[Debatte-Grundeinkommen] Nichtindustrieländer und BGE

Tobias Crefeld tc-wasg at onlinehome.de
Mo Mai 14 00:39:48 CEST 2007


On Wed, 9 May 2007 18:15:59 +0300 "Joerg Drescher" <iovialis at gmx.de>
wrote:

> hiermit möchte ich einmal eine Frage aufwerfen, die mit meinem
> Aufenthalt in der Ukraine zusammenhängt und sich in vielen Punkten
> von einer "deutschen BGE-Diskussion" unterscheidet. Deutschland ist
> weitgehenst industialisiert, in der Ukraine werden mancherorts Felder
> noch mit Pferden und von Hand bearbeitet.
[..]
> Ist dann ein BGE nur für Industrienationen "gerecht" oder sogar
> nur dort umsetzbar?

Die Realisierbarkeit eines Grundeinkommens hängt recht banal davon ab,
dass es genügend Resourcen gibt, den Menschen ein Grundeinkommen zu
finanzieren. Im Grunde genommen ist es nur in Uberflussgesellschaften
möglich.

Andererseits sind abgestufte Modelle vorstellbar. So findet sich z.B. in
Alaska eine Art Grundeinkommen, das aus der Erdölförderung finanziert
wird, aber nicht ausreichend hoch ist, um davon leben zu können.

Wie hoch die Produktivität in der Ukraine ist, weiß ich nicht und
allein der landwirtschaftliche Maschinenpark reicht sicher nicht als
Kriterium zu Einschätzung der Produktivität aus. Es könnte genauso gut
sein, dass hier lediglich eine extrem hohe Einkommensspanne in der
Gesellschaft zum Ausdruck kommt.

Eine Regionalisierung der Grundeinkommenshöhe halte ich für bedenklich,
weil es die Bürokratie und damit die Missbrauchsmöglichkeiten und damit
den Kontrollapparat expandieren lässt. 

-- 
Gruß,
 Tobias.



Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen