[Debatte-Grundeinkommen] Umweltschutz und BGE

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
So Feb 18 12:09:29 CET 2007


Hallo Liste,

gerade habe ich im Zusammenhang mit Umweltschutz folgenden Bericht aus
Spiegel-Online gelesen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,466984,00.html

Die Forscher sind demnach Ratlos, wie man die Probleme der Welt lösen könne.
Und die fünf größten Probleme seien:

· die Grundbedürfnisse der Armen zu erfüllen,

· die Produktivität des Planeten und den Wettlaufs um Land, Boden und Wasser
zu steuern,

· ausreichend Energie für die Sicherung des Wohlstands zu produzieren, ohne
zugleich Umwelt und Klima zu ruinieren,

· die Welt von Atomwaffen zu befreien,

· die Ozeane zu schützen.

Schellnhuber, ein Forscher, der bei der AAAS-Tagung vorsprach, meinte nach
Gesprächen mit US-Abgeordneten in Washington: "Eine Gruppe dort glaubt immer
noch, dass der Mensch am Klimawandel nicht beteiligt ist", sagt
Schellnhuber. "Manchen Leuten kostet die Rettung der Welt eben zu viele
Jobs."

Das zeigt für mich, daß das Festhalten an Arbeit sehr viel mit den Problemen
der Welt zu tun hat und welche Rolle ein BGE spielt. Was mich dabei sehr
wundert: warum kommen die Wissenschaftler nicht selbst auf den Trichter, daß
z.B. ein BGE die wesentliche Grundlage sein könnte, um die Probleme der Welt
anzugehen? Machen die Forscher nicht den gleichen Fehler, wie die
BGE-Befürworter, indem sie warnen, Horrorszenarien aussprechen und dabei
jede Hoffnung kaputt machen? Sollte nicht vielmehr gezeigt werden, wie es
anders geht, indem man Szenarien aufstellt, die eine Alternative bieten?
Scheinbar fehlt den Forschern selbst noch diese Vision...

Was muß passieren, damit die Menschheit aufwacht?

Jörg (Drescher)




----- Original Message ----- 
From: "Matthias Dilthey" <info at psgd.info>
To: <debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
Sent: Saturday, February 03, 2007 6:16 AM
Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Umweltschutz und BGE


Liebe BGE-Kämpfer,

der UN-Klimabericht sollte auch den letzten Zweiflern die Augen geöffnet
haben:

Klimaschutz und die Entkoppelung von Erwerbsarbeit und Auskommen sind
untrennbar miteinander verbunden.


Alle führenden Wirtschaftswissenschaftler und -Institute sind sich einige,
daß
zum Erhalt und Ausbau von Erwerbsarbeitsplätzen wirtschaftliches Wachstum
notwendig ist.

Einigkeit besteht auch darin, daß Wachstum einen erhöhten Energieeinsatz
erfordert, der, unter Beibehaltung unserer heutigen Technologie, erhöhte
CO2-Emissionen bedingt. Dieser zum Wirtschaftswachstum und damit zum Erhalt
der Erwerbsarbeitsplätze notwendige CO2-Ausstoß wird unser Klima nachhaltig
negativ beeinflussen.

Die Klimaveränderung äußert sich -dem UN-Bericht zufolge- in Stürmen und
Naturkatastrophen, deren Schadensbeseitigung ein noch größer werdendes
Wirtschaftswachstum erfordert, was wiederum einen noch weiter erhöhten
Schadstoff-Ausstoß zu Folge hat.

Einhergehend mit dem UN-Klimabericht kämpfen Airbus-Mitarbeiter verzweifelt
um
den Erhalt ihrer Erwerbsarbeitsplätze beim Bau des Supervogels A380.
Braucht der Mensch so ein Superlativ oder ist dieses Flugzeug lediglich die
Antwort auf mehr Wachstum und Erhalt der Erwerbsarbeitsplätze?


In meinen Augen ist es nicht mehr möglich, die manisch an Erwerbsarbeit
festhaltenden Gewerkschaften noch zu unterstützen. Grüne und Linkspartei
halten ebenso an Wachstum und Erwerbsarbeit fest, wie deren Grundsicherungs-
bzw. BGE-Modelle belegen. Denn diese werden zum großteil über Lohnsteuern
finanziert.

Lohnsteuern bedingen Erwerbsarbeit, Erwerbsarbeit bedingt
Wirtschaftswachstum,
Wirtschaftswachstum erzeugt Klimakatastrophen!


Der erste Schritt zu mehr nachhaltigem Umweltschutz ist eine Entkoppelung
von
Erwerbsarbeit und Auskommen durch ein "bedingungsloses Grundeinkommen"
(BGE).
Damit kann die, durch zukünftige Naturkatastrophen noch steiler steigende
Wachstumsspirale durchbrochen werden. Zumindest in den hochautomatisierten
Industriestaaten.


Wann wacht Ihr endlich auf, meine Damen und Herrn der Grünen und Linken?
Wann werft Ihr endlich die Schultern zurück und zeigt Eurer Parteispitze,
daß
es so nicht mehr weitergehen kann?

Wir können weiter manisch um den Erhalt unserer Erwerbsarbeit kämpfen, doch
diesen Kampf haben wir schon verloren, wie der Klimabericht deutlich
aufzeigt!


Jeden Tag, den wir hier im Netzwerk mit persönlichen und parteipolitischen
Animositäten vergeuden, werden unsere Kinder bitter zu leiden haben.
Reißt Euch endlich am Riemen, stellt Eure eigene Profilierung ein wenig in
den
Hintergrund und laßt uns die Dinge tun, die im Interesse unserer Kinder
notwendig sind!


Matthias Dilthey
http://psgd.info


Platenstraße 21
91054 Erlangen

Tel.: 09131/29889
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