[Debatte-Grundeinkommen] [Gr-Linke] AW: [Gr.NetzGE] Thema besetzen - Globalisierung und Konsumsteuer

Matthias Dilthey info at psgd.info
Do Okt 18 02:48:45 CEST 2007


Sehr geehrter Ludwig, liebe Liste,

ein besseres Argument für eine Kapitalkonzentrations-Wirkung des 
MwSt-finanzierten BGE konnte Ludwig nicht geben:

Der "durchschnittliche" XY verdient ca. 2.500,-- Euro im Schnitt. Herr 
Ackermann erhält weit über 1.000.000,-- pro Monat.

Zitat Häußner:
> Hierzu ein krasses Bespiel:
>
>
> Familie XY würde sich aus dem Volkswagen-Konzern einen Skoda Roomster für
> z.B. 10.000,-- netto zzgl. 50% MwSt kaufen; also 5.000 € Konsumsteuer
> absolut zahlen.

XY braucht also 2 Monatsgehälter, um die MwSt. für seinen Kleinwagen zu 
bezahlen.

Zitat:
> Familie Josef Ackerman kauft sich aus dem gleichen Konzern einen BENTLEY
> für z. B. 100.000,-- netto zzgl. 50% MwSt;  und würde damit absolut
> 50.000,-- € Steuern zahlen. Das ist das Zehnfache; also absolute
> Steuerprogression.

Herr Ackermann erhält hingegen über 33.000,-- Euro pro Tag, muß also ca. 1,5 
Tage arbeiten, um die angeblich progressive MwSt. für seinen Luxus-Schlitten 
bezahlen zu können.

Herr Ackermann erhält nicht nur den exorbitanten Luxus des Bentley, er muß 
auch lediglich 1/40, gemessen am "Normalo XY", für die Steuer tätig sein.


Eine seltsame Auffassung von Steuer-Progression, die unser Ludwig-Paul Häußner 
hat!


Lieber Ludwig: Wie hoch wäre denn die Steuer, die ein "Normalo XY" zahlen muß, 
wenn er sich nach jahrzehnte langem Ansparen einen Bentley kaufen würde?

Entweder ist die MwSt.-Variante unseres Ludwig ein Trojanisches Pferd oder ein 
schlechter Scherz. In keinem Fall aber eine progressive Steuer!


