[Debatte-Grundeinkommen] Zukunft mit BGE

Rüdiger Heescher ruediger.heescher at attac.de
Mi Feb 14 16:56:16 CET 2007


Hallo Jörg und Liste

erstmal schönen Dank für Eure Vorstellung, was nach Einführung eines  
bGE werden soll. Es lässt sich hieraus sehr deutlich zeigen, welche  
Gedanken ihr Euch über diesen Mechanismus gemacht habt, wenn das bGE  
nämlich nicht in entsprechender Höhe ausgezahlt wird als wirkliches  
Existenzgeld. Ihr geht von einem System aus, welches nach wie vor  
genauso funktioniert wie vorher und man muss die Menschen dazu  
anhalten mit "Pflicht und Zwang" etwas zu tun.

Das wird nicht der Fall sein!

Es kommt bei dem Mechanismus eines bGE nämlich darauf an, in welcher  
Höhe das bGE ausgezahlt wird. Nach unseren Vorstellungen ist ein bGE  
von seinem Prinzip als Existenzgeld erst ein Existenzgeld, wenn es  
komplett die Existenz eines Menschen in seiner Würde abdeckt. Dann  
wird es einen Mechanismus geben, der Marktkräfte umdreht. D.h  
Arbeitskraft nicht mehr Ware im Ursprüglichen Sinne sein wird und der  
Wert der Arbeit ganz anders bestimmt wird, als durch Leistung. Wer  
jetzt glaubt, dass in der Vergangenheit im kalpitalistischen System  
der Wert der Arbeit durch Leistung ermittelt wurde liegt falsch.  
Wurde nie getan. Aber wurde uns immer so gesagt, dass dieses so sein  
würde.

Wenn ich jetzt mal Michael Alberts Vorstellung aus ParEcon etwas  
ausführlicher beschreibe, dann würde es hier zu weit führen. Aber  
soviel mal hier angerissen.

Die Arbeit wie wir sie kennen, wird weiterhin bestehen gerade in  
Bereichen, die kein Mensch gerne macht. Ich rede hier nicht vom  
Fliessband arbeiter, der sicherlich auch keine Lsut hat seinen  
Lebenssinn darin zu verschwenden am Fliessband zu arbeiten. Diese  
Arbeiter werden ganz schnell wegrationalsiert und durch Maschinen und  
Roboter ersetzt. Das wird dann ganz schnell passieren, weil die  
Arbeiter sich dann nicht mehr rentieren und bezahlt werden können  
nach der Einführung vom bGE

Aber es gibt noch andere Arbeit, die nicht so ohne weiteres ersetzt  
werden kann durch Roboter. Z.B. die Kanalarbeiter (auch wenn es hier  
auch schon Einsatz von Robotertechnologie gibt, die aber noch nicht  
zuverlässig arbeiten können) Es wird nach der Einführung vom bGE eine  
Bewertung der Arbeit nach Umweltstandards geben, wie jemand belastet  
wird. Wenn man also z.B. Umweltgiften ausgesetzt wird oder eine  
Monotone Arbeit ihn dröge macht, dann wird das höher bewertet. Beim  
Kumpel im Kohlebergbau wird das ganz gravierend sein und kostet dann  
schweine Geld. Er ist nämlich sogar auch noch einer radioaktiven  
Strahlung ausgesetzt. Ohne Scheiss. Ein Kumpel im Bergbau bekommt  
über die Jahre eine ganz grosse Ladung an radioaktiver Strahlung ab  
und ist zudem untertage dem Staub ausgesetzt. Ganz davon abgesehen,  
dass er sein halbes Leben unter Tage verbingen muss. Es ist  
Lebenszeit, die er an das Kohleunternehmen verkauft. Und die lässt er  
sich dann sehr teuer bezahlen, wenn er unbedingt so eine Arbeit  
machen möchte. Die Gier des Menschen wird nach der Einführung nicht  
verschwunden sein und man kann davon ausgehen, dass es genug Menschen  
geben wird, die immer noch mehr haben wollen als der Rest der  
Bevölkerung insbesondere der Nachbar. Das alte SPiel im menschlichen  
Bereich wird es immer noch geben, dass der Nachbar einen 200 Mercedes  
fährt und er dann unbedingt mindestens einen 230 er Mercedes haben  
will. Der Mensch insgesamt ist so. Das ist nichts schlimmer oder  
verwerfliches, aber so funktioniert der Mensch nunmal. Nur wird es  
jetzt so sein, dass der Arbeiter bei Jobs, die seine Lebenszeit  
kosten dann auch viel mehr verdienen wird, wenn diese Jobs nicht nach  
Jahrzehnten dann aufgrund der Notwendigkeit nicht soweiso völlig  
durch Roboter ersetzt wurden.

