[Debatte-Grundeinkommen] Vorstellung - Initiative in Düsseldorf

Roland Müller webmaster at muendiger-buerger.de
Do Mär 6 18:21:56 CET 2008


Liebe Mitglieder des Netzwerks Grundeinkommen! 

 

Als eines der ‚frischesten’ Mitglieder dieses Netzwerks möchte ich mich
zunächst kurz vorstellen.

Mein Name ist Roland Müller, ich bin 44 Jahre alt und wohne in Düsseldorf.
Vor einiger Zeit ‚rutschte’ ich wieder mal aus der abhängigen Beschäftigung
in ein Dasein als Selbständiger, unter anderem im Bereich Telematik.

 

Seit Jahren schon denke ich darüber nach, was ein Staat – also wir alle –
sich leisten können muss. Ich versuche zu beobachten, wie Wohltaten verteilt
werden und wer letztendlich davon profitiert. Ich war bestürzt, als ich
begriff, wie weit die Globalisierung inzwischen fortgeschritten war. Ich
erkannte es an dem Umgang deutscher Unternehmen mit ihrem „Humankapital“.
Nichts unterscheidet diesen Umgang von dem Umgang ausländischer Unternehmen
mit deutschen Arbeitnehmern. Oder anders gesagt:
Es spielt inzwischen keine Rolle mehr, ob das deutsche Unternehmen Siemens
oder der Finne Nokia deutsche Arbeitnehmer entlässt – eine moralische
Verpflichtung zur Beschäftigung deutscher Arbeitnehmer verspüren beide
nicht. Es spielt auch keine Rolle mehr, ob man für eine gewisse Zeit (der
Konsument vergisst ja so schnell) den deutschen Markt teilweise aufgeben
muss. Der überwiegende Teil des Ertrags der ‚Global Player’ wird auf dem
‚Weltmarkt’ erlöst. Daraus lässt sich schließen, dass die Ertragssituation
auf dem deutschen Markt für diese Unternehmen eine eher untergeordnete Rolle
spielt.

Wenn also sowohl die Beschäftigungssituation als auch die
Liquiditätsausstattung der Konsumenten in Deutschland keine wichtige Rolle
mehr für die Unternehmen spielen, dann müssen Vollbeschäftigung und
ausreichendes Einkommen für jedermann ein unerfüllbarer Wunsch bleiben.

 

Während ich damals darüber nachdachte, kam mir der Gedanke, dass wir es uns
eigentlich leisten müssten, ja dass wir eine moralische Verpflichtung
hätten, Künstler (denen wir ja sogar Studien finanzieren) konsequenterweise
mit einem Grundeinkommen auszustatten. Dieses sollte ihnen ermöglichen, sich
die Zeit, die sie benötigten, zu nehmen, um etwas zu schaffen. Daraus wäre
allerdings keine Verpflichtung abzuleiten, etwas für die Gemeinschaft zu
schaffen. Es wäre jedoch – so malte ich es mir aus – sicher feststellbar,
dass viele Künstler gerne freiwillig etwas schaffen würden, das ihr
Verhältnis zur Gesellschaft veranschaulichte. Dieses Werk sehen zu dürfen
wäre dann die einzige Gegenleistung, die die Gesellschaft erwarten dürfte.

Klingt ein bisschen wie Science-Fiction, dachte ich. Ich dachte an StarTrek.
Leben um zu forschen. Um einen Dienst an der Menschheit zu tun. Irgendwann
würde es so weit sein müssen – so dachte ich.

 

Dann wurde mir von meiner Frau Götz Werners Buch geschenkt – und hier bin
ich.

 

Bei meiner Suche nach einer regionalen Initiative zum Thema BGE in
Düsseldorf bin ich bisher leider nicht fündig geworden. Ich möchte dieses
Forum hiermit bitten, mir mitzuteilen, ob es in Düsseldorf Treffen gibt.
Sollte das nicht der Fall sein, biete ich an, eine regionale, Düsseldorfer
Initiative zu gründen, bzw. mitzubegründen. Schreibt mir einfach (HYPERLINK
"mailto:webmaster at muendiger-buerger.de"webmaster at muendiger-buerger.de) –
vielleicht schon unter Angabe möglicher „bevorzugter Wochentage“ oder
Treffpunkte. Ich fasse das dann gerne zusammen, verteile es, und versuche
ein erstes Treffen zu initiieren.

 

Es grüßt herzlich,

Roland Müller


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