[Debatte-Grundeinkommen] Wertedebatte

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Mi Aug 1 15:01:23 CEST 2007


Hallo zusammen,

um der Wertedebatte noch eine zusätzliche Qualität zu geben, will ich den
Wert eines Menschen in die Betrachtung aufnehmen.

Ausgehend einer "Dreiwertigkeit" wie folgt:
1.) Subjektiver Wert
2.) Objektiver Wert
3.) Absoluter Wert
möchte ich diese "Dreiwertigkeit" auf einen Menschen beziehen. Daraus ergibt
sich (meiner Ansicht nach):
1.) Selbstwert(gefühl) und Wertschätzung durch andere
2.) Eigenschaften und Fähigkeiten
3.) "wahrer Wert" (meinetwegen "vor Gott", dem Leben oder sonsteiner
"höheren Instanz")

Der Selbstwert kann aus der Wertschätzung durch andere für Leistungen und
deren Nutzen (Einsatz von Eigenschaften/Fähigkeiten) entstehen; außerdem
kann der Selbstwert durch Abwertung anderer aufgewertet werden (der
Selbstwert wird in Relation mit anderen Menschen gebracht und dabei der
"wahre Wert" außen vor gelassen). Das Selbstwertgefühl eines Menschen ist im
allgemeinen sein Selbstbewußtsein (Bewußtheit der eigenen
Eigenschaften/Fähigkeiten) und Selbstvertrauen (Bewußtheit des eigenen
Nutzens).

Daraus leitet ich eine Profilierungssucht und Karrieregeilheit mancher
Politiker und anderen "Persönlichkeiten" ab. Das Selbstwertgefühl dieser
Personen wird aus der Anerkennung (Wertschätzung) der "Parteifreunde",
Wähler und öffentlichen Meinung, aber immer seltener aus der eigenen Mitte
gezogen.

Wie aus meiner Diskussion mit Axel (Tigges) teilweise hervorgeht, fordert er
die Aufhebung des Konkurrenzkampfes. Mit meiner hier kurz umrissenen These
(die ich noch nicht wirklich durchdacht habe, sondern hier in den Raum
stelle) hat dieser Konkurrenzkampf etwas mit dem Selbstwertgefühl zu tun.
Selbstwert entsteht aus dem Selbst heraus und nicht von außen (z.B. wen ich
alles kenne, was ich schon alles geleistet habe oder besitze, wo ich schon
überall war und erlebt habe), kann aber durch Äußerlichkeiten (Anerkennung,
Wertschätzung) anderer verstärkt werden. Am "wahren Wert" ändert es (wie
beim wirtschaftlichen Wert) nichts.

Aus dem Selbstwert und der Wertschätzung anderer ergibt sich meiner Ansicht
nach eine weitere Grundlage für die BGE-Diskussion. Die Frage "warum soll
der Staat überhaupt ein BGE bezahlen?" hängt stark von der Wertschätzung
seiner Bürger ab - oder täusche ich mich da?

Es wäre schön, wenn jemand dazu eine Meinung hat,

merci im Voraus,

Jörg (Drescher)




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