[Debatte-Grundeinkommen] Freiwilligkeit

"lächelnjetzt" axel.tigges at gmx.de
Do Jan 4 08:01:04 CET 2007


Freiwilligkeit !

Durch die Informationsgesellschaft haben wir die Möglichkeit  uns hier frei zu äußern, eine Grundlage, um herauszufiltern was Freiwilligkeit überhaupt ist.
Wer die Milgramexperimente kennt
http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/experimentbspmilgram.html
weiß, es gibt eine äußere Zwangshaltung und Anpassung, die durch Entzug von  materiellen Überlebenschancen vergrößert wird, und es gibt eine innere Autoritätsabhängigkeit, die einer Freiwilligkeit widerspricht. Die äußere Anpassung lässt sich durch das bedingungslose Grundeinkommen erheblich vermindert, und genau deshalb sind Führungseliten dagegen, weil das der erste Ansatz ist, dass ihnen ihre Kontrolle über die Menschen entzogen wird. 
Die innere Autoritätsabhängigkeit wird durch das Spiel mit den Rollen verwandelt werden können. Schauen wir uns unsere Gesellschaft an, mit ihren schwarzen Männern in den verschiedensten Uniformen, mit den z.T. noch  hohen Hüten, um damit auf der unbewussten Ebene Autoritätsgehorsam einzufordern. 

Weshalb ziehen, Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte schwarze Roben an?
Weshalb kommt der Vorstandsvorsitzende im schwarzen Anzug daher? Warum musste die Bank für Gemeinwirtschaft für den Berater wieder Krawattenpflicht einführen? Warum gibt es Bischofshüte. Alles Relikte aus einer Zeit, wo die Gesellschaftpyramide noch nötig war. Herrschen und Teilen, das Grundmotiv war, um eine Gesellschaft zu organisieren. 
Durch die weitere Induvidualisierung der Gesellschaft, und der wachsenen Kompetenz der Einzelnen, werden diese Relikte überflüssiger, weil die mehr emanzipierten Menschen immer weniger Aufpasser brauchen, da sie sich nicht mehr als "Schafe" in einer Herde fühlen, die bewacht werden muss. 
So haben wir heute durch Atombomben einerseits die mächtigste Bedrohung der Menschheit auf der anderen Seite, die größte zumindest intellektuelle Informationsdichte. Damit hilft die äußere maximale Bedrohung  und zwingt uns zum intensivsten Dialog mit den unterschiedlichsten Ansichten. Und so ist hinter dieser Freiwilligkeit ein Zwang der äußerst heilsam ist, oder die Atombombe ich bin die Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft. Haben wir eine Wahl?   

Axel Tigges

Von: "Robert Ulmer" <robert.ulmer at gmx.de>
An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kein Hinweis auf Freiwilligkeit	-	Schmiedebergmodell - sozialpolitischer Skandal

