[Debatte-Grundeinkommen] Kumpmann 05/2007

Bernd Hückstädt joytopia at web.de
So Jul 1 17:14:55 CEST 2007


danke, Axel, ich stimme Dir von Herzen zu.
Allerdings gebe ich eines zu bedenken, Du schreibst:

> Da braucht sich keiner mehr als Schwarzarbeiter gebrandmarkt  
> fühlen. Da gibt es keine Steuerhinterzieher mehr, und eben auch  
> keine Stasi wie im Osten. Sondern die Kontrollen werden immer  
> häufiger überflüssig.

Das kommt ganz darauf an, wie das BGE finanziert wird.
Wird es über Steuereinnahmen finanziert, die den Geldfluss besteuern,  
also Einkommensteuern, Umsatzsteuern usw., wird das unweigerlich zu  
einer verschärften Kontrolle führen. Denn einerseits ist die  
Verlockung groß, vom Grundeinkommen zu leben und sich gegenseitig zu  
»beschenken«. Andererseits kann aus solchen »Schenkungen« kein BGE  
finanziert werden. Alles was nur annähernd nach Schwarzarbeit riecht,  
wird in einem solchen System strengstens geahndet werden. Auch  
Tauschringe und ähnliches werden entweder verboten oder rigoros  
besteuert werden. Darüber müssen wir uns im Klaren sein, wenn wir das  
BGE über Geldfluss-Steuern finanzieren wollen.

Liebe Grüße
Bernd




>
>
> Genauso ist es, die Vorraussetzung für Bedingungslosigkeit ist  
> Dankbarkeit.
> Denn nur der Bedingungslose kann wirklich ohne Absicht dankbar  
> sein.Und dieser Grundhaltung werden wir zu Schenkenden. Ob wir nun  
> Materielles oder nicht Materielles verschenken, das bedingungslose  
> Grundeinkommen ermöglicht das in größerem Maße, weil der  
> Mangelerzeugung nicht mehr so viel Wert beigemessen wird, durch die  
> bedingungslose Absicherung für jeden. Da muss keine Versicherung  
> abgeschlossen werden. Da braucht sich keiner mehr als  
> Schwarzarbeiter gebrandmarkt fühlen. Da gibt es keine  
> Steuerhinterzieher mehr, und eben auch keine Stasi wie im Osten.  
> Sondern die Kontrollen werden immer häufiger überflüssig.
> Dankbarheit, die Freude im Augenblick.
> lg. Axel Tigges
>
>> Die Frage nach dem Wert ist wirklich spannend:
>> Nach der herkömmlichen Volkswirtschaftslehre hat nur das einen Wert,
>> was knapp ist. Je knapper, desto wertvoller. Im Umkehrschluss
>> bedeutet dies, dass das was reichlich im Überfluss vorhanden ist,
>> keinen Wert hat. Eine fatale Sichtweise, denn damit fühlen wir uns
>> immer arm, egal wieviel wir haben. Und es erstaunt nicht, dass nach
>> einer Studie anscheinend die meisten glücklichen Menschen in einem
>> der ärmsten Länder leben: in Bangladesch.
>>
>> Was kann das für das Grundeinkommen bedeuten?
>> Wir werden ein Grundeinkommen – egal in welcher Höhe – nur dann als
>> wertvoll empfinden, wenn wir das alte volkswirtschaftliche Denken,
>> "die Verteilung knapper Güter", an den Nagel hängen und Wert zu
>> schätzen lernen, was wirklich wertvoll für uns ist, ganz gleich, ob
>> es in Fülle vorhanden ist oder nicht.
>>
>> Das hat etwas mit Dankbarkeit zu tun.
>> Dankbarkeit ist die Kunst, das wert zu schätzen, was da ist.
>> In so fern ist Dankbarkeit eine psychologische Grundvoraussetzung für
>> die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.
>>
>> Herzliche Grüße
>> Bernd Hückstädt
>>
>>
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