[Debatte-Grundeinkommen] [Genugfueralle] Katja Kipping und Björn Böhning zum BGE bei Stern.de

"lächelnjetzt" axel.tigges at gmx.de
Fr Jun 29 08:07:56 CEST 2007


Lieber Werner Rätz, 

das ist sehr klar  von Dir  gesehen. Und ich möchte das Spiel  noch weiter treiben. 
Ein Teilnehmer hier in der Runde hat gesagt, dass die SPD für andere sich verantwortlich fühlt, die Menschen wollen Sorge tragen für andere. Dass heißt sie setzen sich für andere ein, weil sie sich um sie sorgen, natürlich auch immer aus dem Hintergrund, dass sie selbst gut versorgt sind, das ist unser INTEREST, und dann mehr davon mehr INTEREST mehr (ZINSEN?) Wenn nun jeder sein ausreichendes bedingungsloses Grundeinkommen hätte, so müsste sich finanziell Niemand mehr  um den anderen sorgen oder Sorgen machen. Doch dann kommt er sich überflüssig vor. Aus diesem Verständnis heraus verstehe ich, warum Gewerkschaften und SPD gegen das bGE sind. Unternehmer sind dagegen, weil sie an Macht verlieren, weil der Arbeitnehmer durch das bGE sich den Arbeitsplatz aussuchen kann, den er möchte, D.h., der Unternehmer muss dem Arbeitenden die Arbeit so schmackhaft machen, dass er gerne kommt, und wenn dieser sich dann schlecht behandelt fühlt, kann er wieder gehen.(Wie sieht denn die Realität aus?) Wer diese Umwälzung als Unternehmer sieht, sich aber noch nicht in der Lage sieht, durch sein Arbeitsangebot finanziell unabhängige Menschen anzulocken, der wird rigeros gegen das bGE sein. So verstehe ich auch, dass der Präsident Olaf Henkel, die Vertreter des bGE als Rattenfänger bezeichnet, denn das erinnert nicht nur an den "Rattenfänger" Adolf Hitler, der ja damals aus diesr Kategorie, also vom Kapital von Menschen gefördert wurde, sondern auch daran, das diese Menschen gar nicht fähig sind, die Metapher von Martin Buber verstehen: "Alles wirkliche Leben ist Begegnung". Und wer noch tiefer schauen möchte, der weiß, die bedingungslose Konkurrenz zwischen uns Männern  kommt, weil wir uns nicht  bedingungslos für unsere Freiheit entscheiden können, auch dazu hat Martin Buber wieder eine wunderbare Erklärung gefunden: "Freiheit oder, wie ihr rechtmäßiger altdeutscher Name ist Freihals - ich liebe ihr aufblitzendes Gesicht: es blitzt aus dem DUNKEL auf und verlischt, aber es hat dein Herz gefeit. Ich bin ihr zugetan, ich bin allzeit bereit um sie mitzukämpfen. ... Ich liebe die Freiheit, aber ich glaube nicht an sie. Wie könnte man an sie sie glauben, wenn man ihr Gesicht gesehen hat! Es ist der Blitz der Alldeutigkeit - der Allmöglichkeit...." Buber, Über das Erzieherische in Werke I, 796  (Also sehe ich in dieser -FREIHEIT = Frau bedingungslos alle Frauen dieser Welt, und sieht sie dadurch bedingungslos in diesem Mann alle Männer dieser Welt? Wenn das passieren würde, ist augenblicklich die Konkurrenz zwischen Männern erloschen, und im Dialog werden gemeinsam wunderbare lebenserhaltenden Dinge produziert)

  http://de.wikipedia.org/wiki/Dialogphilosophie

Hier wird deutlich das ein wunderbarer jüdischer Philosoph das im Rahmen der   Dialogphilosophie entwickelt hat und dadurch viel weitreichender Ansätze liefert als die Meisten überhaupt erahnen können, Benedict XVI. vielleicht, mit seiner Vorstellung von  einer neuen Weltordnung mit nur einer "Familie".http://212.77.1.245/news_services/bulletin/news/17718.php?index=17718&po_date=25.12.2005&lang=sp#TRADUZIONE%20IN%20LINGUA%20TEDESCA
dritter Abschnitt
 
Gruß 
Axel Tigges
  
Gesellschaftliche Bewegungen haben die sozialliberalen Reformen
erstritten, den Ausbau der Atomkraft gestoppt, Ökologie auf die
Tagesordnung gesetzt, zahlreiche Privatisierungen verhindert der
verzögert und vieles andere mehr. Während die Gwerkschaften mühsam ein
paar absolut schäbige und miserabel bezahlte Arbeitsplätze "sichern"
wie jetzt bei der Telekom, sind es ausschließlich gesellslchaftliche
Bewegungen, die überhaupt ein Interesse daran haben, ökologischen
Umbau, Ausstieg aus der Wachstumsdynamik, soziale Sicherheit für alle
auch nur zu thematisieren. All diese Themen werden erst durchsetzbar,
wenn sie definitv von der Erwerbsarbeit und ihren "Plätzen" getrennt
werden. Damit meine ich keinesfalls die Trennung von den
Gewerkschaften oder den Beschäftigten als Personen und politische
Organisationen, aber eine in die Zukunft gerichtete Politik muss auch
aus ihrer Sicht aufhören, jeden noch so miesen Arbeitsplatz zu
verteidigen und statt dessen soziale Sicherheit für alle als
Menschenrecht einfordern und erkämpfen.

Schönen Gruß
Werner



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