[Debatte-Grundeinkommen] BGE und Regionalgeld

1981klaus- 1981klaus- at gmx.net
So Feb 25 19:55:33 CET 2007


Hallo Guido,

Guido Casper schrieb:
> Hallo Peter ... ääh ... Christiane :-)
lustig, dass Du das ausgerechnet Peter Scharl unterstellst...

> */1981klaus- <1981klaus- at gmx.net>/* schrieb:
>
>     Meine Frage wäre aber erst mal:
>     wo ist Deiner Meinung nach überhaupt ein Bezug zwischen
>     Regiowährung und Schwarzarbeit?
>
> Ich will die Schwarzarbeit nicht verteufeln. Die von den Politiker 
> ungeliebte Wahrheit ist, dass die Gesellschaft ohne Schwarzarbeit so 
> gar nicht mehr funktionieren würde. Aber langfristig macht es die 
> Gesellschaft kaputt.
Eine interessante logische Unmöglichkeit:  eine Gesellschaft 
funktioniert nicht ohne Schwarzarbeit, die aber die Gesellschaft kaputt 
macht...(?).
Wenn eines stimmt, kann das andere nicht wahr sein.
Was wiederum die Frage zulässt, wieso das so ist.
Die Antwort führt womöglich irgendwann wieder zum BGE und alternativen 
Währungsformen... dieser letzte Satz ist jetzt aber rein spekulativ.
>
> Ich weiß nicht genau, ob es einen Bezug zur Regiowährung gibt. Werden 
> denn Umsätze, die ausschließlich in der Regiowährung zwischen zwei 
> Regiowährungsteilnehmer gemacht werden, versteuert? Bei den 
> Tauschringen ist das ja nicht so - wenn ich es richtig verstehe.
Die werden versteuert - sie zirkulieren im normalen Währungskreislauf 
(Geschäft -> Kunde usw.) und nicht im privateren Rahmen, wie die 
Tauschbörsen.
Meiner Kenntnis nach haben die Regiogeldinitiativen i.d.R. noch nicht 
mal eine direkte Wertschöpfung, sondern ersetzen eine Summe 
zurückgeleger Euro mit der gleichen Summe an Regiogeld.
Dadurch, dass diese Gelder nur in beteiligten regionalen Läden etwas 
wert sind und zudem meist im Laufe der Monate imWert geringer werden, 
wird die regionale Wirtschaft und der Umlauf - sprich Umsatz - gestärkt. 
Hat mit Schwarzarbeit wenig zu tun, so weit ich das sehe.

In den Tauschbörsen kann es auch zur Versteuerung kommen, wenn ein 
Teilnehmer viele Tauschgeschäfte hat, die aus seinem betrieblichen 
Bereich kommen. Dann wird er zur Umrechnung und Versteuerung angehalten. 
Der Umrechnungskurs ist kommunal wohl verschieden. Die meisten 
Leistungen sind aber prinzipiell geringfügiger und nachbarschaftlicher 
Art (wenn auch weiter gestreut, als Nachbarschaft im ursprünglichen Sinn).
Sie finden -vereinfacht gesagt- nur durch die Tauschbörsen statt und 
würden ohne diese oft nicht ausgeführt werden, auch nicht über den 
normalen Markt (Die Haare würden halt lang wachsen, man würde Karten 
oder alte Spiele spielen, statt neuen PC-Spielen, die alte Hose taugt 
noch was und exklusivere Dinge kaufe ich mir auch nicht ohne 
Tauschmöglichkeit, der Garten bleibt unverändert... usw.).
Zudem entstehen auch mal Schulungs- und Werbeeffekte, die zu regulären 
finanziellen Transaktionen führen können. (Man gibt so lange laienhaft 
oder unbezahlt Unterricht, repariert Fahrräder, dokumentiert Sitzungen 
usw., bis man auch mal im professionellen Bereich für einen Job 
angefragt wird bzw. sich selbständig macht oder zumindest ein paar 
Aufträge bekommt. So gesehen ersetzt man den Kommunen und der EU usw. 
u.U. sogar aus Steuern finanzierte Aufwendungen, die sonst für 
Beschäftigungsgesellschaften geleistet werden!).
Zudem kann man finden, dass trotzdem Steuern gezahlt werden, auch wenn 
ich tatsächlich mal durch Tauschgeschäfte Geld sparen sollte: denn dann 
hätte ich mein Geld für andere Dinge über, die ich mir sonst nicht 
leisten würde. Also ändert sich nicht wirklich was am Geldfluß - 
(übrigens gilt letzteres so gesehen auch für geringfügige Schwarzarbeit).

Gruß
Christiane
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