[Debatte-Grundeinkommen] Grundsatzfragen

26912 at t-link.de 26912 at t-link.de
Sa Jul 19 07:08:40 CEST 2008


hmmm, irgendwie wurde die mail geschluckt, falls es irgendwo doppelt 
ankommt sorry...

Agnes Schubert schrieb:
> 26912 at t-link.de schrieb:
>> Wie mir scheint definieren du den Begriff Staat etwas anders. ... Der 
>> Staat herrscht über das Volk, das Volk ist nicht der Staat. 
> Nein, das sehe alles ich schon so wie du.
>> Deswegen ist im übertragenen Sinne auch ... die Zentrale Gewalt jeder 
>> Gesellschaft der Staat und dabei spielt es keine Rolle wie weit die 
>> Gesellschaft ist ...
> Du behauptest hier das jede Gesellschaft eine gewalttätige oder 
> wenigstens Gewalt androhende Führung (also einen Staat) braucht, die das 
> Volk beherrscht. Das es wenige Gegenbeispiele gibt, ist aber kein Beweis 
> dafür, dass es immer so sein muss, sondern nur ein Beleg dafür, dass die 
> allgemein bekannten Gesellschaftsordnungen immer einen entscheidenden 
> Teil des Volkes unterdrücken und in Unfreiheit lässt. Der Wille zur 
> Bedürfnisbefriedigung dieser Leute muss mittels Gewalt im Zaum gehalten 
> werden. 

Also pack mal die Kalaschnikow wieder ein...
Jede Regel, jedes Gesetz und jede Verwaltung und jede Obrigkeit ist ne
Form von Gewalt oder anders ausgedrückt, eine zwangsweise Begrenzung der
Vorteilsnahme nach der einzelner Individuen nunmal streben.

Ohne Regeln existiert keine Gemeinschaft, weder im Kleinem noch im
Großem und an der Spitze dieser Hierarchie steht quasi jemand der eine 
gewisse Gewalt hat - Vater Staat oder wegen mir auch der Häuptling samt 
seinem Hofstaat.
Wie nun diese Gewalt von Vater Staat ausgeübt wird, steht auf einem ganz
anderen Blatt. Das kann durchaus ein freundliches "miteinander reden"
sein. Fakt ist das man diese "Absprachen" (was ja dann Regeln oder
Gesetze sind) irgendwie schützen und durchsetzen muss.

Du denkst das es mit Einsicht geht, na super - das wären perfekte
Laborbedingungen, aber ich bezweifle das jeder genauso einsichtig
sein wird und was dann? Ändern wir dann die Absprachen?
Ich finde das ist durchaus ne Frage des BGE, denn das Problem wird
kommen. Und gerade in der Einführungsphase wird es einige geben die
das Rad am liebsten zurückdrehen wollen.

Und das ist es was ich meine, irgendwer muss sich darum kümmern
das zu schützen. Also brauchen wir nen bisschen Staat bzw. nen
Gesetz.


> Beenden wir das hier, da wir nicht so weit grundsätzlich auseinander 
> liegen, als dass wir uns nicht ein gemeinsames BGE - Modell vorstellen 
> könnten und kümmern uns wieder mehr um diese Sache.

Ja gern, Ich wollte ja damit nur ausführen das man seinen Blick
auch mal auf die Rahmenbedingungen lenkt.
Deutschland ist nunmal nicht autak, es wird auch nicht von heut
auf morgen plötzlich ne Insel voller glücklicher Einsichtiger werden.
Also muss man darüber auch mal nachdenken dürfen...allein mit der BGE
Einführung wird es nicht getan sein, es ist ja einiges in Schieflage 
geraten.

Ne Lösung hab ich leider nicht aber ich dachte ich stelle mal diese
grundsätzlichen Fragen wie man denn nun Staat und Markt, Mensch und
Umwelt miteinander harmonisieren kann...






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