[Debatte-Grundeinkommen] Antwort an Jörg Drescher - Energie und BGE, Band 23, Eintrag 37

Manfred Bartl sozial at gmail.com
Do Feb 15 14:44:47 CET 2007


Hallo, Jörg!

Das Grundeinkommen wird ja gar nicht auf der Geldskala ermittelt,
sondern als objektive Wahrheit auf der Wert-Seite eingerichtet. Wenn
es also in einem Jahr oder Monat auf 800 Euro festgelegt wird und im
nächsten Jahr/Monat eine Inflation einsetzen würde, dann wäre der
Grundeinkommensbetrag logischerweise nicht mehr 800 Euro, sondern
würde neu eingestellt auf 855, 910 oder 1000 Euo, je nachdem wie hoch
die Inflation ausgefallen wäre. Dabei würde man all diese Beträge
immer noch unter dem "800-Euro-Modell" subsummieren.

Idealerweise würde man versuchen, der Inflation vorauszueilen, um
allen gesellschaftlichen Schichten klarzumachen, welchen
gesellschaftspolitischen Unsinn die Inflation darstellt. Umso leichter
wird der Weg einzuschlagen sein weg von diesem Unsinn namens Geld mit
seinen für die gesellschaftliche Konstruktion so schädlichen
Konstrukten wie Inflation oder Zinseszins, Bankgebühren und Vermögen
etc.

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Bartl


On 2/14/07, Joerg Drescher <iovialis at gmx.de> wrote:
> Reimund Acker schrieb:
> > Abermals Einspruch! Ich weiss, dass ich derzeit von monatlich 800 ? in
> > München leben kann, all inclusive. Von 1000 ? ebenfalls. Von 600 ? eher
> > nicht. Es ist dafür belanglos, was das Wert ist, was Wert (überhaupt) ist,
> > wie man den messen kann, etc.
>
> > Eine Bemessungsgrundlage brauche ich nicht. Ich will, dass mindestens 800
> ?
> > ausbezahlt wird. Es ist mir egal, woraus das finanziert wird, solange die
> > dadurch entstehende Mehrbelastung zu den 800 ? dazukommen. Und es (na was
> > wohl: die Euranten natürlich) soll so verteilt werden, dass jeder die 800
> ?
> > bekommt. Ja, das finde ich gerecht. Was ist daran so schwierig, dass wir
> > eine Dissertation daraus machen müssen?
>
> Hallo Reimund (und der Rest der Liste),
>
> oberflächlich scheint es nicht so wichtig, was Wert ist und wie man diesen
> bemessen kann. Spätestens aber dann, wenn das BGE eine Inflation verursacht
> und man für 800 Euro nicht mehr das bekommt, was man heute dafür bekommt,
> werden wir uns fragen, was die 800 Euro denn eigentlich "wert" waren. Wegen
> mir können wir die Diskussion über Wert und Wertbemessung beenden - ich für
> meinen Teil habe für mich ein System gefunden, mit dem "Wert", "Mehrwert"
> und "Wertschöpfung" erklärt werden kann (Grundlagen des Dilthey-Modell).
>
> Was den Wahrheitsbegriff angeht, habe ich auch dafür ein System gefunden,
> das mir sagt, daß es keine absolute Wahrheit geben kann - sehr wohl aber
> eine objektive und subjektive. Und den 800 Euro ist es egal, ob sie absolut,
> objektiv oder subjektiv wahr sind. Den 800 Euro ist es auch egal, ob ein
> Mensch heute davon leben kann oder in einem Jahr, in 5 Jahren oder in 100
> Jahren. Der Mensch wird trotzdem eine bestimmte Energiemenge brauchen
> (heute, in einem Jahr oder ein zukünftiger Mensch in 100 Jahren).
>
> Ich erwarte gar nicht, daß mich jemand versteht und mir zustimmt. Allerdings
> wünschte ich mir, daß sich Leute wenigstens Gedanken machen, ob es nur um
> 800 Euro (oder Betrag X Euro) geht oder ob das BGE die Existenz sichern
> soll.
>
> Nun kann man mir lange das Wort verbiegen und mir irgendwelche Dinge
> unterschieben, die ich so nicht meinte. Es ändert nichts an den Tatsachen
> (objektive Wahrheit).
>
> Es liegt an uns, die Zukunft zu gestalten.
>
> Jörg (Drescher)
>
>



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