Es wird denjenigen kaum jucken, der sein Lebenssinn weniger darin  
sieht einen 230er Mercedes zu fahren, sondern in einem ausgefüllten  
Leben ohne grossen Luxus. Er wird damit zufrieden sein was er hat.  
Meistens wird man das im akademischen Bereich vorfinden oder generell  
im Bildungsbürgertum Die Bewertung der Arbeit erfolgt also in den  
Kriterien, die bisher eigentlich nie zur Anwendung kommen, nämlich  
Umweltschädlichkeit, psychobelastung, Lebenszeitverplemperung etc. Je  
grösser der Grad in den Bereichen ist desto höher muss dann die  
Arbeit bezahlt werden, denn es werden sich dann nicht mehr so viele  
Menschen dafür finden lassen, die solche Arbeit machen. Denn das bGE  
ist ja dann Existenzausreichend. Es werden sich dann sicherlich auch  
ein Haufen Leute überlegen mal für ein Jahr so eine Arbeit zu machen  
und dann reicht es ihnen wieder und haben etwas angespart, was sie  
besonderes an Luxus kaufen wollen.

Die Leistung spielt dann aber nicht die Rolle, wie man eine Arbeit  
bewertet, sondern ausschliesslich ob man die Menschen dazu bewegen  
kann durch finanziellen Anreiz so eine Arbeit überhaupt machen zu  
wollen. Je schlechter die Arbeit im Ansehen und in der Wirkung desto  
mehr wird für diese Arbeit dann bezahlt.

Also wird das ganze Prinzip umgedreht in Nachfrage und Angebot. Das  
Angebot muss dann so gut sein, dass es tatsächlich auch eine  
Nachfrage dafür gibt. Die Neoliberalen haben ja mit ihrer  
Angebotswirtschaft immer gepralt, als wäre es das A und O. Da  
bekommen sie nun ihre Angebotswirtschaft Pur ;-)

Aber das wird insgesamt vielleicht nach der ganzen Rationaliserung  
nur noch 20 % der Arbeit ausmachen. Was macht der Rest? Die meisten  
im Bildungsbürgertum werden sowieso keine Probleme haben sich einen  
Sinn im Leben zu verschaffen, da bin ich mir sicher. Über das  
Bildungsbürgertum muss man sich dann wohl kaum gedanken machen. Die  
werden gerne kreativ etwas machen wollen und werden es als befreiend  
ansehen, dass sie nicht merh darauf angewiesen sind irgend einer  
Firma nach dem Mund reden zu müssen und kritischer werden dürfen,  
weil sie ja nicht merh abhängig sind. Gerade im journalistischen  
Bereich stelle ich mir das als befreiend vor, wenn Journalisten dann  
sagen können, dass sie etwas nicht so schreiben wollen, wie ihr  
chefredakteur es ihnen vorsetzt und ein vorauseilender Gehorsam wird  
es dann auch nicht mehr sein, der die Journalisten dazu treibt gegen  
ihre eigene Überzeugung Zeugs zu schreiben, wo sie genau wissen, dass  
es Müll ist. Hier wären wir bei einer Berufsgruppe, die auch einen  
"Job" nicht als job versteht, sondern als Beruf. Und es gibt viele  
Menschen die gerne eine Arbeit machen, die sie nicht als job  
verstehen wollen sondern als Beruf aus Berufung heraus. Wir erinnern  
uns. Das gab es tatsächlich mal, dass Menschen sich berufen gefühlt  
haben einen Beruf auszuüben und ihn nicht als einen Job angesehen  
haben. Ein Arzt, Zahnarzt muss ja heute mehr BWL studiert haben um  
überleben zu können und versteht im Laufe der Jahre seinen Beruf nur  
noch als Job. Es geht immer mehr der Berufsethos verloren in der  
verjobberieiserung und nun gäbe es wieder die Möglichkeit dass ein  
Zahnarzt tatsähcli z.B. stolz auf seine Arbeit ist einen Zahn auf  
Jahrzehnte hin gerettet zu haben weil es sehr gute Arbeit ist und  
nicht wie es jetzt ist, dass er zusehen muss dass der Zahn nur 3  
Jahre gerettet ist damit der "Kunde" bald wieder kommt und er wieder  
abkassieren kann. Der Beruf wird wieder "in" und der "job"  
verschwindet. Kann man in anderen Bereichen genauso anwenden.

Dann bleiben aber sicherlich noch jede Menge Menschen übrig, die  
erstmal so nicht unbedingt einen Bildungsstand haben, der es ihnen  
ermöglicht tatsächlich Mündig und selbstbestimmt ihr Leben in die  
Hand zu nehemn, was ihnen Sinn gibt und ihnen vor allem Identität  
gibt. Denn Identität ist für einen Menschen schon wichtig, weswegen  
wir ja auch mit Gewerkschaftern immer diese falsche Stolz debatte  
haben, Gerade bei den Kumpels ist das ja gut zu beobachten, dass sie  
auf der einen Seite immer schimpfen was für scheiss arbeit sie  
machen, aber wenn sie dann nach uassen treten, dann zeigen sie einen  
falschen Stolz, was es doch für ein tolles Ding ist Kumpel zu sein  
und verteidigen ihre scheiss Arbeit wie ein Löwe um eine Arbeit zu  
haben mit der sie auch eine Identität verbunden wird. Das ist aber  
nichts anderes als Sklavenmoral, die dort über ein Jahrhundert sich  
eingepflanzt hat auch aufgrund mehrer Mechanismendie eingeführt  
wurden. Im Ruhrgebiet z.B. hat man den Menschen damals eine unifiorm  
und als waffentragende Gattung diesen Stolz eingeimpft wie einem  
Soldaten aus der Pruessengarde und dieser Stolz wurde über  
Generationen weiter gegeben. Völliger kapez heutzutage, aber das  
schwingt immer noich mit. Damals konnte man sowas noch verstehen,  
denn bei den Pruessen war man jemand, wenn man Uniform getragen hat  
und dazu auch noch seinen Säbel mit sich führen durfte auf offener  
Strasse. Das gibt es so in der Form ja nicht mehr aber wenn man das  
Steigerlied der SPD immer noch hört und dann die Truppe da steht und  
singt, dann kann man auf SPD Parteitagen schon nachempfinden was da  
abgeht. Das ist völliger Mumpitz würden wir heute sagen, aber diese  
Menschen die leben immer noch in dieser vergangenheit, weswegen auch  
gerade auch bei Gewerkschaften immer noch die Hierarchie funktiert  
und die Apparatschiks in den Gewerkschaften sich immer noch aufführen  
wie Oberfeldwebel. EIgentich ist sogar die gesamte Sozialdemokratie  
vom Bewusstsein und der Gesinnung her ziemlich obrigkeits autoritär  
und militaristisch eingestellt. Umsonst fand man nicht den Helmut  
Schmidt als Oberleutnant auch ganz klasse, obwohl zuvor Willy Brandt  
genau was anderes verkörperte. Aber ich schweife hier ab.

Wir haben also noch einen Rst von Menschen, die erstmal sich einfach  
auf die Faule Haut legen und schauen was das Leben so bringt. Ist das  
schlimm? Ich denke mal das wird dann wohl jeder für ein halbes Jahr  
mal eben so machen. Jeder Mensch hat aber etwas in sich, egal wie  
faul er ist, dass er etwas mit seiner Zeit anfangen möchte und leben  
möchte. Er möchte etwas für sich sinnvolles machen und es wird zuerst  
sowas wie eine Gemeinschaftsgefühl entwickelt, dass man sich  
zusammentut. Es wird wieder sowas wie Begegnungszentren geben wo sich  
die Mesnchen treffen werden. Daheraus entstehen dann Werkstätten, die  
gemeinsam betrieben werden. Ich glaube es gibt dann viele  
Möglichkeiten, wie man schon nach dem Krieg in Deutschland gesehen  
hat oder auch wieder in den USA.

ich habe mich gewundert in meinen USA aufenthalten wieviele Menschen  
wieder restaurieren. Es gibt unwahrscheinlich viele Möbel, die alt  
sind und wieder restauriert wurden. Sehen wie neu aus, aber sind alle  
aus alten Möbeln gefertigt. Man bewahrt auf einmal viel mehr und  
Rohstoffe werden so geschont. Es ist für viele ein Hobby und nicht  
mal ein Lebensunterhalt, aber viele haben wirklich Bock darauf Möbel  
zu restaurieren, weil sie etwas "schönes" haben wollen und nicht  
dieser ganze Sperrmüll Mist den man bei Unger oder sonstwo bekommt.  
Ich habe in North Carolina gesehen (wirklich das ärmste Land in den  
USA) wie die Menschen sich zusammengeschlossen haben zu  
Genossenschaften in allen möglichen Bereichen. Sie wissen was sie mit  
ihrer "Arbeit" damit machen und verschaffen sich so eine Sinnvolle  
Tätigkeit. In Asheville z.B. gibt es Kooperativen, die sich  
ausschliesslich bewusst mit den Farmern zusammengeschlossen haben und  
dort Ökonahrung anbauen und verkaufen. Übrigens gibt es in Asheville  
eine äusserst kritische Wochenzeitung, die sich ausschliesslich mit  
Artikeln aus dem Internet und übersetzungen der Artikel aus dem  
Internet füttert, die überall umsonst ausliegt und jedem zugänglich  
ist. Sie heisst "Global Report" und schafft ein völlig anderes  
Bewusstsein, als das was ihnen Fox und CNN die ganze Zeit einhämmern  
will. Hier wird sozusagen das Internet direkt ein Mittel zur  
umsetzung von Werten in Form einer Zeitung und einem freien Inhalt,  
der nicht vorgegeben wird von Bertelsmann oder Springer.

Ich will jetzt nicht Asheville hochjubeln, aber es gibt durchaus  
genug möglichkeiten, wie man sich aufgrund der nicht vorhandenen  
Arbeit etwas selbst schaffen kann. Oder man denke nur an  
Kulturtreibende. Sie sindnicht ehr darauf angewiesen, dass sie das an  
Kultur prodzieren müssen, was der Markt hergibt sondern können wieder  
als Künstler das machen was aus ihrem innersten kommt. Keine Zwänge!

Mit dem bGE wird sich alles verändern, wenn das bGE eine  
entsprechende Existnezsichernde Grösse ist, aber sobald diese  
Existenzdsichernde Grösse unterlaufen wird, dann wird das bGE genau  
das gegenteil erreichen und wir bekommen eine  
Dienstbotengesellschaft, wie in Monaco.

Es wird also nur der Mechanismus ausgelöst, den wir uns wünschen,  
wenn das bGE mindestens die Existenz eines Menschen in seiner Würde  
deckt und das liegt bestimmt nicht bei 600 Euro in Deutschland, wie  
der Althaus Vorschlag dann umgesetzt werden möchte.


Es werden sich also die Menschen, die erstmal icht wirklich ihren  
Sinn mehr sehen durch Identifikation in Arbeit sicherlich in ein Loch  
fallen. Aber das tun die meisten Mallocher, wenn sie in Rente gehen  
auch. Dann gibt es erstmal den Schräbergarten. Und dann wird man auf  
ihre Erfahrung zurückgreifen, wenn es zu solchen  
Genossenschaftsprojekten in der Nachbarschaft kommt. Da bin ich mir  
sicher. Einen kleinen Teil von Menschen, die sich dann immer noch in  
Alkohol und Drogenexzessen begeben wird man deswegen immer noch  
haben. Es gibt keine perfekte Welt. Aber ich bin mir sicher es werden  
weniger sein als in diesem Raubtierkapitalimsus. und man wird auch  
diese Menschen in der neuen Welt mittragen können.

So jetzt aber genug geschrieben. ;-)


let's face it!

Rüdiger

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Rüdiger Heescher
Lohe 10a
D-25436 Uetersen
Tel: +49-(0)4122-989087
email: heescher at attac.de
Videofon: ruedigerheescher
jabber und alle XMPP Server
Skype: ruediger_heescher

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"Ich bin nun überzeugt, dass der höchste Akt der Vernunft, der, in  
dem sie alle Ideen umfasst, ein ästhetischer Akt ist und dass  
Wahrheit und Güte nur in der Schönheit verschwistert sind."

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831)



Am 14.02.2007 um 14:38 schrieb Joerg Drescher:

> Hallo Liste,
>
> hat sich eigentlich schon einmal jemand Gedanken darüber gemacht,  
> was nach
> Einführung eines BGEs passiert? Was soll mit der riesigen Armee von
> Arbeitslosen geschehen, die zwar Einkommen (in Höhe eines BGEs)  
> beziehen,
> aber trotzdem keine Tätigkeit haben. Vor allem die vielen Beamten, die
> überflüssig werden (sei es bei den Finanzbehörden oder den  
> Arbeitsämtern).
> Welche Aufgabe sollen diese Leute übernehmen? Geschweige denn die  
> Aufgabe
> der Gewerkschaften, deren hauptsächlicher Sinn darin besteht,
> Tarifverhandlungen zu führen.
>
> Ist nicht gerade diese Frage eng damit verbunden, weshalb viele  
> gegen ein
> Grundeinkommen sind? Entzieht ein BGE nicht die Grundlage vieler,  
> die in
> ihrer heutigen Tätigkeit ihren Sinn finden?
>
> Matthias und ich haben uns darüber schon Gedanken gemacht. Dabei  
> kamen wir
> auf zwei große Überlegungen, die diesem Problem entgegenwirken sollen:
> 1.) Eine praktische Beteiligung im Sozialbereich als Pflicht in der  
> Schule
> (teilweise schulisch begleitet als Monatspraktikas oder als "soziales
> Pflichtjahr", wie es heute schon als "freiwilliges soziales Jahr"  
> besteht).
> Der Effekt ist, daß schon während der Schulzeit (ab ca. 14 oder 16  
> Jahren)
> eine Sozialbeteiligung "als Gegenleistung" zum BGE gefördert wird.
> 2.) Ein staatliches Vorschlagswesen, das Ideen aus der Bevölkerung  
> sammelt,
> welche Probleme wie gelöst werden können. Dies wäre gleichzeitig eine
> Alternative zur direkten Demokratie und dem verbundenen
> Abstimmungsverfahren.
>
> Die heutige VHS bietet eine Vielzahl von Kursen an, welche der BGE- 
> Idee als
> "freie Betätigung" helfen könnte, den Menschen neue Perspektiven zu
> eröffnen. Dabei war z.B. eine Idee, Schulungen anzubieten, wie man  
> sich z.B.
> bei WikiPedia engagieren kann. Allgemein wäre im Bildungssektor ein
> umfangreiches Betätigungsfeld vorhanden, in dem sich "die von  
> erwerbsarbeit
> befreiten Menschen" engagieren könnten.
>
> Die Rolle der Gewerkschaften kann sich unter einem BGE dahingehend
> verändern, daß sich Gewerkschaften immer noch um gerechte Bezahlung
> bemühen - schließlich heißt ein BGE nicht (wie im Kommunismus), daß  
> man für
> seine Arbeit kein Geld mehr bekommt. Gleichzeitig ist die Aufgabe der
> Gewerkschaften nicht nur, sich um das Finanzielle zu kümmern - da  
> ist z.B.
> noch die Frage über Arbeitsbedingungen oder Arbeitszeiten.
>
> Ich halte es für wichtig, einen "Katalog" zu erstellen, um  
> Alternativen
> anzubieten, was Menschen tun könnten, wenn man sie vom Arbeitszwang  
> befreit.
> Es ist in meinen Augen gefährlich, sie vor dem Fernsehen  
> "dahinvegitieren"
> zu lassen und zu glauben sie würden "ihren Arsch" von allein  
> bewegen - ein
> Minimalangebot würde Anreize geben, weitere Betätigungsfelder zu  
> anzubieten.
> Wichtig ist es mMn deshalb auch, daß man den Menschen selbst den  
> Raum gibt,
> Ideen einzubringen (aus diesem Grund ein staatliches Vorschlagswesen).
>
> Welche Gedanken existieren hier in der Liste, die sich um dieses Thema
> drehen?
>
> Jörg (Drescher)
>
> _______________________________________________
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