[Debatte-Grundeinkommen] Steuerdebatte

Ernst Ullrich Schultz webmaster at eusidee.de
So Feb 25 21:03:30 CET 2007


Liebe MitstreiterInnen,
mit Spannung verfolge ich die derzeitige Debatte um die Werner/Hardorp 
Steuervorschläge. Zwei Gesichtspunkte dazu:
Die Superreichen können meinetwegen das goldene Freischwimmerabzeichen 
in ihrem Geldspeicher machen. Wirklich reich ist doch nur jemand, der 
seinen Reichtum auch konsumiert! Wer also ein dickes Auto fährt, muss 
also hohe Benzinsteuer entrichten und zwar in dem Land, wo er 
konsumiert. Die Einwendung, die Reichen können auf die Malediven oder 
in sonstige Paradiese ausweichen, kann ich nicht gelten lassen. Das 
machen die heute schon. Dass die anderen europäischen Länder nachziehen 
werden bei den Verbrauchssteuern, erscheint mir sonnenklar. Nebenbei 
bemerkt, erfreuen sich Länder mit hohen Konsumsteuern (zB: Dänemark) 
wirtschaftlich und sozial besserer Verhältnisse als bei uns.
Reichtum ist eine Machtfrage. Und mächtig kann nur sein, wer genügend 
"Ohnmächtige" oder solche, die sich dafür halten, unter sich scharen 
kann. Wer bsp. bei der Deutschen Bank ein Konto hat, unterstützt Herrn 
Ackermann, das ist eine schlichte Tatsache.

Die Alternative zur Verbrauchssteuer als Grundlage für Grundeinkommen 
wird die Einkommensteuer genannt. Das halte ich mit Verlaub für 
Blödsinn, denn es wird genau der Fehler wieder eingebaut, der zur Krise 
unserer Sozialsysteme geführt hat. Bei sinkender Erwerbsarbeit sinkt 
auch das Aufkommen für Grundeinkommen!

Herzliche Grüße,
Ernst Ullrich Schultz

PS. Bei dem vorherigen Disput über den Begriff Wertschöpfung ist mir 
folgendes eingefallen: Alle Hausfrauen und -männer und  alle 
ehrenamtlichen Kräfte in Deutschland sollten einmal in einen 
unbefristeten Streik treten, dann können sich die schlauen 
Volkswirtschaftler die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft einmal real 
anschauen! Denn grau, meine Freunde, ist alle Theorie. 



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