Matthias Dilthey
http://www.iovialis.org/counting.php?file=Dilthey-Modell.pdf

Am Mittwoch, 17. Oktober 2007 16:38 schrieb Ludwig Paul Häußner:
> Lieber Maik und LeserInnen der Liste,
>
> das ist ja die gedankliche Hürde, weil wir "seit Maria und Josef" in der
> Bibel auf Einkommensbesteuerung geprägt sind.
>
> Wir dürfen nicht den "Schalter umlegen" und von heute auf morgen nur noch
> die Konsumsteuer haben!
>
>
> Wir müssen ein konsumbasiertes Steuerwesen revolutionär denken und wie
> einen Leuchtturm betrachten. Der Leuchtturm dient zur Orientierung und für
> die Navigation. Also die schrittweise Erhöhung der MwSt.
>
>
> Es geht um einen neues Ziel: Grundeinkommen - und dadurch um einen neuen
> Kurs: Konsumsteuer.
>
>
> Wie weit eine Konsumsteuer erforderlich, notwendig und zielführend ist,
> wird sich zeigen. Wir müssen das Ideal auch nicht zu 100% erreichen,
> dennoch ist es wichtig für einen sozialökologischen Kurs im Steuerwesen.
>
>
> Relativ hat ein arbeitsloser Mensch oder eine vierköpfige Familie  XY von
> einem konsumsteuerbasierten, bedingungslosen Grundeinkommen mehr als im
> heutigen System der Einkommensbesteuerung mit steuerlichem Existenzminimun.
>
> Derzeit hat ein Herr Josef Ackermann von der Deutschen Bank AG, samt
> Famlie, mehr vom einkommenssteuerfreien Existenzminimung als eine Familie,
> in der Vater oder Mutter ggf. arbeitslos sind.
>
>
> Bei einem bedingungslosen Grundeinkommen als "ausgezahltem
> Konsumsteuerfreibetrag" hätten Familie XY  absolut das gleiche
> Grundeinkommen wie auch Familie Ackermann. Nur Familie Ackermann hätte
> keine Einkommenssteuerfreibeträge mehr. Deren Einkommen würde dann
> versteuert, wenn es zu Kaufkraft - also ausgegeben - wird.
>
>
> Hierzu ein krasses Bespiel:
>
>
> Familie XY würde sich aus dem Volkswagen-Konzern einen Skoda Roomster für
> z.B. 10.000,-- netto zzgl. 50% MwSt kaufen; also 5.000 € Konsumsteuer
> absolut zahlen.
>
>
> Familie Josef Ackerman kauft sich aus dem gleichen Konzern einen BENTLEY
> für z. B. 100.000,-- netto zzgl. 50% MwSt;  und würde damit absolut
> 50.000,-- € Steuern zahlen. Das ist das Zehnfache; also absolute
> Steuerprogression.
>
>
> An Grundeinkommen würde das z. B. das derzeitige einkommenssteuerfreie
> Existenzminimun ausgezahlt - rund 7.500,- € für einen Erwachsenen und für
> zwei Kinder je die Hälfte. Unsere Familie XY würde also 22.500,-- € BGE
> erhalten, die  Familie Josef Ackermann (ebenfalls vierköpfig angenommen)
> den gleichen Betrag.
>
>
> Schon hier kann man ersehen, dass sich die Familie Josef Ackermann in
> diesem Beispiel ihr BGE durch die Konsumsteuer selbst bezahlt. Die breiten
> Schultern schultern also erheblich mehr Konsumsteuer.
>
> Mit gestaffelten %-Sätzen lässt sich die MwSt sogar sozialökologisch - nach
> Ressourcenverbrauch - ausgestalten; egal ob die Güter umweltfreundlich in
> Deutschland oder umweltschädtlich in China hergestellt werden.
>
>
> Deshalb die doppelte Zielsetzung GRUNDEINKOMMEN und KONSUMSTEUER.
>
>
>
> Herzliche Grüße
>
>
> Ludwig Paul Häußner, Karlsruhe
>
>
>   _____
>
> Von: maik_baben at web.de [mailto:maik_baben at web.de]
> Gesendet: Mittwoch, 17. Oktober 2007 15:25
> An: debatte at gruene-linke.de; ludwigpaul.haeussner at iep.uni-karlsruhe.de
> Cc: 'Martina Knappert-Hiese'; verteiler at gruene-linke.de;
> gruenes_netzwerk_grundeinkommen at gruene-berlin.de; wisobw at yahoogroups.de;
> 'Debatte BAG Sozialpolitik'; 'Gerhard Schick Wahlkreisbüro';
> oswald.metzger at gruene.landtag-bw.de; christine.scheel at bundestag.de Betreff:
> Re: [Gr-Linke] AW: [Gr.NetzGE] Thema besetzen - Globalisierung und
> Konsumsteuer
>
>
> Hallo Ludwig,
>
> das Problem eines nur durch eine Konsumsteuer finanzierten Staates ist, daß
> man die Steuerprogression aufgibt und sich auf eine Flattax einläßt. Was
> letztlich heißt, daß die Lastenverteilung noch ungerechter gestaltet wird.
>
> Eigentlich sollten breite Schultern mehr tragen, als schmale.
>
> Liebe Grüsse
>
> Maik Babenhauserheide, KV Herford
>
> www.moos.blogger.de
>
> www.flickr.com/photos/apfelmaik
>
> www.comicwerk.de
> Am 17.10.2007 um 11:14 schrieb Ludwig Paul Häußner:
>
>
>
> Antworten auf Emails gehen an den Debattenverteiler - bei Interesse einer
> Eintragung dort bitte wenden an info at gruene-linke.de
> ------------------------------------------
> Forum der Grünen Linken: http://www.gruene-linke.de/phpBB/
> __________________________________________
>
> Liebe Martina Knappert-Hiese und LeserInnen der Liste,
>
>
> für mich gilt noch immer als GRÜNER Leitspruch "Global denken - lokal
> handeln".
>
>
> Das gilt insbesondere für die Konsumsteuer. Die Konsumsteuer - in Form der
> MwSt - ist  d i e  Steuer für eine sozialgerechte Globalisierung.
>
>
> Durch die Konsumsteuer würde der fiskalpolitische Neokolonialismus
> schrittweise abgeschafft werden können.
>
>
> Hier haben die GRÜNEN noch ein erhebliches Defizit, weil sie lediglich eine
> Kopie sozialdemokratischer Steuerpolitik abgeben.
>
>
> Grundeinkommen und Konsumsteuer sind deshalb die zwei Seiten einer
> Medaille.
>
>
>
> Ludwig Paul Häußner, Karlsruhe
>
>
>
>
>
> Von: gruenes_netzwerk_grundeinkommen-bounces at gruene-berlin.de
> [mailto:gruenes_netzwerk_grundeinkommen-bounces at gruene-berlin.de] Im
> Auftrag von Martina Knappert-Hiese Gesendet: Dienstag, 16. Oktober 2007
> 11:33
> An: verteiler at gruene-linke.de;
> gruenes_netzwerk_grundeinkommen at gruene-berlin.de; wisobw at yahoogroups.de;
> Debatte BAG Sozialpolitik Betreff: [Gr.NetzGE] Thema besetzen!!!
>
> Wo stehen wir?
> Zwischen Neoliberalismus und Neuer Linken kümmert sich keine deutsche
> Partei ausdrücklich um die Globalisierung. Vor mehr als 20 Jahren haben wir
> die Ökologie thematisiert - nutzen wir heute die Chance, die sich uns aus
> dem mangelhaften politischen Diskurs zur Globalisierung bietet. Wir sollten
> dieses Feld besetzen, bevor es die anderen tun ...
>
>
> Liebe Freundinnen und Freunde.
>
> ich schicke Euch hiermit die Zusammenfassung eines Vortrags, den ich
> gestern abend besucht habe.
>
> Außerdem erhaltet Ihr die Ankündigung zu einer KMV im Bodenseekreis, bei
> der ich zum Thema Globalisierung referiere. Ich bitte Euch, die angefügten
> Dolumente zu lesen und mich zu unterstützen, um damit das Thema endlich auf
> die Grüne Agenda zu bringen.
>
> Für Rückfragen und Informationen stehe ich gerne zur Verfügung und komme
> auch zu Euch, um zum Thema zu sprechen und Diskussionen mit Euch zu führen.
> Mit der Bitte um Rückmeldung und besten Grüßen vom Bodensee!
>
> Herzlichst
> Martina Knappert-Hiese
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> unterstützen wollt. Besten Dank im
> voraus!_______________________________________________ Verteiler mailing
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