[Debatte-Grundeinkommen] Die Wernersche Steuerlüge

j.behncke j.behncke at bln.de
Fr Feb 23 20:23:20 CET 2007


Lieber Georg,

das ist der Geldflußansatz, für den ich die Wernersche Theorie schon immer
verdächtigt habe.

Natürlich kommt das Geld vom Verbraucher.

Aber wo hat der das dann her? Von seinem gütigen Arbeitgeber, der bereit
ist, ihm für seine Arbeit sogar Lohn zu zahlen ( heute in der Generation
Praktikum durchaus nicht mehr der Standard ). Und wo hat dieser Unternehmer
das Geld her? Wieder von einem Verbraucher. Und wo kommt das Geld an sich
her? Wohl nicht vom lieben Gott, denn Geld ist kein Schöpfungsbestandteil
( da sind wir bei den hier so geliebten Tauschringen ). Wahrscheinlich von
der Notenbank. Früher vom Kaiser oder den Reichsstädten mit Münzregal.

Also, was soll diese Kreislaufdiskussion. In unserem System ist Geld ein
Mittel zum Warentausch ( eigentlich - hat sich jetzt verselbständigt über
die internationalen Finanzsysteme, die Geld in Form von bits und bytes um
den Globus rauschen lassen, und davon fürtrefflich leben ).

So zahlt jeder Unternehmer auch Steuern. Und damit ist die ständige Litanei:
Ein Unternehmer zahlt keine Steuern, widerlegt. Punkt.

Grüße

Grüße
Joachim Behncke, Berlin


----- Original Message -----
From: "Georg Jaehnig" <georg at jaehnig.org>
To: <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
Sent: Thursday, February 22, 2007 11:33 PM
Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen]Die Wernersche Steuerlüge


> Hallo,
>
> On 2/22/07, rblaschke at aol.com <rblaschke at aol.com> wrote:
> > ----- Original Message -----
> > From: j.behncke
> >
> > Einfaches Beispiel: Ein Bäcker ( Personengesellschaft, zahlt als
> > Unternehmenssteuer im wesentlichen die Einkommensteuer und die
> > Gewerbesteuer, die ich hier mal außen vor nehme ) verkauft 1000 Brötchen
zu
> > 30 cent ( netto, mit der Umsatzsteuer wird er nicht belastet ). Er hat
also
> > einen Umsatz von 300€. Seine Kosten ( Materialeinsatz, Personal
inklusive
> > Lohnnebenkosten ) betragen 70%, d.h. 210€. Er hat also einen Gewinn von
90€.
> > Auf diesen Gewinn zahlt er Einkommensteuer von, sagen  wir 30%, d.h.
27€.
> >
> > Jetzt versucht er, die Steuern auf die Preise "umzulegen": Er verkauft
im
> > Folgemonat (jahr) die Brötchen für 2,7 cent mehr pro Stück.
>
> Nein, so meint das Werner nicht. Jeder Bäcker, der Gewinn macht, muss
> Einkommensteuer zahlen. Dem kann er sich nicht entziehen mit
> irgendwelchen "Umlage-Tricks".
>
> Was Werner meint: Woher kommt das Geld, mit dem der Bäcker seine
> Einkommensteuer zahlt? Doch einzig und allein von den
> Verkaufseinnahmen! Die müssen reichen, um alle Mehrwertsteuer,
> Einkommensteuer und alle anderen Kosten bezahlen zu können. Erst was
> _danach_ (!) netto übrig bleibt, ist sein tatsächlicher Gewinn, von
> dem er leben kann.
>
> Deswegen ist es laut Werner im Prinzip das gleiche, wenn man die
> Einkommensteuer abschafft und die Mehrwertsteuer in gleichem Maße
> erhöht. Der tatsächliche Netto-Gewinn ("nach Steuern") des Bäckers
> ändert sich nicht.
>
> --
> amike, Georg
>
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