachwissenschaftlich" zu debattieren, auch wenn dein 
Vergleich mit Coca Cola sehr hinkt, weil es bei dem Getränknamen eher 
gerade um Verschleierung des Inhaltes geht, wo es uns doch um 
Bekanntmachung des Inhaltes gehen sollte. Und auch ein Namensschutz für 
BGE ist daneben, weil ja praktisch jeder weiterhin behaupten kann, was 
in Coca Cola drin sei, nur zu eigenen Produkten mit dem gleichen Inhalt 
nicht unbedingt auch das Gleiche dazu sagen darf.
Um künftige Netzwerk-Neulinge nicht vor das selbe Problem zu stellen, 
sollte vielleicht deine wenigstens teilweise berechtigtes und 
einleuchtendes Argument, dass man dem Kind einen Namen gibt und fertig 
auf der Homepage fest verankert werden. Dazu gehört aber auch gleich das 
Eingeständnis der ungeklärten Begriffsdeutung von "gesellschaftliche 
Teilhabe", während man sich wohl bei "existenzsichernd" wortgetreu auf 
das zum (Über-)Leben nötige beschränken kann - wobei wiederum 
sinnvollerweise vernachlässigt werden muss, dass man mit immer mehr Geld 
auch immer gesünder und länger leben kann.

Ich werde also im Sinne der hier eingeführten Begriffsdeutung künftig 
innerhalb der Netzwerkkommunikation bei der Verwendung von BGE immer 
auch ein "existenzsicherndes ..." mitdenken. Ein "gesellschaftliche 
Teilhabe sicherndes" kann ich leider nicht mitdenken, sondern nur ein 
entsprechend gewünschtes "mehr", dessen Höhe fraglich bleibt - nicht nur 
die nominelle Höhe in Euro sondern auch die inhaltliche Menge, wozu es 
denn genau alles reichen sollte.
Beim Schreiben werde ich künftig "Partielles BGE" verwenden, wenn es 
nicht existenzsichernd ist. Das kommt aber selten vor, weil die pure 
Existenz wohl bereits mit 100 € zu sichern ist (Essen, nicht erfrieren usw.)

Du siehst, wie dünn das alles ist. Bei Coca Cola kann man hingegen die 
Zuckermenge genau bestimmen.

Vielleicht sollten wir alle ja gar eine Liste aufstellen, was alles mit 
dem BGE abgedeckt werden sollte. Ich bin mir ziemlich sicher, das sie 
endlos wird. Vielleicht sollten wir daher ein paar Dinge aufführen, die 
nicht mit dem BGE zu realisieren sein sollten?

Da der emanzipatorische Ansatz eigentlich geradezu verbietet, darüber 
nachzudenken, zu welcher Teilhabe das BGE reichen soll und wozu nicht 
unbedingt, kann man doch eigentlich die Höhe des BGE nicht vorab festlegen.

Was ich mir vom BGE erhoffe, ist eine Niveau, bei dem ich mich wirklich 
frei entscheide, ob ich die Hängematte vorziehe, oder ob ich arbeiten 
will - weil mir der Job Spaß macht, weil ich ihn für wichtig halte, oder 
weil ich mehr konsumieren will, als ich selber eigentlich für unbedingt 
nötig halte.

Das Niveau ist nicht bei allen gleich.


AgneS
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> Betreff:
> Re: [Debatte-Grundeinkommen] Eine Idee der Einführung von BGE ohne ein 
> spezielles Modell
> Von:
> "Reimund Acker" <reimund.acker at t-online.de>
> Datum:
> Tue, 6 May 2008 03:37:51 +0200
> An:
> "BGE Liste" <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>
> An:
> "BGE Liste" <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
>
>
> ... Es geht doch nicht darum, die zur Bezeichnung dieses
> Begriffs verwendeten Worte sprachwissenschaftlich zu analysieren! Das
> deutsche Netzwerk Grundeinkommen ist, ebenso wie jede andere Organisation
> oder Einzelperson, völlig frei sich einen sozialpolitischen Begriff für
> seine Öffentlichkeitsarbeit und interne Diskussion zu definieren und ihn mit
> einem x-beliebigen Wort oder einer x-beliebigen Wortkombination zu
> bezeichnen ... von ähnlichen
> anderen Konzepten abzugrenzen....
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