[Debatte-Grundeinkommen] Arbeitswelt im Umbruch

"lächelnjetzt" axel.tigges at gmx.de
Fr Jun 8 23:46:00 CEST 2007


Das bedingungslose Grundeinkommen fördert die Kreativität des Einzelnen, weil durch die größere Gestaltungsfreiheit eines jeden, viele mehr Kreativität freigesetzt wird. Doch das werden nur die verstehen, die schon so eine Art bedingungsloses Grundeinkommen haben, wie z.B. Rentner  oder Hochschullehrer ohne Leistungsdruck. Wenn wir sehen, wie gerade Politiker wie Heiner Geissler und Norbert Blüm heute die noch existierenden Zwangssysteme in Deutschland kritisieren, die sehen, nicht Arbeit macht frei, sondern Freizeit macht mehr Solidarität und mehr kreative Arbeit möglich.
axel tigges

> Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Monotone, stupide, gefährliche Arbeit
> wird zunehmend von Maschinen übernommen. Maschinen sind zunehmend in Systeme
> von Maschinen eingebettet. Computer ergänzen diese Systeme, sie werden
> effizienter, kleiner und leistungsstärker. Roboter erobern immer neue
> Tätigkeitsfelder. Die Versorgungslage in Deutschland ist ausgezeichnet. 1949 gab
> es Mangel an Nahrung. Inzwischen ist Nahrungsmangel in unserem Land
> undenkbar aber auch die übrigen Konsumbedürfnisse kennen keinen Mangel. Wir
> leben seit vielen Jahren in großem Überfluss. 
> 
> In der Arbeitswelt verschiebt sich der Anspruch von Kraft hin zu
> Intelligenz, von hierarchischem Befehl und Gehorsam zu ausgewogener Teamfähigkeit.
> Kreativität, Einfallsreichtum sind gefragt genauso wie Flexibilität. Ein
> Fachidiot ist deshalb nicht erwünscht, weil er blind ist für die
> Arbeitsbereiche um ihn herum, sein Fachwissen ist durchaus ein Plus. Gefragt ist
> also Fachwissen mit breitem Allgemeinwissen samt der Motivation ständig
> dazuzulernen. 
> 
> Über dem Ganzen steht die Arbeit mit Herz. Hilfsbereitschaft, Kooperation
> und Liebe im christlichen Sinne sind absolut Qualitäten der Arbeitswelt.
> (Aber auch wenn sie es nicht wären: ich werde die Liebe immer höher
> halten als andere Dinge und wenn die Welt zusammenbricht)
> 
> Diese Veränderungen in der Arbeitswelt werden von einer Erscheinung
> vernebelt: Millionenmassenarbeitslosigkeit. Erwerbsarbeit ist inzwischen seit
> Jahrzehnten knapp in Deutschland. Was knapp ist, das ist wertvoll und teuer.
> Dieser Nebel täuscht die Wahrnehmung. Das Gute, das Fruchtbare
> verschwindet hinter dem Druck, der bei der Reise nach Jerusalem entsteht: ein Stuhl
> ist zuwenig und wenn es mich trifft, dann bin ich der Dumme, der Betrogene,
> der Ausgestoßene. Deshalb muss ich alles tun, damit ein anderer der Dumme
> ist. Egoismus und Ellenbogencharakter und sogar Mobbing sind die logische
> Folge der jetzigen Massenarbeitslosigkeit.
> 
> Für Unternehmer, für Arbeitgeber ist eine hohe Arbeitslosigkeit dagegen
> günstig. Sie erlaubt es den Druck auf Löhne und Gehälter sowie auf
> Gewerkschaft so hoch wie noch nie zu schrauben. Götz Werner und Hans- Olaf
> Henkel, beide sind Vertreter des Arbeitgeberlagers, beide haben sehr
> unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft unseres Landes.
> 
> Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens setzt die positiven
> Kräfte in uns frei, weil wir, im Sinne des Spieles "Reise nach Jerusalem"
> niemals mehr ohne Stuhl dastehen werden, wenn die Musik aufhört zu
> spielen. Arbeitslose werden vom Zwang der Arbeitsuche befreit sein. Niemand muss
> mehr eine Arbeit suchen, um das Recht zu besitzen soviel Geld von der
> Gemeinschaft zu erhalten, wie er zum überleben braucht. Dafür gibt es einen
> einleuchtenden Grund, der nicht allein im Menschenbild begründet ist: wer
> arbeitet und damit ein zusätzliches Einkommen besitzt verfügt über deutlich
> mehr Geld als der Arbeitslose. Es ist paradox, wenn ein Arbeitender kaum
> mehr erhält als ein Arbeitsloser. Dieses Paradoxon beseitigt das
> bedingungslose Grundeinkommen.
> 
> Unsere Arbeitswelt wird geprägt sein von Liebe, von Beistand, von
> Kreativität und von Teamfähigkeit. Dieses Bild trage ich schon jetzt in meinem
> Herzen. Die Arbeitsbereiche, die gefährlich sind, die schmutzig sind, die
> uns bei ihrer Ausübung Schmerzen oder Gesundheitsschäden zufügen müssen
> sich gerade unter dem Druck des bedingungslosen Grundeinkommens wandeln.
> 
> Wenn niemand mehr den Spargel stechen wollte, wenn niemand mehr den Müll
> wegschaffen wollte (da fällt mir gerade Neapel ein), dann müssen wir uns
> notgedrungen andere Lösungen ausdenken - aber das meine ich doch mit
> Kreativität!
> 
> Liebe Grüße 
> 
> Kurt Sprung

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