[Debatte-Grundeinkommen] BGE und Regionalgeld

1981klaus- 1981klaus- at gmx.net
Mi Feb 21 23:01:22 CET 2007


Hallo Jörg,

Joerg Drescher schrieb:
> Nehmen wir aber mal die Grundfunktion von Geld:
> Geld (egal ob Landeswährung oder Regionalwährung) ist zum Tausch gedacht.
> Eine Regionalwährung weist dem Geld diese ursprüngliche Bedeutung wieder
> verstärkt zu. Der Mensch lernt dabei, daß das Horten von Regionalgeld keinen
> gesellschaftlichen Vorteil bringt, weil es nicht die gleiche Anerkennung wie
> der Euro hat. 
er lernt es i.A. nicht wegen der Anerkennung der Gesellschaft, sondern 
wegen der Geldminderung, die damit einhergeht. Irgendwo letztlich dann 
auch wieder wegen der Anerkennung, aber das ist doch sehr sehr sehr um 
die Ecke gedacht...

> Das Regionalgeld ist mMn kontraproduktiv
> (bis auf den Lerneffekt).
>   
Die Erklärung fehlt hier irgendwie.
> Es geht deshalb auch weniger darum, wie Menschen nun die Währung tatsächlich
> nennen, sondern darum, welchen Bezug sie zum Geld an sich haben. 
... und welchen Bezug das jeweilige Geldgesetz zulässt.
> Der Wert
> (so habe ich das Regionalgeld verstanden) entspricht eigentlich dem des
> "normalen Geldes" (ob ich nun mit einem "Allgäuer" zahle oder einem Euro
> macht keinen Unterschied). 
Das kann sich im Prozess selber schon ändern:
Wenn der Händler z.B. regionale Sonder-Angebote macht - rein als 
Werbeeffekt für sich.
Das sieht man schon bei den albernen PaybackPunkten, wo die Leute um 10 
Ct. (sprich 10 Punkte) mehr zu bekommen extra für 10,00€ mehr einkaufen. 
Und zwar Sachen, die sie sonst nicht gekauft hätten :-)
> Es geht nur darum, daß Leute mit einem
> Regionalgeld "lernen", dem Geld wieder die ursprüngliche Funktion
> beizumessen. Damit hat es für mich eher einen psychologischen Effekt, statt
> einen nennenswerten praktischen. Im Gegenteil, der praktische Umgang macht
> es sogar komplizierter.
>   
Der psychologische Effekt all der Denkerei über das Geld ist nicht zu 
unterschätzen. Eben, dass unser Denken da flexibel wird ist ein großer 
Zugewinn (Verhinderung weiterer Massenverblödung), was durch die 
kompliziertere praktische Übung noch verstärkt wird. Die ist ja 
vielleicht nicht zwingend auf Dauer angelegt. Alles kommt in Prozesse 
dabei (und Prozesse gibt es immer. Aber hier akzeptieren wir es mal und 
warten nicht auf den nächsten Breakdown, nur weil wir mal wieder 
irgendwelche Flüße begradigen und in ein Betonbett pressen wollten - als 
Bild genommen - o.s.ä.).
> Um kurz auf Dein PS einzugehen: es geht darum, daß sich das Volk am Staat
> beteiligen kann - die Frage ist nur "wie". 
Ja klar.
> Ich halte Volksabstimmungen für gefährlich. 
Ich halte das Parteiensystem und derzeitige Wahlverfahren für gefährlich.
Letztlich handelt es sich aber auch bei allen Änderungen dieser Art 
immer mit darum, wie es gestaltet wird.
Je nach dem ist jedes Instrument gefährlich.

Ein Volk kann entmündigt oder eben gefördert werden, so wie jeder Mensch 
eben.

> Eine Begründung schrieb ich in einem anderen Listenbeitrag, der
> noch auf Veröffentlichung wartet (Medien).
>   
mal sehen, ob ich das auch noch bewältige.

Gruß
Christiane



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