> Hallo liebe "Debatten"-Leute!
> 
> Dass das „Fordern“ durch Hartz IV ziemlich wenig mit Freiwilligkeit zu
> tun hat, ist leicht zu verstehen. Komplizierter wird es beim
> „Fördern“. Zur Hinterhältigkeit der Workfare-Gesellschaft gehört es, dass sie die
> Betroffenen zum freiwilligen Mitmachen zwingt. Es gibt ganz
> unterschiedliche Grade und Ausprägungen der Freiwilligkeit:
> - Gespräch eines ALG-II-Empfängers mit dem Arbeitsvermittler oder
> Fallmanager im Job-Center (oder ArGe): „Wollen Sie diesen 1-Euro-Job machen?“
> „Ja.“ Freiwillig?
> - Ein ALG-II-Empfänger organisiert sich einen selbsteingefädelten
> 1-Euro-Job. Um sich damit etwas aus der Schusslinie zu bringen und drohenden
> Wiedereingliederungsattacken zu entgehen. Also auch nicht ganz freiwillig.
> - Angenommen, das Althaus-Grundeinkommen wäre Wirklichkeit. Jemand nimmt
> einen Job an, für 1.000 Euro netto. Freiwillig, denn er könnte ja auch
> ablehnen und vom Althaus-Grundeinkommen, also 600 Euro netto, leben. Ganz
> freiwillig?
> - Eine Millionärsgattin organisiert freiwillig eine Feier für
> Bedürftige: sehr freiwillig; aber wie freiwillig helfen ihr ihre Helfer und
> Helferinnen?
> Für die Analyse der Freiwilligkeit ist sicherlich Van Parijs’ Begriff
> der „wirklichen Freiheit“ (real freedom) hilfreich. Diese „wirkliche
> Freiheit“ ist eine graduelle, sie kann für die betreffenden Personen mehr
> oder weniger gegeben sein. Je höher das Grundeinkommen, je
> bedingungsloser, je weniger bürokratische Hürden, desto mehr „wirkliche Freiheit“
> verschafft es. So ist das Thema Grundeinkommen immer auch mit einer
> spannenden Diskussion um Freiheit verbunden.
> 
> Viele Grüße
> 
> Robert Ulmer
> 
> -------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sat, 23 Dec 2006 00:37:51 +0100
> Von: "Wolfgang Strengmann-Kuhn" <strengmann at t-online.de>
> An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Betreff: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Kein Hinweis auf Freiwilligkeit
> -	Schmiedebergmodell - sozialpolitischer Skandal
> 
> > Liebe Ines Eck,
> > 
> > ich wuerde darum bitten, persoenliche Angriffe zu unterlassen. 
> > 
> > On 22 Dec 2006 at 22:29, Ines Eck wrote:
> > > Wolfgang Strengmann-Kuhn scheint unfähig zur Analyse -`?
> > 
> > Ich denke, ich habe oft genug gezeigt, dass ich das sehr wohl bin.
> > Was das konkrete Thema betrifft, habe ich mit Absicht hinter meine
> Aussage
> > ein 
> > "Oder?" gesetzt, um die Meinungen der anderen zu erfahren, die 
> > moeglicherweise ueber Details besser informiert sind als ich. 
> > 
> > Mein erster Eindruck aus den Berichten (und mehr Eindruecke habe ich
> > nicht) 
> > war, dass das Projekt sehr erfolgreich ist und sich insbesondere die
> > Betroffenen 
> > sehr positiv geaeusert haben, und zwar meines Erachtens genau deswegen,
> > weil 
> > es Aehnlichkeiten zur Idee des Grundeinkommens gibt: Gibt den Leuten ein
> > Einkommen, sie werden dann selbst etwas Vernuenftiges damit machen und
> das
> > Problem der Arbeitslosigkeit reduziert sich deutlich. 
> >  
> > Dass die Frage der Freiwilligkeit fuer die Beurteilung zentral ist, habe
> > ich doch 
> > selber genannt!! Und Sie haben voellig recht, dass die Frage in den
> > Berichten 
> > nicht beantwortet, nicht einmal angesprochen wird. Mich wuerde es sehr 
> > interessieren, ob diese "Buergerarbeit" in Schmiedeberg freiwillig ist
> > oder nicht.
> > 
> > Ueber die Hoehe gibt es in den Berichten uebrigens auch unterschiedliche
> > und 
> > ungenaue Angaben. Auch hier bin ich um Aufklaerung dankbar. Den
> > Betroffenen, 
> > die zu Wort kommen (aber moeglicherweise gibt es ja auch andere!),
> scheint
> > es 
> > sehr viel besser zu gehen als mit Hartz IV.
> >  
> > > 
> > > Nichts weist in den vier von ihm angeführten Texten auf die
> > > Freiwilligkeit aller Beteiligten hin. Es ist nichts davon zu lesen,
> > > dass das Einkommen aufs Arbeitslosengeld2 -mit Freigrenzen-
> > > angerechnet wird. Erwerbslose arbeiten im Modellprojekt für ein
> > > Existenzminimum unter dem kulturellen Existenzminimum und weit unter
> > > der Armutsgrenze, ohne dass ihnen eine Arbeitsaufwandsentschädigung
> > > für Mehrkosten bleiben würde - ?
> > > 
> > > Wann sollen diese Menschen "Zuverdienste" zum Grundeinkommen
> > > erarbeiten - können?
> > > 
> > > Ich vermute, das Hauptproblem von Propagandisten wie Wolgang
> > > Strengmann-Kuhn ist, 
> > 
> > Dass ich Propagandist bin weiss ich entschieden zurueck. 
> > 
> > > dass sie nicht Opfer dieser Ideen werden können;
> > > es fehlt ihnen an Erfahrungen und Einfühlungsvermögen.
> > 
> > Mit Verlaub: Das koennen Sie ueberhaupt nicht beurteilen! Sie kennen
> mich
> > doch 
> > gar nicht. 
> > Ohne meinen Lebenslauf hier im Einzelnen aufblaettern zu wollen
> (außerdem
> > tut 
> > das ueberhaupt nichts zur Sache), kann ich versichern, dass ich das sehr
> > wohl 
> > kann und es mir auch nicht an persoenlichen Erfahrungen fehlt.
> > 
> > Mit freundlichen Grüßen
> > Wolfgang Strengmann-Kuhn
> > 
> > 
> > 
> > > ------------------------------
> > > 
> > > Message: 2
> > > Date: Fri, 22 Dec 2006 08:14:16 +0100
> > > From: "Wolfgang Strengmann-Kuhn" <strengmann at t-online.de>
> > > Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Bad Schmiedeberg
> > > To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> > > Message-ID: <458B93D8.21707.60167E at strengmann.t-online.de>
> > > Content-Type: text/plain; charset=US-ASCII
> > > 
> > > Liebe Freundinnen und Freunde,
> > > 
> > > Eine Stadt schafft Hartz IV einfach ab.
> > > 
> > > Meines Erachtens geht das stark in Richtung Grundeinkommen.
> > > Oder?
> > > 
> > > Zumindest zeigt es, dass und wie ein Grundeinkommen funktionieren
> > > kann.
> > > 
> > > Ein zentraler Punkt ist sicher, wie freiwillig die Buergerarbeit ist.
> > > Von den Medienberichten her scheinen die Betroffenen aber begeistert
> > > zu sein.
> > > 
> > > Weitere Informationen:
> > > 
> > > http://www.fr-online.de/in_und_ausland/hintergrund/?em_cnt=1037141
> > > 
> > > http://www.taz.de/pt/2006/12/16/a0149.1/text
> > > 
> > > http://www.taz.de/pt/2006/12/16/a0150.1/text
> > > 
> > > http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6215862_REF1,00.html
> > > 
> > > Schoene Gruesse
> > > Wolfgang Strengmann-Kuhn
> > > 

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