[Debatte-Grundeinkommen] Wg: [BAG-Grundeinkommen] Erklärung SprecherInnenrat zu Judith Dellheims Artikel

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Do Jul 26 15:25:15 CEST 2007


Hallo Peter (und der Rest der Liste),

vielen Dank für diese Weiterleitung! Allerdings würde mich interessieren,
worauf sich die Stellungnahme überhaupt bezieht und würde gern den
Originaltext lesen. Könntest Du mir bitte dazu einen Link oder das
entsprechende Dokument geben?

Zu den Gedanken auf Seite 2 im Beispiel 3 möchte ich noch etwas sagen, weil
ich der Aussage von Frau Dellheim absolut zustimmen kann. Diese lautet:
"Das Problem bei den einen (= linke BGE-Befürwortende, Anm. d. Verfasser)
ist das fehlende Verständnis von Gesellschaft, Macht, gesellschaftlichen
Eigentums- und Produktionsverhältnissen".

Hingegen finde ich die Stellungnahme etwas sehr daneben:
"Dies halten wir für ein pseudowissenschaftliches Totschlagargument, das in
einem wissenschaftlichen Diskurs nichts zu suchen hat. Wer behauptet, nur
er/sie sei befähigt die absolute Wahrheit zu besitzen und die
DiskursgegnerInnen seien pauschal dazu nicht imstande, also grundsätzlich
inkompetent in dieser Frage, verliert in unseren Augen jede Glaubwürdigkeit
und stellt sich freiwillig auf eine Stufe mit all denen die glauben, sie
besäßen einen totalitären Anspruch auf ein fiktives Wahrheitsmonopol!"

Statt die Aussage von Frau Dellheim als "pseudowissenschaftliches
Totschlagargument" abzutun und es links liegen zu lassen, wäre es in meinen
Augen angebracht gewesen, dem Vorwurf nachzugeben und das fehlende
Verständnis aufzuklären. Aus diesem Grund frage ich (insbesondere jene
linken BGE-Befürworter und Schreiber dieses Textes):
Wie ist das Verständnis von Gesellschaft, Macht, gesellschaftlichen
Eigentums- und Produktionsverhältnissen???

Solange keine Antwort auf diese (im Grunde genommen sehr einfache) Frage
kommt, bin ich gezwungen, Frau Dellheim absolut zuzustimmen. Dann nämlich
ist diese "Erklärung" der BAG von "Die LINKE" ein "pseudowissenschaftliches
Totschlagargument" in umgekehrter Richtung - nämlich aus der Unfähigkeit
heraus, Fragen zu beantworten, und diese als "unsinnig", bzw "unwichtig"
hinzustellen.

Ich vermisse die Antwort auf diese Frage allerdings nicht seit gestern und
vor allem nicht nur bei der Linken, sondern gleichfalls bei den Grünen, der
SPD, der CDU/CSU, der FDP und einigen anderen Parteien, die sich anmaßen,
Verantwortung für Menschen übernehmen zu müssen, die selbst "groß genug"
sind, Verantwortung zu tragen. Das beschränkt sich nicht nur auf
Verantwortung, sondern auch auf die eigene Entscheidung, wie diese Menschen
leben wollen - schließlich setzen sich deshalb manche für ein
emanzipatorisches BGE ein, um jedem diese Eigenentscheidung zurückzugeben.
Oder warum willst Du/"Die LINKE" oder viele andere hier ein BGE? Der
Einfachheit halber?

Danke für Deine Stellungnahme und viele Grüße aus Kiew,

Jörg (Drescher)
- http://www.iovialis.org -




----- Original Message ----- 
From: Netzwerk_BGE
To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Sent: Thursday, July 26, 2007 5:21 AM
Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Wg: [BAG-Grundeinkommen] Erklärung
SprecherInnenrat zu Judith Dellheims Artikel


Hallo BGE-Listis,

im Anhang eine sehr interessante Stellungnahme zur BGE-Diskussion in der
"Die LINKE"

und

... allen die hier in dieser Liste meinen die "Wahrheit" gepachtet zu haben,
empfehle ich dazu die Gedanken auf Seite 2, Beispiel 3

Ciao Peter Scharl

----- Ursprüngliche Nachricht -----
Von: StefanWolf7 at aol.com
Gesendet am: Mittwoch, 25. Juli 2007 11:45
An: bag-grundeinkommen at listi.jpberlin.de
Betreff: [BAG-Grundeinkommen] Erklärung SprecherInnenrat zu Judith Dellheims
Artikel

Liebe Mitstreitende und Interessierte,

im Anhnag findet ihr die offizielle Stellungnahme des neuen
SprecherInnenrats der BAG Grundeinkommen
zu Judith Dellheims Artikel "Bedarfsorientierte soziale Grundsicherung vs
bedingungsloses Grundeinkommen"...

MsG
Stefan Wolf




Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen