[Debatte-Grundeinkommen] Konzept Grundeinkommen

Enrico Weigelt weigelt at metux.de
So Aug 17 03:39:22 CEST 2008


* A.N. <anke.niebuhr at o2online.de> schrieb:

> Unterm Strich hast Du recht. Das Problem ist aber, dass mir jetzt
> schon bei der Althaus-Variante der Satz im Ohr klingelt:
> "Warum beschwerst Du Dich, Du kriegst doch 800 €", dabei wären
> es effektiv nur 600 €. Dieser Betrag wird einem im Mund umgedreht
> werden, glaub mir.

Was zählt ist doch ledeglich, welchen Lebensstandard sich man
vom BGE unterm Strich leisten kann. Auf konkrete Beträge 
würde ich mich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht festlegen.
Erstmal muß ein sauberes prinzipielles Modell her.

> Ich war vielleicht etwas naiv, als ich angenommen habe, die Kosten
> würden sinken, wenn es nur eine Versicherung gäbe. Aber ich gehe
> bei sowas auch von einer flachen Hierarchie und reiner Verwaltungs-
> tätigkeit aus.

*lol*

Das ist aber sehr, sehr naiv.
Wer mal etwas mehr mit Behörden oder allgemein übermächtigen
Verwaltungen zu tun hatte, weiß daß das nicht stimmt.

> In jedem Fall sollte der Leistungsumfang neu definiert werden.
> Sollte z.B. Zahnersatz enthalten sein?

Ich denke schon. Prinzipiell sollte alles abgesichert sein, das
die Medizin als notwendig erachtet - dabei die Psychologie nicht
vergessen !

> Obwohl ich zuerst anderer Meinung war, ist Krankengeld im Zuge
> des GEK nicht nötig. Das wäre eine Versicherung, die jede/r privat
> abschließen könnte, genau wie eine Arbeitslosenversicherung.

Richtig. Der Lebensunterhalt ist ja durch das BGE gesichert.
Wer mehr möchte kann privat vorsorgen. Ich denke da zB. an Derivate.

> Ich halte unser Parteien-Sytem nicht wirklich für demokratisch,

Warum sprichst Du bei "Parteien" im Plural ? 
Nimmt man mal die kleinen aus, gibt es eigentlich nur eine riesengroße,
die sich zum Schein in verschiedene Abteilungen aufgespalten hat ;-o

> Lohn + Arbeitnehmersozialanteil + Arbeitgebersozialanteil
> 
> Das ist wieder so eine Augenwischerei, damit sich die Prozente
> nicht so hoch anhören. Arbeitnehmeranteil Krankenversicherung ca.
> 14 %, Arbeitgeberanteil 14 % + 0,9 % = 28,9 %
> 
> 28,9 % hört sich schon ganz anders an als 14 %, oder?

Richtig. Und nun rechne mal die Beträge für die verschiedensten 
Einkommengruppen aus und vergleiche mit den Marktpreisen für eine
äquivalente Privatversicherung.

Wie arm muß man sein, um in der GKV *nicht* draufzuzahlen ?

> >  Ind Uferlose gestiegen sind die Beiträge dennoch nicht.
> 
> Naja. Geht so. Beitragsbemessungsgrenzen sind mir vor allem ein
> Dorn im Auge.

Auch ein Punkt, wo man sieht, daß das System weder Fisch noch
Fleisch ist.

> Laut statistischem Jahrbuch sind knapp 50,5 Mio. Menschen in Deutschland
> gesetzlich krankenversichert. 31,5 Mio. sind es demnach nicht.

Wieviele davon sind privat versichert ?

> Die Ausgaben betragen jährlich knapp 145 Milliarden Euro. Wenn wir den
> Betrag auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen benötigen wir 232 Milliarden
> Euro für eine KV für alle. Das würde einen pro-Kopf Beitrag von
> knapp 236 € / Monat bedeuten.

Vergleich das mal mit dem statistischen Durchschnittspreis einer 
äquivalenten privaten Versicherung. Dann sollte Dir was auffallen.


cu
-- 
----------------------------------------------------------------------
 Enrico Weigelt, metux IT service -- http://www.metux.de/

 cellphone: +49 174 7066481   email: info at metux.de   skype: nekrad666
----------------------------------------------------------------------
 Embedded-Linux / Portierung / Opensource-QM / Verteilte Systeme
----------------------------------------------------------------------



Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen