[Debatte-Grundeinkommen] Grundlagen - neue Volkswirtschaftslehre

Manfred Bartl sozial at gmail.com
Do Jan 11 13:26:15 CET 2007


Hallo, Jörg!

Ich habe Deine Texte zwar gelesen, aber viel mehr als einzelne
nützliche Argumente konnte ich daraus nicht entnehmen (den Begriff
"Primärarbeit" beispielsweise, der aber wohl nicht direkt von Dir
stammt). Eine Position wird darin nicht wirklich klar, besonders nicht
bei dem Text mit trophologischem Schwerpunkt, denn er endet mittendrin
wie abgeschnitten.

Auch der nun nachgereichte Text (die Begriffe-Aufzählung) wird nicht
klarer. Meines Erachtens schildert er nur die soziale Marktwirtschaft
zu Zeiten des Rheinischen Kapitalismus. Entsprechend ist das darin
(zusätzlich genannte) Grundeinkommen auch nicht das bedingungslose,
die Existenz und die soziokulturelle Teilhabe sichernde
Grundeinkommen, sondern lediglich das reine Existenzminimum wie in der
Sozialhilfe (das gerade mal den Bedarf deckt, für den unter normalen
Umständen die Primärarbeit aufgewendet werden würde).

Zudem mag ich den Begriff "sozial Schwache" nicht, solange er sich
nicht tatsächlich auf sozial Schwache bezieht, sondern auf
marktwirtschaftlich Exkludierte oder - wenn überhaupt in solchen
Kategorien zu beschreiben - auf "sozial deliberativ Geschwächte".
Außerdem frage ich Dich (weil ich es auch nicht parat habe), ob es für
die "Arbeit ohne 'Entschädigung'" nicht auch Begriffe gibt, also
sowohl dür die Arbeit (hier würde mir "Ehrenamt" einfallen) als auch
für die "Entschädigung"?

Gruß
Manfred


On 1/11/07, Joerg Drescher <iovialis at gmx.de> wrote:
> Liebe Listenteilnehmer,
>
> wenn ich mir die letzten Beiträge so anschaue, wird dort oft mit Worten
> herumgeworfen, ohne daß Einigkeit besteht, was damit gemeint ist. Da
> scheinbar keiner meine Aufsätze gelesen hat, hier eine Zusammenfassung, die
> Matthias Dilthey und ich erarbeitet haben und "Grundlagen einer neuen VWL"
> nennen. Soll sich jeder selbst überlegen, ob man damit automatisch zu einer
> "richtigen" Finanzierung kommt.
>
> Diese Grundlagen basieren auf den beiden Aufsätzen, die schon öfters genannt
> wurden. Man kann jedes Wirtschaftssystem anhand diesen Grundlagen prüfen,
> weshalb wir uns anmaßen, sie "neue Volkswirtschaftslehre" zu nennen.
>
> Ich stelle hiermit diese "neue Volkswirtschaftslehre" zur Diskussion.
>
> Viele Grüße aus Kiew,
>
> Jörg Drescher
>
> 11.01.2007
>



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